Samstag, Juli 27, 2024
StartFood StartupsObjektives Feedback einholen und auf dieses auch hören

Objektives Feedback einholen und auf dieses auch hören

Mexican Tears scharfe Chili Saucen sowie den Chili Saucen Mixer

Stellen Sie sich und das Startup Mexican Tears doch kurz unseren Lesern vor!

Mexican Tears stellt seit 2010 scharfe Saucen in Handarbeit her und bringt sie auf den Teller. Wir verstehen uns als Vertreter des scharfen Geschmacks unter dem Motto: „Nicht scharf essen, ist auch keine Lösung!“. Im Fokus stehen dabei in erster Linie Geschmack und Qualität. Wir konnten in den letzten Jahren organisch wachsen, ohne eine Niere verkaufen zu müssen oder unsere Seele und exportieren mittlerweile in die schöne Schweiz und nach China.

Da wir große Freunde von Nordic Noir sind, versuchen wir auch eine Brücke nach Schweden zu schlagen. In Deutschland fokussieren wir uns auf zwei Pfeiler und vertreiben sowohl online, als auch im Einzelhandel. Unser Chili Saucen Adventskalender konnte sich in den letzten Jahren zum Topseller mausern. Neu eingeführt haben wir den Chili Saucen Mixer, bei dem sich Interessierte ihre ganz eigene Sauce aus 8 verschiedenen Chilisorten und mehr als einem dutzend Gewürzen zusammenstellen können. Den Feinschliff übernimmt „Mexican Tears“. Außerdem darf die Sauce getauft werden, zum Beispiel „Brigitte“ oder „Hans“ und ein paar Tage später, kann man mit „Brigitte“ oder „Hans“ würzen, marinieren und sie in die Pfanne hauen.      

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Das war eine Frage des subjektiven Mangels an hochwertiger scharfer Sauce. In einem Selbstversuch testete ich damals mit meinem alten Herren scharfe Saucen aus aller Welt und erkannte, dass in der großen, weiten bisher noch keine für meinen Geschmack entwickelt wurde. Um „die scharfe Sauce“ zu machen, brauchte ich 3 Jahre, obwohl ich 7 Tage angesetzt hatte, denn in 7 Tagen schafft man viel.  Als damaliger BWL-Student konnte ich gut mit Zahlen.

In der Entwicklungszeit wurde ich immer wieder weiter und neu motiviert, in Besonderem durch meinen jetzigen Partner Thommy. Wir bilden heute eine Doppelspitze, frei nach dem Motto „Geteiltes Leid ist…“ und tragen gemeinsam Verantwortung. Außerdem hat Thommy wesentlich breitere Schultern als ich.

Welche Vision steckt hinter Mexican Tears?

Wir wollen Innovationstreiber im Bereich scharfer Saucen und scharfer Produkte sein und sind es teilweise schon. Unser Adventskalender oder der Chili Saucen Mixer sind dafür gute Beispiele. Wir wollen den Fokus scharf stellen, dem „guten“ Essen wieder mehr Bedeutung, mehr Gewicht geben, obwohl unsere Saucen relativ kalorienarm sind. Essen soll wieder Emotionen wecken, wir benutzen nicht umsonst den Slogan: „Zu Tränen gerührt!“. Wir sind zwar keine Romantiker aber machen das, was wir machen, mit Herzblut.

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Nach dem Auftritt bei der „Höhle der Löwen“ im Jahre 2014 wurden wir mit Bestellungen bombardiert. Das mag an der Performance von Vural Öger gelegen haben oder an meiner Entscheidung mit 40 Grad Fieber das Angebot auszuschlagen. Diese Flut an Bestellungen zu händeln, als damals noch relativ kleines Unternehmen war gelinde gesagt, schwierig.

Kurz nach der Ausstrahlung waren wir ausverkauft, restlos, überall. Irgendwann hatten wir nicht mal mehr Flaschen, in die wir die Sauce hätten abfüllen können. In einer Nacht und Nebel Aktion mussten zwei unserer Mitarbeiter selbst nach Italien fahren und eine Glashütte aus dem Winterschlaf reißen. Unsere Kunden erwiesen sich als sehr verständnisvoll. In solchen Zeiten ist ein direkter offener Kontakt mit dem Endverbraucher imens wichtig. Wir hatten in dieser Zeit 2 Stornierungen.

Über Geld sprechen wir wenig. Natürlich gab es in den vergangenen Jahren Anfragen verschiedenster Investoren, die wir nicht kategorisch aber bisher abgelehnt haben, weil es einfach nicht gepasst hat. Außerdem wollen und wollten wir aus eigener Kraft wachsen. Wenn man zu schnell wächst, kann dies zu Wachstumsschmerzen führen. Wir wollen guten Gewissens die nächsten, wenn auch eventuell kleineren, Schritte gehen.

Wer ist die Zielgruppe von Mexican Tears?

Wir kennen unsere Kunden. Sie sehen wesentlich besser aus als wir, tragen wie Thommy Karohemden und hacken gerne Holz. Spaß beiseite. Unsere Kunden lernen wir persönlich auf Messen kennen und diese sind so divers, wie unsere Saucen. Da steht der 20-jährige Student neben der Hausfrau oder dem Hausmann, der gerne Hausmannskost kocht. De facto haben unsere Kunden nur eins gemeinsam –  exzellenten Geschmack. 

Was ist das Besondere an den Produkten? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern? Wie ist das Feedback?

Man kann nicht gut kochen, wenn man an den Zutaten spart. Die Qualität der Ausgangsprodukte ist maßgeblich. Das ist kein Hexenwerk, sondern einfach nur logisch. Wir verzichten auf Geschmacksverstärker, weil wir sie schlicht nicht brauchen.

Wir sind von Anfang an durch Feedback gewachsen, hatten eine recht lange Entwicklungszeit, bevor wir auf dem Markt vertreten waren und lernen nie aus. Gerade in der Anfangszeit haben wir viele Verkostungen in Supermärkten durchgeführt und waren auf etlichen Messen vertreten. Wir können nicht hinter Produkten stehen, wenn diese nicht gewisse Entwicklungsprozesse durchlaufen haben. Und ein wichtiger, wenn nicht sogar der wichtigste Punkt, ist nochmals das Feedback vom Endverbaucher. Wir wollen 9 von 10 Leuten abholen, lieber 10 von 10, und wollen uns Kompromisse in Sachen Qualität und Geschmack einfach nicht leisten.

Mexican Tears, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Im Allgemeinen möchten wir uns breiter aufstellen, sowohl in den Supermärkten, als auch im Exportgeschäft. Außerdem ist die Gastronomie ein spannendes Feld. Mit Mexican Tears verfeinerte Bloody Maries oder Mexikaner öfter in den Bars zu begegnen, würde uns sehr freuen und daran arbeiten wir.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Angehenden Gründern können wir raten, nicht gleich die Pferde wild zu machen, sondern in Ruhe an der Idee im kleinen Kreis pfeilen, objektives Feedback einholen und auf dieses auch hören. Dann die Ärmel hochkrempeln und den Gürtel so eng wie möglich schnallen. Von der Idee bis zur Marktreife kann und wird es dauern, so wie bei uns. Darauf sollte man sich einstellen. Dies ist ein stetiger Prozess und sicher keine Sisyphusarbeit, weil sie Sinn ergibt. Wenn man einige Schritte gegangen ist, wiederum Feedback einholen, so schließt sich der Kreis und wenn möglich alles in die Firma investieren.

Hier geht es zu den scharfen Chili-Saucen

Wir bedanken uns bei David Weyhe und Thomas Abeln für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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