Dienstag, Dezember 24, 2024
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MyMonii App – ein Tool, mit dem Eltern ihren Kindern beibringen können, wie man Geld verdient, spart und sinnvoll ausgibt

Stellen Sie sich und das Startup MyMonii doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Louise Ferslev, ich bin 32 Jahre alt, Mutter von zwei Kindern und die Gründerin und Geschäftsführerin von MyMonii. 

Untersuchungen zeigen, dass Gewohnheiten im Umgang mit Finanzen bei Kindern schon von klein auf geprägt werden, weshalb es wichtig ist, ihnen schon früh einen sicheren Umgang mit Geld beizubringen. Viele Eltern sind der Meinung, dass Kinder in der Schule nicht genug über Finanzen lernen, genau hier kommt MyMonii ins Spiel. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Familien dabei zu unterstützen, finanzielle Kompetenzen zu entwickeln und auszubauen. 

Um das zu erreichen, haben wir die MyMonii-App entwickelt – ein Tool, mit dem Eltern ihren Kindern beibringen können, wie man Geld verdient, spart und sinnvoll ausgibt. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ich habe MyMonii gegründet, weil ich erkannt habe, dass es auf dem Markt keine Lösung gibt, die sowohl für Kinder als auch für Eltern ansprechend und einfach zu bedienen ist, und die Eltern dabei unterstützt, ihren Kindern einen sicheren Umgang mit Finanzen in einer zunehmend digitalen Welt beizubringen.

Meine ursprüngliche Idee war es, eine Geschenkkarte für Kinder zu entwickeln, auf die Eltern Geld überweisen können, damit Kinder selbst bezahlen können. Je mehr ich jedoch an dieser Idee arbeitete, desto mehr wurde mir klar, dass eine umfassendere Lösung erforderlich war. So entstand schließlich die MyMonii Taschengeld-App mit Visa-Karte. 

Im Laufe der Jahre haben wir mit Hunderten von Familien zusammengearbeitet, um sicherzustellen, dass unser Produkt ihren Bedürfnissen entspricht. Ich bin stolz darauf, sagen zu können, dass eine Familie, die einmal mit unserer App und unserer Visa-Karte angefangen hat, dies in der Regel über Jahre hinweg tut. 

Welche Vision steckt hinter MyMonii?

Unsere Vision ist es, so vielen Familien wie möglich finanzielle Kenntnisse mitzugeben, damit die nächste Generation mit gesunden Geldgewohnheiten aufwächst.

In Dänemark, unserem Heimatmarkt, haben wir damit begonnen und sind im Dezember letzten Jahres nach Deutschland gekommen. Unser Ziel ist es nun, möglichst vielen Familien in Deutschland zu helfen, bevor wir uns dem Rest von Europa widmen.  

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Eine der größten Herausforderungen war es, die richtige Markteinführungsstrategie, das richtige Geschäftsmodell und die richtige Partnerschaft für eine skalierbare Zahlungslösung zu finden. Es besteht kein Zweifel, dass es einen großen Bedarf – ich würde sogar sagen auf der ganzen Welt – für ein Produkt wie MyMonii gibt, deshalb geht es für uns jetzt darum, das Geschäftsmodell und die Markteinführungsstrategie entsprechend anzupassen.

Eine weitere Schwierigkeit bestand auch darin, den richtigen Partner für eine Zahlungslösung zu finden. Hier hatten wir in der Vergangenheit einige Hürden zu überwinden. Wir begannen mit einer Lösung, die auf ein dänisches nationales Kartensystem („Dankort“) beschränkt war, das nicht so skalierbar war, wie wir (und unser Partner, der die Lösung bereitstellte) gehofft hatten. Zusätzlich machten wir auch die Erfahrung, dass zu viele Parteien beteiligt waren. Heute haben wir eine skalierbare Lösung durch die Partnerschaft mit Visa und dem Kartenaussteller Wallester A/S, der Principal Member von Visa ist.

MyMonii wird in erster Linie von dänischen Business Angels finanziert, die selbst ein oder mehrere Start-ups gegründet oder auch verlassen haben. Wir hatten auch B2B-Partnerschaften und Kooperationen in Dänemark mit Banken und Finanzinstituten, bei denen wir Vereinbarungen über Projekte trafen, die dann von ihnen finanziell unterstützt wurden. Unsere erste Go-to-Market-Strategie auf dem dänischen Markt war eine B2B-Strategie, und die White-Label-Lösung, die wir dabei für eine große Bank in Dänemark entwickelt haben, war ebenfalls teilweise eine Projektfinanzierung. 

