Lite&Fog ermöglicht eine neue, moderne Landwirtschaft: digital, unabhängig und energieschonend
Stellen Sie sich und das Startup Lite&Fog doch kurz unseren Lesern vor!
Lite&Fog ist auf die Entwicklung neuer landwirtschaftlicher Systeme fokussiert. Wir ermöglichen eine neue, moderne Landwirtschaft: digital, unabhängig und energieschonend statt ressourcenfressend. Unsere Systeme erlauben es, höhere Erträge zu erzielen als konventionelle Landwirtschaft und sie sind dabei sogar noch wassersparend und umweltfreundlich. Wir kommen ohne Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger aus und können perfekte Ergebnisse garantieren, unabhängig von den äußeren klimatischen Bedingungen.
Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?
Am Anfang stand eine Idee, von der wir wussten, dass sie viele Probleme lösen und damit die Welt ein bisschen besser machen kann. Fogponics, der Kern unseres Geschäftsmodells, ermöglicht ganz neue Anwendungen und Systeme für die Landwirtschaft und Medizin. Die Herausforderung der Zukunft wird es sein, zum einen immer mehr Menschen ausreichend mit Nahrung zu versorgen und zum anderen Medikamente zu entwickeln, die individuell auf den Patienten abgestimmt sind. Beides kann unser System leisten. Und wir wollten das möglich machen.
Was war bei der Gründung von Lite&Fog die größte Herausforderung?
Die Gründung fand direkt vor Beginn der Coronakrise statt. Geld online einzusammeln, zumal für ein teures Hardware-Projekt war nicht einfach! An Ideen und Enthusiasmus hat es uns aber nie gemangelt.
Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?
Ich wüsste nicht, wie man sonst starten soll. Was macht eine Idee perfekt? Die Arbeit an der praktischen Umsetzung. Als Wissenschaftler und Künstler bin ich es gewohnt, Ideen als Ausgangspunkt zu sehen und daraus funktionierende Hypothesen zu entwickeln, die dann zu anwendbaren Lösungen werden. Perfektion kann nur durch immer neue Feedback- und Verbesserungsschleifen entstehen.
Welche Vision steckt hinter Lite&Fog?
Eine Landwirtschaft zu ermöglichen, die nicht nur in der Lage ist, die nächsten Jahrzehnte zu überstehen, Nahrungsmittelkrisen zu meistern, sondern darüber hinaus ganz neue Möglichkeiten schafft. Praktisch hat sich in diesem Bereich in den letzten 1000 Jahren nicht mehr allzu viel getan, außer Lasttiere durch Fahrzeuge zu ersetzen.
Wer ist die Zielgruppe von Lite&Fog?
Zielgruppe sind im ersten Schritt vor allem Unternehmen und Einrichtungen aus Forschung und Entwicklung, bei denen Pflanzen im Fokus stehen. Später wollen wir auch mit Lebensmittelproduzenten zusammenarbeiten, um gesunde, pestizidfreie und umweltschonende Pflanzen in die Supermarktregale zu bringen .
Wie funktioniert Lite&Fog? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Wir nutzen Nebel, um die Pflanzen zu bewässern. Das ermöglicht uns Leichtbauweise umzusetzen und mehr als 50% der Kosten einer normalen Anlage einzusparen. Zusätzlich kümmern wir uns um das geschäftliche und entwickeln Module für den pharmazeutischen Einsatz.
Während andere nach dem Prinzip arbeiten, teure Technik zu entwickeln und diese für günstiges Gemüse einzusetzen, drehen wir den Spieß um: Wir senken die Kosten der Anlagen und erhöhen den Wert der Pflanzen. So funktioniert das dann auch wirtschaftlich.
Lite&Fog, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In fünf Jahren stehen viele kleine, mittlere und große Anlagen in Europa und Asien miteinander in Kontakt, produzieren Pflanzen rund um die Uhr und sind direkt digital an Forschungsinstitute rund um die Welt angeschlossen. Wir werden Produktionsweltmeister sein.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Vergesst den Grind – Ein Startup ist ein Marathon. Wer seinen Kurs stetig hält, überlebt länger.
Vergesst nicht zu feiern – Erfolge verblassen im täglichen Problemchaos, aber man muss manchmal auch symbolisch einen Schnitt setzen und auf das schauen, was man schon erreicht hat. Wenn man das nicht tut, wird das StartUp zur Leidensorgie.
VCs sind andere Wesen – auch das beste „Impact“-VC-Unternehmen hat vor allem ein Interesse: Wie hole ich das Zehnfache aus einem Investment heraus, in der kürzesten möglichen Zeit? Wenn möglich, sollte man nach alternativen Finanzierungsoptionen suchen – zumindest auf lange Sicht. Investoren haben heutzutage meistens Oberwasser.
Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.