Montag, Dezember 2, 2024
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Persistence is key

WorkGenius bietet eine KI-gestützte Lösung für Unternehmen und Freelancer:innen an

Stellen Sie sich und WorkGenius doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Daniel Barke, Co-Founder und CEO von WorkGenius. Unser Scale-Up bietet eine KI-gestützte Lösung für Unternehmen und Freelancer:innen an. Dabei bringt unsere KI Projekte von Unternehmen mit passenden Talenten zusammen. Zusätzlich bietet unsere Plattform Unternehmen sämtliche Tools, um die Arbeit mit Freelancer:innen zu managen. 

Neben meiner Arbeit bei WorkGenius moderiere ich den OMR-Podcast “Free Talent” und bin als Redner tätig.

Warum haben Sie sich dazu entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Als mein Co-Gründer Marlon Rosenzweig und ich uns noch im Studium befanden, arbeiteten wir in diversen Nebenjobs, die rein gar nichts mit unseren Studienfächern zu tun hatten. Wir waren frustriert davon, dass es durchaus Bedarf an Studierenden als qualifizierte Arbeitskräfte gab, welchen die Unternehmen einfach nicht stillen konnten. Und wenn Studierende arbeiteten, wurde ihr Potenzial selten voll ausgeschöpft. Uns war klar: Es muss eine Lösung geben, welche es Arbeitskräften und Unternehmen leicht macht, das gegenseitige Potenzial zu erkennen und auszunutzen. 

Welche Vision steckt hinter WorkGenius?

Bei WorkGenius zählen vor allem zwei Dinge: Fähigkeiten und Kompetenzen. Unsere KI wählt die passenden Kandidat:innen nicht aufgrund von irgendwelchen demografischen Merkmalen aus. Das berüchtigte „Vitamin B”, also individuell vorteilhafte, bereits bestehende Berufsbeziehungen, werden ebenfalls nicht von der KI berücksichtigt. Es zählen einzig und allein die Fähigkeiten der Arbeitskraft. Wir haben die Vision, dass Unternehmen ihre Projekte mit der bestmöglichen Qualität in der höchstmöglichen Geschwindigkeit durchführen können, während Freelancer:innen die volle Kontrolle und Freiheit bei der Auswahl ihrer Aufträge haben. 

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert? 

Nach unserem Rebranding 2018 konnten wir das Vertrauen einiger sehr bedeutender Investoren gewinnen (z. B. Unternehmer Axel Sven Springer), was uns 8,5 Millionen Euro für unser Business eingebracht hat. Schon damals wussten wir: Das wird unser Ticket für den US-Markt, der ein riesiges Potenzial bietet. Die Zahl der Arbeitnehmer:innen in freien Berufen in Deutschland steigt seit Jahren kontinuierlich und ihre Arbeit ist zunehmend unerlässlich. Dennoch beläuft sich ihr Anteil an der Arbeitnehmerschaft hierzulande “nur” auf 9,6 Prozent. In der US-amerikanischen Bevölkerung stellen Freelancer:innen dagegen bereits heute beachtliche 36 Prozent. Studien sagen sogar einen Anteil von über 50 Prozent ab dem Jahr 2027 voraus. Dabei gibt es diverse Besonderheiten im Vergleich zum deutschen Arbeitsmarkt zu berücksichtigen, darunter z. B. rechtliche Themen wie der Umgang mit Krankenversicherungen, unterschiedliche Regelungen hinsichtlich der Steuer sowie eine andere soziale und demografische Bevölkerungsstruktur. 

Dieser Einstieg war auch unsere bisher größte Herausforderung. Für meinen Geschäftspartner Marlon Rosenzweig und mich ist New York City mittlerweile zu einer zweiten Heimat geworden. Unsere Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt und wir konnten im Juni 2022 den amerikanischen Personaldienstleister JBC akquirieren. JBC hat bis dato größtenteils traditionell agiert, um Talente zu finden – nun profitieren die über 200 Recruiter:innen von unserer Technologie, um noch effizienter und schneller arbeiten können.  Das hat uns die Tür zum amerikanischen Markt noch weiter geöffnet und unseren Jahresumsatz auf 100 Millionen US-Dollar vergrößert.

Wer ist die Zielgruppe von WorkGenius?

