Möbelentfalter rettet alte und kaputte Möbel in und um Hamburg
Stellen Sie sich und das Startup Möbelentfalter doch kurz unseren Lesern vor!
Hej, ich bin Lena, die Gründerin von Möbelentfalter. Wir retten alte, kaputte Möbel in und um Hamburg, arbeiten sie auf und verkaufen sie für ein fairen Preis weiter. Wir sind ein nachhaltiges und lokales Unternehmen, mit dem Fokus, Lieferwege kurz zu halten, sowie Neuproduktion von Ware und schlechte Arbeitsbedingungen zu minimieren.
Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?
Ich habe Möbelentfalter vor zwei Jahren nach meinem Architekturstudium gegründet, weil ich etwas in der Gesellschaft verändern möchte. Möbel landen auf dem Sperrmüll oder verstauben im Keller. Wir bieten eine Alternative auf dem Hamburger Möbelmarkt an und sind nicht nur Verkäufer, sonder auch Dienstleister. Dazu kommt, dass der klassische 9 to 5 Job sich für mich nicht richtig anfühlte, deswegen habe ich dann den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Und ich würde es immer wieder genauso machen!
Was war bei der Gründung von Möbelentfalter die größte Herausforderung?
Da ich Möbelentfalter im Januar 2020 gründete, fing zeitgleich die Pandemie an. Dies machte es nicht unbedingt einfacher, die Idee des Möbelrettens zu verbreiten. Doch durch immer wieder kleine Türen, die sich öffneten, hat sich der Weg der Möbelentfalter gezeigt. Ich habe im ersten Jahr an mehreren Orten gearbeitet, begonnen auf meinem Balkon, dann auf der Gartenfläche im Schrödingers, weiter in einem Keller in Altona, einen Werkstattplatz im Oberhafen und dann nochmal nach Wilhelmsburg. Es hat ein wenig gedauert, bis ich mich eingegroovt habe, aber ich glaube, das ist auch normal und man lernt dadurch auch viel über sich und das eigene Unternehmen.
Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?
Auf jeden Fall!!! Bei mir fing es damals mit Makramee, also Blumenampelflechtung an. Weiter habe ich in Möbel eingeflochten und letztendlich ist Möbelentfalter daraus entstanden. Einfach mal anfangen, dann wird sich der Weg schon zeigen.
Welche Vision steckt hinter Möbelentfalter?
Wir sind gegen die immer größer werdende Wegwerfgesellschaft. Wir wollen was verändern. Es gibt so viele tolle Möbel, wo ein Kratzer drin ist, ein Bein ab, oder die Schublade klemmt. Diese ganzen Möbel landen auf dem Sperrmüll. Möbelentfalter hilft euch, dies zu ändern. Das Lieblingsstück von deiner Oma wird wieder aufgehübscht oder der alten Kommode vom Dachboden wird ein neues Leben gegeben. Lasst uns gemeinsam Möbel retten!
Wer ist die Zielgruppe von Möbelentfalter?
Menschen, die ein Faible für antike Möbelstücke haben, sind bei uns genau richtig. Wir arbeiten viel mit Vollholzmöbeln, haben viele schöne Dekoelemente und polstern auch gern das eine oder andere Stück mit schicken Stoffen wieder auf. Wer darauf steht, sollte unbedingt mal bei uns im Laden in Hamburg vorbei schauen.
Wie funktioniert Möbelentfalter? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Da Möbelentfalter ein lokales Unternehmen ist, werden die Lieferwege auf ein Minimum reduziert. Dazu kommt, dass wir alles an Möbeln aufarbeiten. Wir sind sehr breit aufgestellt und können von Holzarbeiten bis zur Polsterung alles anbieten. Wir haben großen Spaß an neuen Herausforderungen und sind immer offen für neue Ideen. Schreib uns einfach, welches Möbelstück dir Sorgen bereitet und warum und wir finden eine Lösung.
Möbelentfalter, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Momentan haben wir ein kleinen Laden in der Schanze und eine kleine Werkstatt in der Neustadt. Wir möchten eine große Fläche in Hamburg anmieten, wo Laden, Werkstatt, Lager und Workshop in einem sein kann. Deswegen haben wir am 19.08. eine Crowdfunding-Kampagne auf Startnext gestartet, um das umsetzen zu können. Davon wollen wir dann auch die Gehälter der Mitarbeiter*innen bezahlen, denn momentan arbeiten alle ehrenamtlich.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?
Nimm dir immer mal wieder Zeit für dich. Achte auf dich, denn schnell merkst du garnicht mehr, wenn du arbeitest und dann arbeitest du nur noch. Ich spreche da aus Erfahrung.
Vernetze dich mit anderen Gründer*innen, tausche dich aus und hol dir Hilfe, wenn du mal nicht weiter weißt. Besonders als Einzelgründerin kann ich dir sagen, dass das ganz viel Wert ist.
Es gibt viele Berg- und Talfahrten. Das ist normal und gehört dazu. Ein schöner Spruch dazu: Die Spitze eines Berges ist der Anfang vom Nächsten, also Kletter weiter!
Wir bedanken uns bei Lena Charlene Roof für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder