LokLöwen ist ein führender Personaldienstleister im Schienenverkehr, der auf die Aus- und Weiterbildung sowie den Verleih von qualifiziertem Bahnpersonal spezialisiert ist
Könnten Sie uns bitte einen kurzen Überblick über LokLöwen und die Gründer, Dennis Leonidis und Artur Penkala, geben?
LokLöwen wurde 2019 von Dennis Leonidis und mir, Artur Penkala, gegründet. Dennis und ich haben uns vor einigen Jahren über gemeinsame Freunde kennengelernt und schnell gemerkt, dass wir die gleichen Vorstellungen von Unternehmertum haben – was u.a. auf Parallelen in unseren persönlichen Geschichten zurückzuführen ist. Wir beide hatten nämlich auf den ersten Blick nicht die einfachsten Voraussetzungen, um Gründer zu werden.
Dennis hat griechische Wurzeln und ist in einem Problembezirk groß geworden, wodurch seine Kindheit und Jugend u.a. von Gewalt und anderen Konflikten geprägt war. Ich bin im Alter von sechs Jahren mit meiner Familie aus Polen nach Deutschland gezogen und sprach anfangs kein Deutsch, ich musste mich erst einmal im deutschen Schulsystem zurechtfinden und heimisch werden. Auf den zweiten Blick haben diese Erfahrungen uns jedoch gestärkt und dazu geführt, dass wir die gleichen Werte haben. So entstand über die Jahre das Vorhaben, gemeinsam eine Firma zu gründen.
Nach der Analyse verschiedener Business-Ideen und basierend auf unseren jeweiligen persönlichen Erlebnissen sowie umfangreichen Arbeitserfahrungen in der Bahn- und Logistikbranche, sind wir schließlich auf die Idee für LokLöwen gekommen. Mit LokLöwen ist es unser Ziel, mittels eines auf unsere Mitarbeiter ausgerichteten Personaldienstleisters den Fachkräftemangel im Schienenverkehr zu bekämpfen. Fünf Jahre nach unserem Start sind wir in unserem Markt mittlerweile einer der führenden Anbieter für den Verleih sowie die Aus- und Weiterbildung von Bahnpersonal – mit mehr als 100 Mitarbeitern, namhaften Kunden und mehreren Millionen Euro Jahresumsatz.
Was war die ursprüngliche Vision von LokLöwen, als Sie das Unternehmen im Jahr 2019 gegründet haben, und wie hat sich diese Vision im Laufe der Jahre entwickelt?
Unsere ursprüngliche Vision war es, eine Lösung für den Fachkräftemangel in der Bahnbranche in Deutschland zu schaffen, indem wir dem Problem auf moderne Art und Weise begegnen. Zum Einen war es unser Ziel, Mitarbeiter durch eine auf sie ausgerichtete, attraktive Unternehmenskultur zu gewinnen und langfristig zu halten. Zum Anderen haben wir erkannt, dass wir unseren Kunden nur durch eine den höchsten Standards entsprechende Aus- und Weiterbildung unseres Personals einen optimalen Service bieten können. Diese Vision hat sich dahingehend entwickelt, dass wir nun ein unverzichtbarer Partner für Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVUs) jeglicher Größe, inklusive dem europäischen Ausland, sein wollen. Wir setzen mittlerweile zudem auf technologische Innovationen für eine hybride Aus- und Weiterbildung, die digitale Inhalte und physischen Unterricht kombiniert.
Wie plant LokLöwen, seine Vision, die Nummer 1 im Dienstleistungsmarkt rund um Eisenbahnführung und Weiterbildung in Europa zu werden, zu erreichen?
Wir planen, unsere Vision durch kontinuierliche Verbesserung unserer internen Arbeitsprozesse und Optimierung unseres Recruitings von Fachpersonal zu erreichen. Zudem entwickeln wir unsere hybriden Ausbildungsmethoden stetig weiter. Unter anderem integrieren wir Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und Augmented & Virtual Reality (AR/VR) in unsere Programme. Der Ausbau unserer Firmenzentrale in Hamburg und die Erweiterung unseres internationalen Kundenstamms sind ebenfalls wichtige Schritte auf diesem Weg.
Wer ist die Hauptzielgruppe von LokLöwen, und welche spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen dieser Zielgruppe möchten Sie mit Ihrem Serviceangebot erfüllen?