Alle Unternehmen, die bereits mit Freelancer:innen zusammenarbeiten oder dies in Zukunft noch tun wollen, gehören zu unserer Zielgruppe. Wir agieren branchenübergreifend in sämtlichen Bereichen und auch unabhängig von der Größe der Unternehmen. Zu unseren Kunden zählen sowohl Start-ups als auch Betriebe aus dem Mittelstand bis hin zu großen Konzernen. Wer bereits gute Erfahrungen mit der Arbeit von Freelancer:innen gemacht hat, dem bieten wir die Tools, die Zusammenarbeit künftig noch besser und effizienter zu gestalten. Dazu zählen z. B. eine Reihe automatisierter Vorgänge wie Project Tracking, aber auch kommunikative Lösungen wie eine eigene Messaging-Funktion oder Verwaltungsaufgaben wie Vertragsgestaltung und Bezahlung. 

Auf Arbeitnehmerseite möchten wir alle erreichen, die die Vorteile und Freiheiten einer Karriere als Freiberufler:in genießen wollen – ohne die zeit- und nervenaufreibende Suche nach Aufträgen und Selbstmanagement. 

Was macht WorkGenius? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

WorkGenius bringt Talente und Projekte zusammen und hilft so Unternehmen beim Personalmanagement und Freelancer:innen bei der Projektakquise. Die Vorteile liegen darin, dass WorkGenius den Unternehmen innerhalb kürzester Zeit unkompliziert erfahrene Arbeitskräfte vorschlagen kann und das vollautomatisch. Für die Freelancer:innen läuft es ähnlich ab, sie bekommen schnell und einfach passende Projekte vorgeschlagen. Unsere All-in-one-Plattform unterstützt beide Seiten zusätzlich beim wechselseitigen Management. Während sich Unternehmen und Freelancer:innen auf ihre Arbeit konzentrieren können, macht WorkGenius im Hintergrund den Rest. 

WorkGenius übernimmt für beide Seiten die Abwicklung des Finanziellen. Wir bezahlen die Freelancer:innen direkt und stellen unseren Unternehmenskunden die erbrachten Leistungen in Rechnung. Dadurch garantieren wir eine schnelle und einfache Entlohnung der Arbeitskräfte. Dies ist unser Alleinstellungsmerkmal.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Im Zuge der Corona-Pandemie wurden zahlreiche Arbeitnehmer:innen in Kurzarbeit geschickt, entlassen oder mussten aus dem Home-Office arbeiten. Viele dieser Entwicklungen haben dazu geführt, dass Arbeitnehmer:innen ihren Arbeitsalltag grundlegend überdacht haben. Sich in Kurzarbeit mit einem Freelancing-Projekt etwas hinzuzuverdienen klingt verführerisch, vor allem, wenn man dank der WorkGenius-KI nicht einmal selbst nach passenden Projekten suchen muss. Viele Arbeitnehmer:innen haben sich an das Home-Office und die damit einhergehende Flexibilität gewöhnt. Durch das freiberufliche Arbeiten bleibt diese Flexibilität weiterhin bestehen, auch wenn etliche Büros ihre Türen mittlerweile wieder öffnen. 

Von dieser Flexibilität profitieren auch die Unternehmen. Die Auswirkungen diverser globaler Geschehnisse für die nächsten Monate lassen sich derzeit nur schwer vorhersehen. In diesem Zusammenhang ermöglicht WorkGenius, unkompliziert auf kurzfristig schwankenden Personalbedarf zu reagieren. 

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Mit der kürzlichen Akquise von JBC haben wir einen großen Personaldienstleister in den USA für einen hohen zweistelligen Millionenbetrag akquiriert und damit unser Team sowie unseren Jahresumsatz deutlich aufgestockt. Unsere Mission ist es, die HR-Branche und die Arbeitswelt grundlegend zu revolutionieren. Die Welt wird immer schnelllebiger und das trifft auch auf die Arbeitswelt zu. Nicht nur klassische Bewerbungsmappen, sondern auch vermeintliche Standarddokumente, wie das Anschreiben oder Zeugnisse, werden immer mehr zu Relikten, je mehr wir auf KI vertrauen, um unsere Vakanzen zu besetzen. In fünf Jahren werden noch mehr Unternehmen auf Freelancer:innen setzen und WorkGenius wird seine Marktführerposition weiter ausbauen. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Ideen sind alles: Auf eine gute Geschäftsidee kommt es an. Was braucht die Welt? Was hat es noch nie gegeben? Wo kann ich mit meinen Ideen etwas verändern?

Persistence is key: Von nichts kommt auch nichts. Rückschläge, Probleme und Krisen sind ganz normal. Wer seine Vision nicht aus den Augen verliert, wird diese früher oder später auch verwirklichen können.

Network, Network, Network: Sei es für Know-How, Inspirationen und Unterstützung oder Investments – Beziehungen und Kontakte sind wichtig, um das eigene Business voranzutreiben, wenn man selbst einmal nicht weiter weiß.

Wir bedanken uns bei Daniel Barke für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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