Montag, Dezember 23, 2024
StartFood StartupsInnovation im Glas: Wie drei Freunde die Getränkewelt umkrempeln

Innovation im Glas: Wie drei Freunde die Getränkewelt umkrempeln

kukki wird am 8. April in der Sendung Die Höhle der Löwen sein innovatives Getränkekonzept vorstellen, ein Startup, das von drei engagierten Gründern ins Leben gerufen wurde, um den Getränkemarkt zu revolutionieren

Kannst du uns eine kurze Einführung in dein Startup geben? Wer seid ihr als Gründer?

Wir sind Josef Klemm, Saif Rudi und Andreas Romanowski. 2005 lernten sich Josef, damals im Studium zum Maschinenbau-Ingenieur, und Andreas, damals in der Ausbildung zum Veranstaltungstechniker, in ihrer WG in Wiesbaden kennen. Andreas zog es danach für einige Jahre nach Australien, Josef ging nach Berlin. Dort lernte er Saif kennen, der mitten im Studium zum Elektronik Ingenieur steckte. 

Zu dritt sind wir das erste Mal aufeinandergetroffen, als wir zusammengepfercht mit fünf Freunden in einem alten Nissan Micra zum Junggesellenabschied von Josef nach Polen fuhren. 2015 haben wir den Entschluss gefasst kukki ins Leben zu rufen, um den eingestaubten Getränkemarkt zu revolutionieren. 

In welcher Branche ist euer Startup tätig und was ist euer Kernprodukt ?

Momentan sind wir vorrangig in der Gastronomie zuhause. Mit kukki bieten wir ein high quality pre-mix Produkt an, das unseren Kunden ein Zusatzgeschäft ermöglicht. Gleichzeitig ersetzen wir personalintensive Lösungen, ohne auf Qualität noch auf den „wow“-Effekt beim Gast zu verzichten. Unsere Kunden brauchen kein geschultes Personal, denn in unseren fertigen Cocktails sind Eis, frischen Früchten und sogar Minze schon in der Flasche. 

Das hat unseren Kundenkreis erweitert: neben Gastronomen sind Strandkorb-Verleiher, Minigolf Anlagen, Vereinshäuser oder Tanzschulen mit kukki in der Lage neben Cola, Bier und Wein jetzt auch profitabel Cocktails anzubieten. Durch diese zusätzlichen Interessenten läuft unsere Produktion in den letzten 12 Monaten ununterbrochen.  

Wie und wann ist die Idee für euer Startup entstanden? Gab es ein spezifisches Problem oder eine Marktlücke, die ihr adressieren wolltet?

Entstanden ist die Idee in Oberbayern, als Josef auf den ersten Bierfesten unterwegs war und keine Lust mehr hatte nur Bier zu trinken. Wir kennen das alle: auf Partys stehen hinter der Bar Studenten, die nach handschriftlichen Rezepturen Cocktails mischen – und je später der Abend, desto schlechter die Mischung. Pre-mix Lösung, die es am Markt gib, schmecken allesamt bescheiden, was daran liegt, dass sie pasteurisiert oder mit Farb- und Konservierungsstoffen haltbar gemacht werden. Wenn wir uns vergleichen, sagen wir kukki ist das Frosta Gemüse in der Getränkebranche. Frisch hergestellt und eingefroren – so liefern wir den Kunden konstante Top-Qualität – egal, wer hinter dem Bartresen steht.

Einfach die Flasche für 30 Sekunden in den kukki Toaster stellen, oder 3 Minuten ins warme Wasserbad legen – und fertig ist der kalte Drink mit Eiswürfeln und frischen Früchten. 

Was macht euer Produkt im Vergleich zu bestehenden Lösungen einzigartig? Welche innovativen Technologien oder Ansätze verwendet ihr?

Flaschen einfrieren – das funktioniert nicht, weiß doch jeder. Eigentlich. Wir haben herausgefunden, wann sich der Inhalt nicht mehr ausdehnt und die Flasche zum Platzen bringt: durch Zugabe von Eiswürfel und der Beachtung von ein paar weiteren Details. Dieses Verfahren haben wir durch mehrere Patente schützen lassen und uns in den letzten Jahren einen Kundenstamm von über 5.000 Gastronomen aufgebaut. Unsere Kunden schätzen die Tatsache, dass der kukki Toaster mit nur knapp € 350 netto günstig ist. Kein Reinigungsaufwand am Ende des Tages (der Nacht), keine verschimmelten Leitungen, keine angebrochenen Säfte, Deko oder Zutaten die nicht aufgebraucht wurden.

Es gibt nur die Flasche und den Toaster – es wird noch nicht einmal ein Hygiene Bereich benötigt, um kukki auszuschenken. Viele unserer Kunden werden mehrmals wöchentliche von ihren Großhändlern beliefert und bestellen jedes Mal 2-3 Kisten, ganz nach Bedarf und aktuellem Verbrauch. Das schont den Kapitaleinsatz und ist unkomplizierte Vorratshaltung.

V.l.: Andreas Romanowski, Saif Rudi und Josef Klemm präsentieren mit „kukki Cocktail“ frische Flaschencocktails mit Eis. Sie erhoffen sich ein Investment von 750.000 Euro für 5 Prozent der Anteile an ihrem Unternehmen. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Was ist die langfristige Vision eures Startups? Welche spezifischen Ziele wollt ihr in den nächsten 1-5 Jahren erreichen?

