Freitag, November 22, 2024
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Sei dir im Klaren, dass Leidenschaft und Wahnsinn beim Gründen meist nah beieinander liegen

MyPostcard: Fotos vom Smartphone als echte Postkarte weltweit verschicken

Stellen Sie sich und das Startup MyPostcard doch kurz unseren Lesern vor!

Wir revolutionieren die analoge Kommunikationswelt! In Zeiten, in denen jeder online unterwegs ist, bieten wir das Tool, das die analoge mit der Online-Welt perfekt verbindet und zelebrieren damit auch zwischenmenschliche Beziehungen. MyPostcard ist eine der erfolgreichsten Postkarten-Apps, mit der jeder User eigene oder vorgefertigte echte Postkarten weltweit versenden kann. Das geht im Grunde ganz easy: Foto hochladen, Grüße schreiben, online bezahlen, ab die Post. Wir drucken echte Postkarten und versenden mit echter Frankierung – sprich keine E-Cards. Damit das weltweit klappt, kooperieren wir mit internationalen Partner-Druckereien.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Eigentlich bin ich ehemaliger Graffiti-Künstler und Fassadenmaler. Auch wenn mein Herz immer für die Kunst schlagen wird, liebe ich das Unternehmertum mindestens genauso. Innerhalb der letzten 15 Jahre habe ich bereits mehrere Unternehmen gegründet und meist aus dem gleichen Grund: Ich wollte etwas besser oder anders machen, immer verbunden mit dem was ich gut kann. Bei MyPostcard wollte ich meine Kreativität und Passion für Tech in ein neues Projekt stecken. Ich wusste, dass ich damit einen Zukunftsmarkt bediene und war von Anfang an überzeugt: „Ich schaffe das und werde damit erfolgreich.“ Mit Smartphones werden Bilder gemacht und Nachrichten verschickt. Es gab nur zwei Optionen: Die klassische Postkarte aussterben zu lassen, oder sie zu revolutionieren.

Welche Vision steckt hinter MyPostcard?

MyPostcard ist mehr als nur eine Postkarten-App. Meine Vision ist es, das größte Kommunikationsmedium der Welt zu schaffen, indem wir eine Tradition entsprechend des Zeitgeistes fortsetzen. Vor genau 150 Jahren gab es die „Korrespondenz-Karte“, dann die klassische Ansichtskarte und heute ist es eine MyPostcard. Statt Stift und Papier geht es heute eben mit Handy und Internet.

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Am Anfang gilt es, die Idee technisch umzusetzen und ein Produkt zu bauen, das anwendbar ist. Ist das gegeben, fängt die Arbeit allerdings erst richtig an. Mit MyPostcard verkaufen wir ein Low-Budget-Produkt. Mindestens so entscheidend wie Funktionalität, ist für uns vor allem die Lust darauf. Die Leute müssen Bock haben, die App zu nutzen und an Freunde weiterzuempfehlen. Andernfalls kannst du als Unternehmen nicht wachsen, egal wie hoch das Marketingbudget ist. 

Auch die ersten Mitarbeiter musste ich davon überzeugen, genauso an meine Idee zu glauben wie ich. Das war gar nicht so einfach, denn die meisten meiner Bewerber waren Postkartenliebhaber oder Sammler. Was ich allerdings suchte, waren smarte Techies und Marketingprofis. Gerade am Anfang geht es darum, mit einem solchen Nischenprodukt ein paar Millionen Umsatz zu generieren, um weiterhin groß zu denken und Buzz aufzubauen. Gute Technologie kostet viel Geld, Geduld und ein Maximum an persönlichem Investment. Glücklicherweise habe ich einen langjährigen Geschäftspartner mit dem ich MyPostcard aufgezogen habe, das Unternehmen ist mit privatem Geld finanziert.

Wer ist die Zielgruppe von MyPostcard?

Im Grunde jeder, der über 20 Jahren alt ist, ein Smartphone hat und jemanden überraschen oder jemandem eine Freude machen will. Die meisten unserer Kunden sind aber vor allem Urlauber – viele Familien, gefolgt von Paaren und Singles.

Wie funktioniert MyPostcard? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Vorwiegend wird unser Service zu 85% über die App verwendet. Fotos hochladen, Text schreiben, Adresse hinzufügen. User sparen sich den Weg zum Briefkasten und den Briefmarken-Kauf, was gerade im Ausland praktisch ist. Wer mit MyPostcard versendet, genießt aber noch viele andere Vorteile. Wir sind mit Abstand die weltweit größte Postkarten-Plattform – wir stellen aktuell über 50.000 unterschiedliche Motive zur Verfügung – und jede Woche kommen Hunderte von neuen Designs dazu. Langweilige und unpersönliche Postkarten-Motive sind dank uns Geschichte.

Zudem sind wir globaler ausgerichtet als die Konkurrenz und verfügen über das größte internationale Druckernetzwerk. Will heißen: Wir liefern zuverlässig und vor allem schneller in andere Länder. Unser Sortiment umfasst nicht nur Postkarten, sondern auch Gruß- und Klappkarten. Mit unserer Innovation, der Audio-Karte, sind wir weltweit die Einzigen: Mit diesem Service können unsere User On-Demand aufgenommene Sprachnachrichten mit Hilfe von CE-zertifizierten Soundchips als echte gedruckte Karte versenden.

MyPostcard, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Vor allem jetzt in der „Corona-Krise“ merken wir wieder, dass wir nicht nur die Postkarte für den klassischen Urlaub sind, sondern ein ernst zu nehmendes Medium, mit dem man weltweit seinen Liebsten eine Freude bereiten kann. Egal ob man seiner Oma aus dem Urlaub schreibt, seinem Mann ins Gefängnis oder seinen Freunden im Ausland. MyPostcard ist der Kanal und der Nutzer entscheidet selbst, welchen Zweck sein Produkt am Ende erfüllt.

In fünf Jahren werden wir weltweit der größte und erfolgreichste Anbieter sein und verbinden die Welt mit physischen Postkarten, verwandeln Emails in gedruckte Briefpost und haben weltweit die größte Community mit über 15 Millionen Nutzern weltweit. Ich bin optimistisch!

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Sei dir im Klaren, dass Leidenschaft und Wahnsinn beim Gründen meist nah beieinander liegen. Du musst für dein Projekt brennen! Du musst bereit sein, mehr zu arbeiten als frei zu haben, wenn du ein echtes Unternehmen gründen willst. 

Setze dich selbst unter Druck um in den Powermodus zu kommen. Den wirst du brauchen! Fang mit allem schon an bevor du bereit bist, warte auf nichts. Rede mit so vielen Leuten wie es geht über deine Ideen – damit es dir unangenehm wird, falls du es dann doch nicht umsetzt. 

Ein Startup auf die Beine zu stellen und nach oben zu ziehen, ist kein Kindergeburtstag bei dem man ein bisschen was organisiert, Leute einlädt und dann Business macht. Gerade am Anfang brauchst du besonders viel Energie und Ausdauer. Sonst wirst du zu den über 80 % gehören, die ein Startup angefangen haben, aber schnell daran gescheitert sind. Unterschätze den Aufwand für den Erfolg nicht. Wenn du abends lieber Netflix guckst, als dir über dein Business Gedanken zu machen, wirst du eher der sein, der das Game verliert.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Oliver Kray für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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