Freitag, Dezember 13, 2024
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Man sollte sich nie entmutigen lassen!

Leibdoctor medizinische Online-Beratung individual und persönlich

Stellen Sie sich und das Startup Leibdoctor doch kurz unseren Lesern vor!
Leibdoctor ist ein patientenzentrierter e-Health-Dienst. Wir sind eine medizinische Online-Beratung, an die sich Ratsuchende mit sämtlichen medizinischen Fragen und Anliegen wenden können. Unsere Betreuung ist individualisiert und persönlich.

Wir bei Leibdoctor möchten die Defizite der konventionellen Gesundheitsversorgung aufwiegen und erfüllen den Wunsch der Patienten nach einer persönlichen Beratung durch einen Arzt, wie man es nur von früher kennt, als Ärzte noch Zeit für ihre Patienten hatten.

Das Leibdoctor-Team besteht aus Dr. med. Bianca Fräderich (37 Jahre alt, Ärztin) und Anke Tietz (37 Jahre alt, Chefarztsekretärin). Als Ideengeberin und sozusagen als unser „Maskottchen“ gehört noch unsere Mami nach überstandener Krebserkrankung mit zum Team.

Durch unsere breite Berufserfahrung im Gesundheitssektor wissen wir genau, was im Gesundheitssystem falsch läuft. Wir wollen es besser machen.

Wie ist die Idee zu Leibdoctor entstanden?
Als unsere Mami im letzten Jahr monatelang gegen eine Krebserkrankung ankämpfte, sahen wir uns mit den Schwachstellen der medizinischen Versorgung am eigenen Leib konfrontiert.

Wieder und wieder erlebten wir, wie häufig man sich als Patient hilf- und machtlos fühlt. Wie häufig in der Praxis und im Krankenhaus Fehler unterlaufen, die Nichtmedizinern überhaupt nicht bemerken (können). Uns fiel auf, dass man eigentlich weder als Patient noch als Angehöriger die Möglichkeit hat, den behandelnden Ärzten alle Fragen stellen zu können, die einem auf der Seele liegen. Dass Patienten wirklich nur noch Nummern sind, die abgearbeitet werden und die wenigstens Ärzte sich ernsthaft für dafür interessieren, wie es mit Patienten weiter gehen soll.

Wir erfuhren auch, wie viel Zeit man gezwungenermaßen mit Schreibkram verbringen muss, wenn man eigentlich um sein Leben und seine Gesundheit kämpft. Egal, ob es um den Krankengeldbezug, den Pflegegrad, den Grad der Schwerbehinderung oder die Kostenerstattung von Arztrechnungen geht, plötzlich ist man gezwungen seine Energie dafür aufbringen zu müssen, gegen zumeist realitätsfremde Entscheidungen von Schreibtischtätern anzugehen.

Wir sahen auch, wie man selbst von Hausärzten nach vielen Jahren der Behandlung im Stich gelassen wird, weil die weitere Betreuung zu komplex ist, die benötigten Medikamente zu teuer für das Praxisbudget sind und der gesamte Krankheitsfall einfach zu viel Zeit frisst.

So stellten wir uns immer wieder die Frage, wie Patienten beziehungsweise deren Angehörige diese Situationen bewältigen, wenn sie keinen medizinischen Hintergrund so wie wir haben. An wen sie sich wenden können, wenn sie verzweifelt sind. Oder welcher Arzt ihnen hilft, wenn sie gegen die Bürokratie der Kosten- und Leistungsträger kämpfen.

So war die Idee geboren, Patienten und Ratsuchenden eine umfassende medizinische Beratung und Unterstützung zu bieten, damit sie jederzeit eine Anlaufstelle haben und sich nicht mehr allein gelassen fühlen müssen.

Welche Vision steckt hinter Leibdoctor?
Unsere Vision ist es, Patienten im Medizin-Dschungel an die Hand zu nehmen und sie mit Rat, Tat und Herzblut zu unterstützen, damit sie zu Informierten in Bezug auf ihre Krankengeschichte werden.

Da wir am eigenen Leib erfuhren, wie alleingelassen man sich als Patient mitunter fühlt und wie sehr man sich wünscht, von Ärzten umfassend informiert und an die Hand genommen zu werden bzw. wie viel Kraft es kostet, sich mit gesundheitlicher Bürokratie abzumühen, ist es uns ein persönliches Anliegen, Ratsuchenden durch die Online-Betreuung von Leibdoctor helfen zu können. Wir wissen genau, wie hilf- und machtlos man sich in diesen Situationen fühlt und wodurch man Hilfe erfahren kann.

Wir können die Defizite der aktuellen Patientenversorgung leider nicht ändern. Durch Leibdoctor können wir aber unsere Hilfe, unseren Beistand und unsere Beratung anbieten, um Ratsuchenden beizustehen, wenn sie online Fragen medizinischer Arzt haben.
Damit die Betroffenen sich gut aufgehoben fühlen und sich darauf konzentrieren können, wieder gesund zu werden.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die größten Herausforderungen waren für uns bürokratischer Natur. Allein die dadurch bedingten Verzögerungen trieben uns mehrfach in die Verzweiflung. Wir haben mittlerweile eine ausgeprägte Frustrationsintoleranz.

