Donnerstag, März 28, 2024
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Schneller sein als der Markt

Mountan Alliance VC mit Fokus auf eHealth, Digitale Bildung und Future of Work

Stellen Sie sich und Mountain Alliance doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Daniel Wild und ich bin CEO und Gründer Mountain Alliance AG. Die Mountain Alliance ist eine börsennotierte operative Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in München. Wir haben zwei Ziele: auch Kleinanlegern Zugang zu Wachstumsunternehmen aus der digitalen Wirtschaft in Deutschland und Europa zu bieten und die Digitalisierung und Innovationen aus Deutschland und Europa zu stärken. Daher zeichnet sich unsere Investitionsstrategie dadurch aus, dass wir einen starken Fokus auf zukunftsorientierte Portfolios legen. Wir sehen, dass die die Zukunftstrends eHealth, Digitale Bildung und Future of Work sind und haben unsere Investmentstrategie dementsprechend angepasst. Wir halten insgesamt 33 Beteiligungen aus Deutschland, der Schweiz und Europa  z. B. Lingoda, Moving Image, Exasol, Promipool und Tixxt.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Einer der Hauptgründe, warum ich mich damals dazu entschlossen habe zu gründen, ist mein  großer Wunsch nach Unabhängigkeit, Freiheit. Ich war vorher in der Wirtschaftsberatung und wollte endlich etwas Eigenes auf die Beine stellen. Daher habe ich 1999, zu Beginn der Dotcom-Ära in Deutschland, einen Onlineshop für Mobiltelefone namens getmobile gegründet – und da wusste ich noch nicht einmal etwas über den Mobilfunkmarkt. Dann haben wir getmobile an die Börse in London gebracht. Ich habe parallel auch Tiburon gegründet, um Seed-Investments und Company Building zu machen. 2010 dann die eCommerce Alliance, die ich dann später umbenannt habe – die heutige Mountain Alliance. Ich lebe buchstäblich mein Motto: “Lieber unternehmen, als unterlassen.”

Welche Vision steckt hinter Mountain Alliance?

Hinter der Mountain Alliance stecken gleich mehrere Visionen. Zum einen unser Glaube an Europa! Wir investieren ausschließlich in digitale Wachstumsunternehmen aus Europa und Deutschland, weil wir genau diese fördern müssen. Wir wollen den Innovationen, der Digitalisierung Made in Europe einen unabhängigen Platz zwischen den USA und China verschaffen. Dafür stehen wir mit unserer Investmentstrategie. Zum anderen glauben wir an die Digitalisierung per se und dass auch Anleger mit kleinerem Budget an der Digitalisierung teilhaben sollten. Bei uns können Anleger über den Kauf von Aktien in Scale-ups und wachstumsstarke Digitalunternehmen investieren. 

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Bei der Gründung meines ersten Unternehmens getmobile im Februar 1999 bestand die größte Herausforderung darin, im Mobilfunkmarkt Fuß zu fassen. Ich kam zwar nicht aus der Branche, aber ich war überzeugt davon, dass es ein Trend werden würde. Es war kurz vor Beginn der deutschen Dotcom-Ära und der Anfang war auch vielversprechend. Doch dann platzte im Jahr 2001 die Blase. Ich vermute, dass maximal zehn Prozent der Unternehmen sich retten konnten. Getmobile war eines davon – und eine kleine Anekdote – das lag unter anderem an der guten alten Fernsehwerbung.

Bei Mountain Alliance hingegen bestand die Schwierigkeit zunächst darin, insbesondere Privatanleger von unserem Portfolio zu überzeugen. Die Börse und Venture Capitalists sind nicht die Lieblingsthemen der Deutschen, im Gegenteil. Ich glaube allerdings, dass sich ihre Einstellung zu diesen Themen allmählich ändert und beides ein positiveres Image bekommt, und dazu möchte ich maßgeblich beitragen.

Wer ist die Zielgruppe der Mountain Alliance AG?

Wir haben, wie die meisten Unternehmen, gleich mehrere Zielgruppen. Zum einen richten wir uns als börsennotierter VC an Unternehmer von Later-Stage-Unternehmen und Scale-ups aus der Digitalwirtschaft und vor allem aus den Bereichen eHealth, digitale Bildung und Future of Work. Dabei wenden wir uns auch an Fonds, die aus diversen Gründen ihre Beteiligungen nicht weiter halten wollen. In der Regel übernehmen wir diese dann über die Börse. Und natürlich die wichtigste Zielgruppe der Mountain Alliance: Investoren und Privatanleger, die wir auf unser Portfolio aufmerksam machen wollen. 

Was ist das Besondere an Mountain Alliance? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen?

Da Mountain Alliance selbst börsennotiert ist, können sowohl institutionelle Anleger als auch Privatpersonen kleine Unternehmensanteile in Form von Aktien erwerben und so vom Wachstum der ausgewählten Portfolio-Unternehmen profitieren. Das ist das Besondere an uns und zugleich ein großer Vorteil gegenüber anderen VCs. Ich bringe es mal auf den Punkt: Privatanleger müssen nicht, wie es beim traditionellen VC üblich ist, ein großes Mindestkapital investieren, sondern können auch mit schmalem Budget dabei sein. 

Verglichen mit reinen Finanzinvestoren unterscheidet uns von ihnen außerdem, dass wir operative Erfahrungen und Einblicke an Gründer weitergeben möchten. Immerhin haben wir selbst Erfahrungen als Gründer und Investoren sammeln können und diese Expertise bringen wir gerne ein. 

Mountain Alliance, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir haben derzeit 33 Unternehmen in unserem Portfolio und der Portfoliowert steht aktuell bei circa 45 Millionen Euro. Wir streben im Jahr durchschnittlich zwei Exits an. Das gewonnene Geld aus den Exits reinvestieren wir in neue Unternehmen, um unser Portfolio stetig zu erweitern. Wir wollen nicht nur Trends folgen, sondern auch Trends setzen. Unser kurzfristiges Ziel ist es, den Portfoliowert in den nächsten 18 Monaten auf 80 bis 100 Millionen Euro nach oben zu schrauben. In fünf Jahren wiederum wollen wir ähnlich groß sein wie der börsennotierte VC Draper Esprit in London.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Es fällt mir nicht leicht, mich auf drei Tipps zu beschränken. Einerseits möchte ich Gründern mit auf den Weg geben, Vollblut- bzw. Vollzeitgründer zu sein und Gründungen nicht halbherzig anzugehen. Das halte ich als Investor und auch als Mentor für äußerst wichtig – ich persönlich würde nie in Unternehmen investieren, in denen die Gründer nicht voll und ganz bei der Sache sind. Andererseits finde ich es wichtig, anpassungsfähig zu sein – und zwar schnell. Wenn sich Gründer mit ihrem Unternehmen nicht so schnell anpassen können, wie es der Markt verlangt, dann fallen sie zurück. Daher gilt die Devise, schneller zu sein als der Markt. Zu guter Letzt würde ich sagen, dass Gründer Ausdauer und Leidenschaft brauchen. Gründer werden immer wieder vor neuen Herausforderungen stehen, seien es Regularien oder Gesetze und jetzt auch noch eine Pandemie! Leidenschaft ist wichtig, weil diese dann ein ganzes Team entfachen kann. 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Daniel Wild für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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