muesligo bietet innovative, nachhaltige Müslis mit integriertem Löffel für ein einfaches und köstliches Frühstück unterwegs
Erzählen Sie uns bitte ein wenig über Ihr Unternehmen und die Gründer. Wie kam es zur Idee für das Startup und welche Hintergründe haben Sie?
Wir sind Fabian Klodner (24) und Tobias Titze (24) aus Nürnberg und hatten die Idee für unser Unternehmen muesligo bereits 2017 zu Schulzeiten. Nach vielen Jahren im kleinen Stil (Müslis per Hand im Startup-Keller abfüllen, bekleben, …) und unterschiedlichsten Mitgründern starten wir aktuell die erste professionelle Produktion unserer Müslibecher.
Sämtliches Wissen, welches wir über die Jahre gesammelt haben, ist selbst erarbeitet. Fabi studiert aktuell noch Medizin und Tobi hat ein abgeschlossenes Marketing & BWL-Studium, also haben wir mit der Lebensmittelindustrie eigentlich nichts am Hut (gehabt).
Wie sieht die Vision von muesligo aus und welche konkreten Schritte unternehmen Sie, um diese Vision zu verwirklichen?
Unsere Vision ist es, nachhaltigen Konsum zu einem positiven Erlebnis zu machen und damit langfristig zu etablieren. Wir wollen, dass Nachhaltigkeit locker und spaßig ist und alle an unserem Produkt profitieren. Dafür bemühen wir uns um nachhaltige Lösungen und versuchen diese auf eine fröhliche und lockere Art zu vermitteln.
Wer gehört zu Ihrer Zielgruppe und wie stellen Sie sicher, dass Ihre Produkte deren Bedürfnisse und Erwartungen erfüllen?
Unsere Zielgruppe befindet sich vor allem draußen, in der Natur. Alle, die Outdoor-Übernachten und ein vollwertiges Frühstück oder einen Snack genießen möchten, zählen wir dazu. Vom Campingplatz über Radtouren, Wanderungen, Familienausflüge und Festival-Camper. Ein vollwertiges und fertiges Frühstück, welches nur Wasser benötigt, hilft hier immer.
Welche besonderen Herausforderungen haben Sie auf Ihrem Weg bisher gemeistert und wie haben Sie diese bewältigt?
Aktuell läuft unsere Crowdfunding-Kampagne, um unsere erste professionelle Produktion zu finanzieren. Dies ist das erste Mal, dass wir extern Kapital in unser Vorhaben holen. Bis jetzt haben wir alles selbst finanziert und gestemmt und so durch viele Erlebnisse an Wissen und Erfahrung gesammelt. Seit vielen Jahren gehen wir stetig immer weiter, auch wenn die Schritte sehr klein sind, haben wir nie aufgegeben.
Was macht muesligo und Ihr Produkt einzigartig im Vergleich zu anderen Anbietern auf dem Markt?
Es gibt keine anderen Anbieter auf dem Markt.
Natürlich gibt es unzählige to go Müslis, jedoch keines wie unseres. Durch das Haferpulver in unserem Becher benötigt man nur Wasser und das Haferpulver verwandelt sich in Hafermilch. So spart man sich das nervige Schleppen & Kühlen von Milch. Dazu gibt es einen kompostierbaren Löffel, man braucht also tatsächlich einzig und allein Wasser und hat ein fertiges Frühstück für unterwegs. Das Ganze ist bio & vegan. Klingt simpel, aber gibt es so noch nicht.
Welche zukünftigen Entwicklungen und Erweiterungen planen Sie für Ihr Unternehmen und Ihre Produktpalette?
Um unsere erste richtige Sorte fokussiert zu etablieren, starten wir aktuell nur mit der Sorte Schoko-Hanf. In naher Zukunft werden jedoch weitere Sorten folgen, die spezifisch auf bestimmte Bedarfe angepasst werden.
Welche Erfahrungen haben Sie im Bereich Nachhaltigkeit gemacht und wie integrieren Sie diese in Ihr Geschäftsmodell?