Unsere Hauptzielgruppe sind Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVUs) im In- und Ausland, die qualifiziertes Bahnpersonal benötigen. Wir adressieren die Herausforderungen des Fachkräftemangels und der alternden Belegschaft, indem wir umfassende Ausbildungs- und Weiterbildungsprogramme anbieten, die auf die spezifischen Bedürfnisse der Branche zugeschnitten sind. Neben dem Aus- und Weiterbilden und Verleihen von Lokführern können wir heutzutage aber u.a. auch ganze Leitstellen mit Personal besetzen und EVUs verschiedene Spezialisten zur Verfügung stellen.
Welche besonderen Herausforderungen hat LokLöwen in den letzten fünf Jahren gemeistert und wie sind Sie dabei vorgegangen, diese zu bewältigen?
Eine der größten Herausforderungen war es, sich als neues Unternehmen in unserer Branche die Glaubwürdigkeit als solider Arbeitgeber und verlässlicher Dienstleister zu verdienen. Wir haben dieses Vorhaben jedoch von Anfang an mit Leben gefüllt und unsere Mitarbeiter bei allen Entscheidungen in den Mittelpunkt gestellt – so haben wir für unsere Branche eher unbekannte Wege wie den Einsatz einer Feel-Good-Managerin, die sich um die Bedürfnisse unserer Belegschaft kümmert, gewählt. Zudem können unsere Mitarbeiter zwischen verschiedenen Bereichen der Schienenverkehrs wie Güterverkehr oder ÖPNV wechseln und ihre Karriere flexibel nach ihren persönlichen Wünschen entwickeln. Wir sind überzeugt davon, dass dies der einzige Weg ist, um unseren Kunden hochmotiviertes und professionelles Personal – und somit eine hohe Qualität unserer Dienstleistungen – bieten zu können.
Was macht LokLöwen einzigartig im Vergleich zu anderen Personaldienstleistern im Schienenverkehr, und wie setzen Sie sich von Ihren Mitbewerbern ab?
Wir bieten unseren Kunden nicht nur Personaldienstleistungen, sondern auch maßgeschneiderte Aus- und Weiterbildungsprogramme sowie Beratungsservices. Unser Unternehmen hebt sich dabei vor allem durch unsere eigene LokLöwen-Akademie ab. Mit dieser bieten wir eine hybride Form der beruflichen Bildung, die analoge, digitale und praktische Trainings kombiniert. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und Augmented/Virtual Reality (AR/VR) bietet unseren Mitarbeitern realistische Lernumgebungen, was uns in der Branche einzigartig macht.
Außerdem bieten wir unseren Mitarbeitern ein in der Branche überdurchschnittlich gutes Gehaltsniveau. Unsere offene Kommunikationskultur und Flexibilität sorgen zudem dafür, dass die Bedürfnisse unserer Belegschaft und unserer Kunden stets gehört und erfüllt werden. Die Fähigkeit, schnell auf individuelle Kundenanforderungen zu reagieren – selbst bei großem Personalbedarf – machen uns zu einem verlässlichen Partner, der sich von der Konkurrenz abhebt.
Wie nutzt LokLöwen innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz und Augmented & Virtual Reality in seiner Ausbildung, und welchen Mehrwert bringen diese Technologien Ihren Kunden?
Wir integrieren KI und AR/VR in unsere Aus- und Weiterbildungsprogramme, um realistische Trainingsszenarien und personalisierte Lernpfade zu bieten. Diese Technologien verbessern die Effizienz und Effektivität der Ausbildung, wodurch unsere Kunden schneller und besser qualifiziertes Personal erhalten.
Welche zukünftigen Entwicklungen und Expansionen plant LokLöwen, um seine Marktposition weiter zu stärken und auszubauen?
Wir planen die Erweiterung unserer Zentrale in Hamburg und den Ausbau unseres internationalen Kundenstamms. Wir werden neue Märkte in Europa erschließen, um unsere Marktposition zu stärken und auszubauen. Dabei werden wir weiterhin den Fokus darauf legen, das, was uns in Deutschland bisher gut gelungen ist, auch dort zu etablieren.
Können Sie drei wichtige Ratschläge geben, die Sie anderen Gründern und Start-ups basierend auf Ihren Erfahrungen bei der Gründung und Führung von LokLöwen mit auf den Weg geben würden?
- “Employees first, customers second”: Zufriedene Mitarbeiter sind der Schlüssel zum Erfolg, denn nur mit einem starken Team können Kunden optimal bedient werden.
