Samstag, April 20, 2024
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Lasst euch davon nicht beirren und macht weiter!

PANDA bietet KI-Technologie für Ingenieure und Techniker

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Die Idee zu gründen kam durch eine Reihe von Umständen zustande. Um dies zu verstehen sollte kurz erwähnt werden, was wir eigentlich tun. PANDA bietet die Traum-KI-Technologie eines jedem Ingenieurs und Technikers an: Ein Werkzeug zur einfachen Vermeidung von Maschinenstillständen und Produktionsabfällen. Unseren Ursprung haben wir an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg am Institut für Maschinenelemente und Rechnergestützte Produktentwicklung (MRP). Zum einen gab es im Sommer 2016 einen Brand im unbeaufsichtigten Pumpenkeller des Instituts, nach welchem wir uns die Frage stellten, ob sich ein solcher Vorfall nicht durch eine kluge Überwachungs-Technologie hätte verhindern ließen.

Eine Recherche ergab, dass die angebotenen Produkte sowohl technisch unbefriedigend als auch zu teuer sind. Im Herbst 2016 besuchte ein kleines Team des MRP einen Smart Factory Hackathon bei Audi. Davor und danach beschäftigte sich dieses Team auch im Rahmen von Forschungsprojekten intensiv mit den Themen industrielle Daten und Auswertung. Diese beiden Umstände haben uns über ein Problem, welches uns aufgrund von eigener Berufserfahrung und unseres Netzwerks in die Industrie mehr als vertraut war, intensiver nachdenken lassen: Tägliche, unglaublich teure und nervenaufreibende Maschinenausfälle sowie unnötige Produktionsabfälle in Fertigungen, welche durch eine kluge Überwachungstechnik heutzutage doch vermeidbar sein sollten?

Die Kombination dieser drei Umstände führte uns zur Gründung. Letztlich haben wir nicht aktiv nach einem Markt gesucht, das Problem und die Lösung haben sich einfach entschieden auf uns zuzukommen. Wir wollten uns nicht damit zufriedengeben, dass es hierfür noch keine wirklich praktische und einfache Lösung gibt und haben uns in der Lage gesehen dieses zu lösen. Ein Unternehmen zu gründen war somit der einzig logische Weg für einen riesigen Markt ein noch riesigeres Problem zu lösen. 

Welche Vision steckt hinter PANDA?

Unsere Vision ist das „Signal Empowering“. Hiermit ist gemeint, Menschen ein Technologie-Tool an die Hand zu geben, mit welchem Sie in der Lage sind, Probleme zu lösen, für welche sonst ganze Abteilungen von Experten notwendig wären. Wir wollen also den einzelnen Menschen befähigen selbst Großes zu leisten. Zudem wollen wir, dass unnötiger Produktionsmüll bald der Vergangenheit angehört. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Eine unerwartete Herausforderung war insbesondere herauszufinden, worauf es wirklich ankommt um Investor-Ready zu sein. Außerdem merken wir mit unserem Wachstum,  wie schwierig es gerade als junges unbekanntes Unternehmen sein kann, wirklich motivierte Mitarbeiter für sich zu gewinnen.

Bisher haben wir uns über Bootstrapping, Gründerstipendien, Exist und InnoRampUp finanziert.

Wer ist die Zielgruppe von PANDA?

PANDAs Zielgruppe sind im Prinzip alle Unternehmen, welche etwas produzieren, von Eiscreme bis zu Flugzeugen. Je automatisierter die Produktionsprozesse ablaufen, desto sinnvoller ist die Installation unserer Technologie. Außerdem sind Maschinenhersteller eine weitere wichtige Zielgruppe. Die Endnutzer unserer KI sind Techniker und Ingenieure in den Fertigungen. 

Wie funktioniert PANDA? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Produzierende Unternehmen automatisieren ihre Maschinen aus Effizienzgründen immer stärker. Das erhöht die Komplexität und Anfälligkeit dieser Maschinen. Teure Fehler in der Produktion sind die Folge. Aufgrund der hoch komplexen Maschinen verstehen selbst erfahrene, ohnehin unter hohem Zeitdruck und Stress arbeitende, Ingenieure und Techniker diese oft nicht mehr. Die Ursachen für Fehler im Produktionsprozess sind kaum nachvollziehbar und werden meist durch eine Art zeitaufwendiges Rätespiel herausgefunden. 