Im Laufe der Jahre haben wir gelernt, dass Nachhaltigkeit immer wichtiger und vom Kunden geschätzt wird. Was jedoch entscheidend ist: Nachhaltigkeit ist wichtig, jedoch sind Qualität und Preis die zwei Faktoren, die bei den allermeisten Menschen noch immer davor kommen. Stimmt einer der zwei Punkte nicht, ist Nachhaltigkeit „egal“.
Können Sie uns mehr über die Produktion Ihres Müslis erzählen und wie Sie sicherstellen, dass es den hohen Qualitätsstandards entspricht?
Bereits weiter oben haben wir erwähnt, dass gerade die erste professionelle Produktion anläuft. Diese wird von uns gemeinsam mit einem zertifizierten Partner in der Nähe von Stuttgart abgewickelt. Selbstredend halten wir uns an geltende Qualitätsstandards und durch Zertifizierungen wie beispielsweise die Bio-Zertifizierung werden diese auch entsprechend kontrolliert.
Wie wichtig ist Ihnen das Thema Kundenfeedback und wie gehen Sie auf die Wünsche und Anregungen Ihrer Kunden ein?
Um hier keine 0815 Antwort wie „natürlich sehr wichtig, wir gehen auf alles ein“ zu geben: Da sich unser Kundenstamm noch in Grenzen hält, haben wir die Möglichkeit, häufig in engen und persönlichen Austausch zu gehen und alle Anregungen wahrzunehmen. Wir freuen uns über jede Nachricht und schätzen den engen und ehrlichen Austausch sehr.
Wie haben Sie die Resonanz auf Ihre Crowdfunding-Kampagne erlebt und welche Lehren haben Sie daraus gezogen?
Mehr ist mehr. Das ist die wohl größte Lehre.
Wir haben uns im Vorhinein mit einer anderen Gründerin über ihre erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne ausgetauscht und als wichtigsten Tipp mit an die Hand bekommen: Wenn du das Gefühl hast, du nervst (deine Community), dann mach noch mehr!
Das können wir vollkommen bestätigen, je mehr man macht, desto mehr kommt dabei rum. Außerdem: Man braucht Geduld, Selbstvertrauen und die richtigen Leute (Zielgruppe) müssen die Kampagne zu sehen bekommen.
Das Feedback war bis jetzt durchweg positiv.
Welchen Einfluss hat die wachsende Nachfrage nach veganen und nachhaltigen Produkten auf Ihre Unternehmensstrategie?
Wir haben uns vor über zwei Jahren dazu entschieden, von Milchpulver auf Haferpulver zu wechseln und seit diesem Frühjahr ist bei uns jedes Produkt bio und vegan. Wir sind selbst keine Veganer aber der Meinung, bei manchen Produkten ist es so einfach, komplett auf tierische Zutaten zu verzichten, z.B. bei unserem Müsli.
Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründern geben, die ebenfalls ein Startup aufbauen möchten?
Die Frage ist spannend und man kann bestimmt einiges aus unserer Geschichte lernen. Dennoch möchten wir betonen, dass wir noch keine Experten sind und dass nur unsere eigene Erfahrung ist.
Erstens: Der allerwichtigste Punkt zuerst: Habt Spaß. Ein Startup zu gründen, viel Arbeit und Leidenschaft reinzustecken funktioniert nur, wenn man Spaß an dem hat, was man macht. Wenn du deine Aufgaben gerne machst und nicht als Arbeit siehst, wenn du manchmal nicht ins Bett willst, weil du noch was fertig machen möchtest oder wenn du gerne auch mal ein ganzes Wochenende durcharbeitest, dann ist das genau richtig.
Zweitens: Das Gründerteam muss passen. Hier gibt’s keine universelle Regel, es muss einfach passen. Ob es passt oder nicht, merkt man manchmal früher, manchmal später. Aber wenn man ehrlich zu sich ist, trifft man hier die richtigen Entscheidungen.
Drittens: Niemals aufgeben. Klingt platt, ist aber der Schlüssel. Es wird so viele Rückschläge und schwierige Situationen geben und wenn man dann aufgibt, ist es vorbei. Weitermachen, optimieren, tüfteln, verfeinern und hart arbeiten, bis es funktioniert!
Wir bedanken uns bei Fabian Klodner und Tobias Titze für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.