Wir haben zu dritt mit 0 angefangen. Keiner von uns kommt aus wohlhabenden Verhältnissen. Vor kukki hatten wir keinerlei Berührungspunkte mit der Getränkeindustrie –  es ist unser erstes echtes „venture“. Heute haben wir eine Firma mit 37 Festangestellten und konnten das letzte Jahr über Plan abschließen. Auch wenn das alles positive Zeichen für ein Start-up sind, ist uns bewusst, dass wir ein kleiner Fisch in der Getränkeindustrie sind. Wir sind stolz darauf, dass wir unsere 5.000 Gastronomen ohne die üblichen Tricks in der Branche wie WKZ und Naturalrabatt von unserem Produkt überzeugen konnten. Das lässt ahnen, welches Potential in unserer Marke noch steckt.

Die größten Marketingausgaben waren bisher unsere Präsenz auf Messen. Das Außendienst-Team besteht aus 4 Mitarbeitern, denn unser Ansatz ist: unser Produkt muss so gut sein, dass es sich fast von allein verkauft, sonst können wir langfristig nicht überleben. Wenn unser Plan aufgeht, stehen wir in 2-3 Jahren an der Spitze der Pre-Mix / Ready-to-drink Produkte und haben Franchise Partner mit lokalen Produktionsstätten im Ausland.

Warum habt ihr euch entschieden, bei „Die Höhle der Löwen“ zu pitchen? Welche Aspekte eures Startups möchtet ihr besonders hervorheben, um die Investoren zu überzeugen?

Wie schwer es ist mit einer innovativen Idee in der Getränkebranche Gehör zu finden haben wir erlebt. Wir kamen mit einem Produkt auf den Markt, das es in dieser Form vorher noch nicht gab, haben also eine neue Produkt-Kategorie geschaffen, für die es natürlich zunächst keine Nachfrage gibt. Unser Ziel ist es einen der Löwen zu überzeugen mit uns gemeinsam den nächsten Schritt zu gehen und mit seiner/ihrer Erfahrung kukki auf das nächste Level zu bringen.

Das kann ebenso die Internationalisierung sein wie auch der Ausbau unseres bestehenden Marktes. Ja, wir sind anders. Wir haben eine eigene Produktion aufgebaut, die Branche, in der wir uns bewegen hat nichts mit Fintech oder Software zu tun. Aber wir wachsen konstant, im letzten Jahr 65%. Die Absprungrate liegt bei 5%, was für viele zufriedene Kunden spricht. Das Potential erkennt hoffentlich auch einer der Löwen.

Welche Art von Unterstützung oder Investition erhofft ihr euch durch die Show? Wie plant ihr, die Investition oder die Expertise der Löwen zu nutzen?

Die Erweiterung und der Ausbau unserer Produktionsanlagen und die Internationalisierung mit Franchise Partnern und lokalen Produktionsstätten unter unserer Lizenz – das sind unsere nächsten Schritte. Erste Anfragen haben wir bereits. Dafür brauchen wir Manpower und Knowhow. Wir denken es ist der passende Moment für einen der Löwen bei kukki einzusteigen.

Wie sieht euer Fahrplan für die Entwicklung des Startups nach „Die Höhle der Löwen“ aus? Gibt es bereits konkrete Pläne für Expansion, Skalierung oder neue Produkte?

Wir haben das Glück, dass unsere Auftragslage schon vor der Sendung sehr gut ist und wir ein funktionierendes Netz von Vertriebspartnern haben. Wir hoffen durch die Sendung noch mehr Kunden von unserer Idee begeistern zu können. Langfristig ist unser Plan neben Investitionen in die Produktion auch in den Markenaufbau zu investieren.

Was sind die wichtigsten Lektionen, die ihr auf eurem Weg als Gründer gelernt habt?

Höre nicht auf andere. Hätten wir von jedem, der uns sagte ein Mix-Getränk mit Eis in der Flasche hat keine Zukunft einen Cent bekommen, hätten wir heute ausgesorgt. Hab Mut, höre auf Dein Bauchgefühl. Keine Angst davor zu haben, was andere denken ist nicht immer leicht – aber lohnt sich. Also: macht euer Ding wie ihr es für richtig haltet. Am Ende werden die Nein-Sager euch auf die Schulter klopfen und sagen sie haben es immer gewusst.

Welche Tipps würdet ihr anderen Gründern geben, die in der Startup-Welt Fuß fassen möchten?

Keep it simple as long as possible. Die Kosten niedrig halten und sich auf das Produkt fokussieren. Das sind aus unserer Sicht die Kernpunkte. Auch wir dachten, dass unsere Idee sich innerhalb weniger Monate etablieren würde. Aber es dauert immer länger und nichts ist selbstverständlich. You have to work for it.

Foto: Die „Löwen“ (v.l.) Carsten Maschmeyer, Tillman Schulz, Nils Glagau, Ralf Dümmel und Tijen Onaran nehmen „kukki Cocktail“ geschmacklich genau unter die Lupe. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Sehen Sie kukki am 09. April 2024 in #DHDL

Wir bedanken uns bei Josef Klemm, Saif Rudi und Andreas Romanowski für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Sabine Elsässer
Sabine Elsässer
Sabine Elsaesser is an experienced entrepreneur and media/startup expert. Since 2016, she has served as the Chief Editor and CEO of StartupValley Media & Publishing. In this role, she is responsible for managing the company and providing strategic direction for its media and publishing activities. Sabine Elsaesser takes great pleasure in assisting individuals and businesses in reaching their full potential. Her expertise in establishing sales organizations and her passion for innovation make her a valuable advocate for startups and entrepreneurs.

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