PANDA bietet ein Hard- und Software-Tool auf Basis einer eigens entwickelten künstlichen Intelligenz. Maschinen- und Sensordaten werden in Echtzeit gesammelt, gefiltert und analysiert und die Ergebnisse anschließend sehr benutzerfreundlich visualisiert. Einerseits teilt unsere Software dem Ingenieur oder Techniker mit, wann ein Maschinenausfall drohen könnte. Darüber hinaus sagen unsere Technologien im Falle eines Maschinenausfalls genau, wo der Maschinenausfall im Produktionsprozess oder an der Maschine aufgetreten ist, damit die Mitarbeiter ihn schnell beheben können. Das Personal muss kein Rätselraten mehr vornehmen, um den Fehler zu finden. Mit unserer Software machen wir die Produktion intelligent.

Unsere KI Technologien sind so einfach und intuitiv zu bedienen wie ein Smartphone. Jeder technische versierte Mensch kann unsere Hard- und Software ohne Data Science Kenntnisse installieren und nutzen. Darüber hinaus sind keine Investitionen in die IT-Infrastruktur erforderlich und unsere Lösung ist sehr günstig. Auch kleine Unternehmen können mit einem Pilotprojekt beginnen. Zudem bieten wir eine All-in-One-Lösung für die datengetriebene Prozessoptimierung an. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Datensicherheit: Kunden brauchen sich keine Sorgen um ihre Daten machen, da PANDA keine Daten in der Cloud speichert. Die Daten bleiben beim Kunden.

Wie ist das Feedback?

Wir lösen ein schmerzhaftes, tägliches Problem der gestressten Ingenieure und Techniker in den Produktionen.  Unsere Zielgruppe hat selbst oft Versuche unternommen, ihre Produktion datengetrieben zu optimieren. Aufgrund des Zeitmangels für strategischee Themen im hektischen Produktionsalltag, komplizierter bisheriger Marktlösungen und der Schwierigkeit, der Daten-Flut Herr zu werden und dann auch noch sinnvolle Ergebnisse zu erhalten, sind diese Versuche im Sande verlaufen. Die Möglichkeit, ohne Data Science Wissen, eine Produktion quasi auf Knopfdruck zu optimieren, ist ein Traum für Ingenieure und Techniker. Unsere simple Lösung wirft meist die mit Verblüffung gestellte Frage „Warum hat man das nicht schon immer so gemacht“ auf. Ein weiteres positives Feedback sind die vom Bund und der Stadt Hamburg verliehenen Preise und Förderungen wie z.B. Exist, InnoRampUp oder der Gründerpreis für digitale Technologien. 

PANDA, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Das erste, was man mit der Hansestadt Hamburg assoziiert ist nicht unbedingt KI und Entwicklung modernster Technologien. Das wollen wir ändern. Unser Ziel ist es, das bekannteste und beste Unternehmen für künstliche Intelligenz zu werden, zunächst in Hamburg und dann in Norddeutschland. Eines Tages natürlich auf der ganzen Welt. Kurz: Unser Ziel ist es, die Industrial AI Marke „made in Germany“ zu werden.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Wahrscheinlich ist es für die Wenigsten etwas Neues, aber man kann es nicht oft genug betonen: Wenn ihr der Meinung seid, dass eure Idee wirklich gut ist, dann haltet an ihr fest. Es wird immer Menschen geben, welche euer Vorhaben für zu Größenwahnsinnig, riskant oder Nonsens halten. Ihr wisst es besser. Lasst euch davon nicht beirren und macht weiter! Gegenwind und Scheitern gehört bei allen erfolgreichen Gründern eben dazu. 

Der zweite Tipp von uns: Zieht eure potentiellen Kunden so früh wie möglich in den Produktentwicklungsprozess mit ein. Ihr Feedback ist Gold wert, entwickelt bloß nicht am Markt vorbei. Ausschweifende Markt- und Zielgruppenanalysen sind natürlich lobenswert und bis zu einem gewissen Maß auch notwendig. Aber welche Features der Kunde wirklich will, findet ihr am besten und schnellsten im der echten Welt nah am Kunden heraus. 

Dritter Tipp: Tauscht euch mit (ehemaligen) erfahrenen Gründern aus. Es gibt so viele Themen, in welchen man so viele Fehler machen kann, die einfach vorab vermeidbar sind. Man kann sich zwar viel anlesen, doch die wertvollsten Tipps sammelt man auch hier durch echte Erfahrungswerte aus der Praxis.

Bildquelle HSU/Ulrike Schröder

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Sabayn Mirakai für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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