Da Unabhängigkeit von externen Geldgebern im medizinischen Sektor enorm wichtig ist, haben wir Leibdoctor durch Bootstrapping finanziert.

Wer ist die Zielgruppe von Leibdoctor?
Laut einer aktuellen Studie sucht nahezu jeder Zweite nach Gesundheitsinformationen im Internet oder fragt gar Dr. Google nach medizinischem Rat. Es geht den Konsumenten darum, die ärztlichen Empfehlungen zu überprüfen, die Arzttermine vor- oder nachzubereiten, sich über Therapien zu informieren oder Trost zu erhalten, da sie diese Unterstützung von ihrem behandelnden Arzt nicht erhalten. Auch nach der Diagnose einer schweren Erkrankung versuchen viele Patienten online Hilfe zu finden, um den Befund zu verstehen und verarbeiten zu können. Das Problem ist jedoch, dass verlässliche Informationen für medizinische Laien schwer erkenntlich sind.

Die Zielgruppe von Leibdoctor beinhaltet also all jene, die online nach medizinischen Informationen suchen, weil sie sich von ihrem behandelnden Arzt in der Praxis oder im Krankenhaus ungenügend informiert und emotional alleingelassen fühlen.

Wie funktioniert Leibdoctor?
Ratsuchende wählen über unsere Website bedarfsgerecht eine der vier Betreuungskategorien aus. Diese reichen von ausführlichen Beratungen bei medizinischen Fragen aller Art (so z.B. Arztbriefe übersetzen, Laborwerte erklären, Hilfe bei der Spezialistensuche etc.) über die ärztliche Gutachtenerstellung durch uns bei Behandlungsfehlern oder bei Streitigkeiten mit dem MDK, den Versorgungsämtern, bis hin zu einer mehrmonatigen Flatrate-Betreuung, im Falle eines Krankenhausaufenthaltes oder bei einer schweren Erkrankungen.

Wir sichten sämtliche Befunde, die an uns übermittelt werden und klären durch einen regen E-Mail-Austausch alle medizinischen Anliegen, die den Ratsuchenden am Herzen liegen. Ausführlich, verständlich und ganz persönlich. So wie man sich eine Betreuung durch (s)einen Arzt eigentlich wünscht.

Welche Vorteile bietet Leibdoctor?
Dort, wo Patienten normalerweise auf sich allein gestellt sind, kommt unsere Online-Beratung ins Spiel.

Bei Leibdoctor steht der persönliche Kontakt zwischen den Ratsuchenden und ihrem Leibdoctor im Vordergrund. Bei uns sind Patienten eben keine Nummer, die abgearbeitet wird. Wir interessieren uns, fühlen mit und nehmen Anteil. Wir sind der Arzt an und auf Patientenseite.

Darüber hinaus kann man seinen Leibdoctor auch konsultieren, wenn die normalen Arztpraxen bereits geschlossen sind (nachmittags, abends oder auch am Wochenende). Nicht immer kann man warten, bis sich der nächste Arzttermin ergibt. Häufig benötigt man umgehende Antworten auf seine medizinischen Fragen.

Leibdoctor ist zudem nicht zu vergleichen mit den bekannten Gesundheitsinformationsportalen. Bei uns müssen sich Ratsuchende nicht anmelden oder registrieren. Es gibt bei uns keine begrenzte Zeichenanzahl oder gar begrenzte Nachfragen.

Leibdoctor, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir planen unser Team bald mit Herz und Kompetenz zu erweitern, um zum einen ausführlicher auf Konsumentenwünsche eingehen zu können und zum anderen noch mehr Ratsuchenden die Leibdoctor-Betreuung zu ermöglichen. Wir wollen es schaffen, dass Patienten, die bisher mit ihrer medizinischen Versorgung unzufrieden waren, in uns einen verlässlichen und empathischen Ansprechpartner wissen, eben ihren persönlichen Leibdoctor.

Da die bisherige Resonanz auf Leibdoctor ist durchgehend positiv ist, gehen wir davon aus, dass wir weiterhin effizient und organisch wachsen werden.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
1) Auch wenn man sich wie im Irrenhaus auf der Suche nach dem Passierschein A 38
vorkommt, sollte man sich nie entmutigen lassen und weiterhin an an seiner Idee festhalten.

2) Man sollte sich ferner darüber bewusst sein, dass man sich meist nur auf sich selbst verlassen kann.

3) Und wir empfehlen eine gute Portion Durchhaltevermögen. Irgendwann zahlt sich die Schufterei aus und man fragt sich, weswegen man seine Idee nicht schon viel früher umgesetzt hat.

Wir bedanken uns für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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