Wer ist die Zielgruppe von MyMonii?

Unsere Zielgruppe sind Familien aus Deutschland und Dänemark, mit Kindern im Alter zwischen 7 und 18 Jahren. Unsere App kann aber weltweit heruntergeladen und genutzt werden. Die MyMonii-Visa-Karte ist jedoch nur in Deutschland und Dänemark verfügbar. 

Wie funktioniert MyMonii? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Unsere Nutzer:innen beginnen ihre Reise mit MyMonii, indem sie unsere App aus dem App Store oder Google Play Store herunterladen. Normalerweise laden die Eltern die App herunter und laden anschließend ihre Kinder ein. Eltern und Kinder richten jeweils ihr Konto in der App ein und können dann loslegen.

Die Eltern-App:

Die Eltern können in der App Aufgaben für die Kinder im Haushalt erstellen (z. B. Abwaschen, Wäsche waschen oder Rasen mähen) und ihnen dafür Geld als Belohnung zahlen. Es kann auch eine automatische wöchentliche oder monatliche Überweisung des Taschengeldes eingerichtet werden.

Eltern können für ihre Kinder eine Visa-Karte bestellen, mit der die Kinder ihr verdientes Taschengeld ausgeben können. Sie können nicht mehr Geld ausgeben, als sich auf ihrem MyMonii-Konto befindet, und die Eltern können wöchentliche Ausgabenlimits festlegen. 

Eltern erhalten jedes Mal eine Benachrichtigung, wenn ihre Kinder mit ihrer MyMonii-Karte etwas kaufen.

Eltern haben die Kontrolle und den Überblick über die Konten ihrer Kinder und sind somit Teil des gesamten Lernprozesses.

Die Kinder-App:

Wenn die Kinder eine von den Eltern gestellte Aufgabe erledigen, markieren sie diese in der App als abgeschlossen und erhalten die festgelegte Belohnung.

Kinder können sich Sparziele setzen, z.B. wenn sie sich neue Schuhe oder eine PlayStation wünschen, und verfolgen, wie weit sie von ihren Zielen entfernt sind.

Kinder können in Echtzeit und zu jeder Zeit sehen, wie viel Geld sie auf ihrem MyMonii-Konto haben.

Kinder können ihr verdientes Taschengeld mit ihrer MyMonii-Visa-Karte ausgeben.

Das Feedback, das wir von unseren Nutzer:innen erhalten, bestätigt, dass sie das Gefühl haben, dass die App speziell für Familien entwickelt wurde, sehr intuitiv zu bedienen ist und ein ansprechendes Lernsystem für Finanzen geschaffen hat.

Man muss kein Kunde einer bestimmten Bank sein, um unsere App und Karte zu nutzen, da wir völlig unabhängig sind. Dennoch haben wir eine Partnerschaft mit Visa geschlossen und halten uns an alle Gesetze und Vorschriften, sodass unsere Nutzer:innen keine Angst haben müssen, ihr Geld zu verlieren oder dass ihre persönlichen Daten nicht geschützt sind.

Unsere Preisgestaltung ist sehr transparent – es gibt einen Preis für die ganze Familie und sie können sich für ein Monats- oder Jahresabonnement entscheiden.   

MyMonii, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unser Ziel ist es aktuell, so vielen Familien wie möglich in Deutschland zu helfen, ihren Kindern einen sicheren Umgang mit ihren Finanzen beizubringen, während wir parallel dazu den dänischen Markt weiterhin bedienen. Danach werden wir einen Blick auf andere Länder werfen. Ich erwarte, dass wir in fünf Jahren mit unserer App und unserer Kartenlösung in weiteren europäischen Ländern aktiv sein werden.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Seid hartnäckig. Ich zitiere gerne Jeff Bezos: „Es dauert 10 Jahre, bis ein Erfolg über Nacht kommt.“

Passt euer Geschäftsmodell an. Die ursprüngliche Idee und das MVP, das ihr zu Beginn auf den Markt bringt, wird nach vielen Jahren des Betriebs und der Anpassung höchstwahrscheinlich nicht mehr dasselbe sein. Seid offen für Veränderungen oder Anpassungen des Geschäftsmodells, der Go-to-Market-Strategie, der Kundensegmente, des Produkts usw.

Kümmert euch auf dem Weg um euch selbst und vergesst eure Familie und Freunde nicht. Achtet als Gründer:in vor allem auf eure eigene Gesundheit. Zu viele Gründer:innen geraten auf ihrem Weg in Stress oder Depressionen.

Wir bedanken uns bei Louise Ferslev für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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