Samstag, November 23, 2024
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Auch das beste Produkt verkauft sich nicht von allein

Mal mich Bunt Ausmal-Tischdecken aus Papier

Stellen Sie sich und Mal Mich Bunt doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Kathleen Prautzsch und habe 2018 während meiner Elternzeit das Unternehmen Mal Mich Bunt gegründet. Nach 5 Monaten Vorbereitung haben wir dann im Sommer 2018 drei verschiedene Ausmal-Tischdecken aus Papier auf den Markt gebracht. Mittlerweile verkaufen wir 10 verschiedene Motive, haben Turnbeutel, Platzdeckchen und bald auch eine Linie mit Ausmal-Postern. In unserem Onlineshop verkaufen wir zusätzlich viele verschiedene Ausmal- und Kreativprodukte, alle hergestellt in Deutschland bzw. England.

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?

Ich bin seit 2014 selbstständig als Vertriebsberaterin für Start-Ups, die eigene Produkte (Food, Kosmetik, Spielwaren etc.) entwickeln und auf den Markt bringen wollen. Für mich war immer klar, dass ich irgendwann auch ein eigenes Produkt auf den Markt bringen möchte. Eigentlich komme ich aus dem Bereich Food, habe dann aber nach der Geburt meiner Tochter Sophia im November 2017 entschieden, etwas im Bereich Kinderprodukt bzw. Spielzeuge zu machen.

Was war bei der Gründung von Mal Mich Bunt die größte Herausforderung?

Die Suche nach einer passenden Druckerei und die Erarbeitung aller notwendigen Richtlinien im Bereich Spielwaren und Spielwarensicherheit. 

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Ja unbedingt. Wann ist schon alles perfekt? Dann würde ich immer noch nicht verkaufen. Wichtig ist allerdings, dass die gesetzlichen Parameter eingehalten werden, die Preise ordentlich kalkuliert sind und man eine grobe Strategie hat.

Mal mich Bunt Ausmal-Tischdecken aus Papier Kreativprodukte

Welche Vision steckt hinter Mal Mich Bunt?

Ich möchte die Welt ein bisschen bunter und glücklicher machen. So ist auch mein Slogan auf der Homepage. Also auf der einen Seite tolle Produkte für Kinder herstellen, die in Deutschland produziert werden. Auf der anderen Seite werden wir Stück für Stück mehr soziale Projekte in diesem Bereich fördern. 

Wer ist die Zielgruppe von Mal Mich Bunt?

Im Bereich B2C verkaufen wir an Frauen zwischen 25- 50 Jahren. Unsere aktuellen Produkte sind für Kinder von 4 – 12 Jahren. Das kaufen meistens die Mütter, Tanten, Oma.

Im Bereich B2B arbeiten wir mit Händlern und Großhändlern im Bereich Spielwaren, Schreibwaren, Buchhandel und Non-Food zusammen. Erste Private Label Anfragen bearbeiten wir auch schon, das müssen wir aber noch ausbauen.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir produzieren alle Produkte in Deutschland und legen viel Wert auf die Druckfarben und Materialien. Ein Teil unserer Produktion erfolgt in unserer Manufaktur in Weinböhla bei Dresden.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Kreativprodukte bzw. Kinderbeschäftigung wurde im März und April sehr stark nachgefragt. Davon haben wir profitiert. Durch unsere deutsche Druckerei konnten wir sehr schnell nachproduzieren. Durch die Umsatzsteigerung können wir jetzt schon eher in Prozessoptimierung, Onlinemarketing und Neuprodukte investieren.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Wir müssen unsere Prozesse optimieren, bestimmte Bereiche outsourcen bzw. Mitarbeiter einstellen, um weiter wachsen zu können.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Für uns war es keine Krise, sondern hat mir unser Potential aufgezeigt. Jetzt weiß ich genau, wo wir an welchen Stellen investieren müssen, um weiteres Wachstum gut stemmen zu können. 

Mal Mich Bunt, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In 5 Jahren… ganz ehrlich – soweit plane ich noch nicht. Für mich bedeutet Selbstständigkeit Selbstverwirklichung. Ich liebe was ich tue und es macht mich glücklich, damit Geld verdienen zu können. Und ich arbeite mit Menschen zusammen, die ich mag und schätze. Ich kann meinen Job ideal mit meiner Familie und meiner kleinen Tochter vereinen. Das ist das was zählt. Im Moment.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Vernetzt euch mit anderen. Findet Unternehmer mit gleichen Ansichten und unterstützt euch gegenseitig.

Konzentriere dich auf die Dinge, die du gut kannst. Für die anderen Aufgaben Mitgründer suchen oder Dienstleistungen einkaufen. Nicht immer alles komplett selbst machen.

Beschäftigt euch mit dem Thema Vertrieb. Auch das beste Produkt verkauft sich nicht von allein.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Kathleen Prautzsch  für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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