- Eine starke Vision: Es ist wichtig, eine klare Vision und Mission zu haben und diese konsequent zu verfolgen.
- Innovativ bleiben: Man muss als Unternehmen stets nach neuen Lösungen und Technologien suchen, um sich vom Wettbewerb abzuheben.
- Wachstum braucht Zeit: Um erfolgreich zu sein, muss man Geduld haben. In den ersten Jahren geht das Unternehmenswachstum mitunter erst einmal langsam und dann auf einmal ganz schnell – darauf muss man vorbereitet sein.
Wie hat LokLöwen es geschafft, eine Unternehmenskultur zu schaffen, die sowohl den wirtschaftlichen Erfolg als auch das Wohl der Mitarbeiter in den Mittelpunkt stellt?
Wir fördern eine offene und transparente Kommunikationskultur, in der die Meinung jedes Mitarbeiters zählt. Wir bestärken unsere Mitarbeiter zudem eigene Entscheidungen zu treffen und eigene Ideen einzubringen. All dies führt zu Vielfalt, was wiederum zu optimalen Lösungen für unsere Kunden führt. Durch attraktive Vergütung, regelmäßiges Coaching und persönliche Unterstützung durch unsere Feel-Good-Managerin schaffen wir insgesamt ein Umfeld, in dem sich unsere Mitarbeiter wohlfühlen und motiviert sind, ihr Bestes zu geben. Zudem geben wir Menschen eine Chance, die anderswo direkt durchs Raster fallen würden. Wir setzen auf Diversität und haben u.a. einen Anteil von mehr als 70% anderer Nationalitäten in unserer Belegschaft.
Welche konkreten Schritte unternehmen Sie, um dem Fachkräftemangel im Schienenverkehr entgegenzuwirken, und welche Erfolge konnten Sie dabei bereits verzeichnen?
Wie bereits beschrieben, bieten wir als Basis unseres Dienstleistungsangebots eine umfassende hybride Aus- und Weiterbildung für Bahnpersonal und nutzen moderne Technologien, um effiziente und effektive Trainings zu gewährleisten. Zeitgleich ist es unsere Aufgabe, die Arbeit in der Bahnindustrie allgemein attraktiver zu machen – zum Beispiel dadurch, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gewährleistet ist. Dies stellen wir sicher, indem wir unseren Mitarbeitern Vielfalt und Abwechslung bei ihrem Einsatzbereich bieten. So können Lokführer zwischen Güterverkehr, Fernstrecke oder ÖPNV wechseln, was unterschiedliche Arbeitszeiten und Anforderungen mit sich bringt. Aus unserer Sicht dreht sich der Job nämlich um das Leben und nicht andersherum.
Der Erfolg unseres Ansatzes zur Bekämpfung des Fachkräftemangels im Schienenverkehr spiegelt sich im Endeffekt in unseren Unternehmenszahlen wider: Wir konnten unseren Umsatz seit Gründung jedes Jahr verdoppeln und unseren Kundenstamm auf mittlerweile 15 Großkunden wie z.B. TX Logistik, Lineas, CFL, DB Regio und DB Cargo erweitern.
Was bedeutet das fünfjährige Jubiläum für Sie und das gesamte Team von LokLöwen, und wie werden Sie dieses besondere Ereignis feiern?
Das fünfjährige Jubiläum ist ein wichtiger Meilenstein, der unsere bisherigen Erfolge feiert und die Weichen für zukünftiges Wachstum stellt. Wir haben dieses Ereignis mit einer großen Sommerparty Ende Juli in Hamburg gefeiert, bei der alle unsere Mitarbeiter und ihre Familien sowie Freunde und Geschäftspartner eingeladen waren, um die Unternehmenskultur, die uns so besonders macht, zu spüren und weiter zu stärken. Wir wollen nämlich nicht nur darüber reden, sondern sie auch stets leben. Vor diesem Hintergrund sind wir stolz darauf, dass wir in den vergangenen Jahren beweisen konnten, dass es sehr wohl möglich ist, als Unternehmen wirtschaftlich und effizient zu handeln und die Mitarbeiter dabei nicht zu vernachlässigen.
Titelbild/ Bildquelle: LokLöwen
Wir bedanken uns bei Artur Penkala für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.
Premium Start-up: LokLöwen
Kontakt:
LokLöwen GmbH
Heidenkampsweg 82
D-20097 Hamburg
https://lokloewen.de/
info@lok-loewen.de
Ansprechpartner: Artur Penkala und Dennis Leonidis