PapairWrap – die Luftpolsterfolie aus 100% Papier
Stellen Sie sich und das Startup Papair doch kurz unseren Lesern vor!
Hallo! Wir sind Papair, ein Startup aus Hannover. Wir entwickeln Technologien zur Herstellung von nachhaltigem Verpackungsmaterial. Unser erstes Produkt ist PapairWrap – die Luftpolsterfolie aus 100% Papier. Damit wollen wir den Verpackungsmarkt revolutionieren und dem Plastikmüll in Paketen den Kampf ansagen.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Wir hatten mit unserem Produkt eine gute, greifbare Idee mit echtem Impact-Gedanken. Und wir waren davon überzeugt, dass es funktioniert. Aber uns war auch klar, dass wir die Umsetzung, also die Anschaffung einer Maschine und den Aufbau einer eigenen Produktion nicht allein bewältigen können. Wir brauchten also technische Unterstützung und strategische Partner, die uns bei der Umsetzung unserer Idee unterstützen. Jetzt steht unsere erst Anlage an unserem Produktionsstandort in Rethem (Niedersachen) und wir haben noch Kapazitäten für zwei weitere Anlagen. Unser Produktionsverfahren und unser Produkt sind patentiert, was uns die Möglichkeit eröffnet, Fertigungslizenzen zu vergeben, wo der Versand von Verpackungsmaterial mit langen Transportwegen nicht sinnvoll ist.
Welche Vision steckt hinter PapairWrap?
Wir wollen die Welt der zukünftigen Generationen als einen besseren Ort zu hinterlassen. Dazu leisten wir mit der Luftpolsterfolie aus Papier unseren Beitrag und wollen Vorbild für andere sein. Papair soll in Zukunft als Marke für umweltfreundliches Verpackungsmaterial stehen. Dafür tritt jedes Teammitglied von Papair ein!
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Wenn wir den Produktionsstart als Start definieren, sind von der Gründung bis zum ersten, maschinell gefertigten PapairWrap drei Jahre vergangen. Rückblickend war die gesamte Zeit mit Herausforderungen gespickt, die jede und jeder von uns kennt. Es gab Corona, gefolgt vom Chip- und Teilemangel. Wir haben einen Krieg in Europa, der komplette Lieferketten zum Erliegen gebracht hat. Streikendes Hafenpersonal und eine klimabedingte eingeschränkte Binnenschifffahrt haben den Transport von Bauteilen immer wieder verzögert. Zu wissen, dass auch alle anderen von den gleichen Einschränkungen betroffen waren und es sich nicht um branchenspezifische Schwierigkeiten handelte, hat es uns etwas leichter gemacht, die kontinuierlichen Verzögerungen unseren Kunden gegenüber zu kommunizieren.
Aber auch die Finanzierung einer Maschine mit hohem Investitionsbedarf und ohne Umsätze war eine besondere Herausforderung. Die Zeit bis zum Crowdinvesting im November 2021, das in unserem Fall sehr gut funktioniert hat, haben wir zunächst mit eigenen Mitteln überbrückt. Den restlichen Finanzierungsbedarf konnten wir bisher über Beteiligungskapital und Investoren decken.
Wer ist die Zielgruppe von PapairWrap?
PapairWrap kann überall dort zum Einsatz kommen, wo Dinge geschützt und verpackt werden müssen. Da ist zum einen der gesamte E-Commerce-Sektor, aber auch alle stationären Unternehmen, die Onlineshops betreiben. Eine weitere große Nachfrage kommt aus dem B2B-Bereich für den Einsatz bei intralogistischen Versandprozessen. Und nicht zuletzt kann auch jede Verbraucherin und jeder Verbraucher mit PapairWrap sicher und nachhaltig verpacken und versenden.
Wie funktioniert PapairWrap? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Grundsätzlich stellt sich in den allermeisten Fällen nicht mehr die Frage Kunststoff oder Papier, sondern welche nachhaltige Verpackungsalternative ist die beste. Bisherige Verpackungslösungen aus Papier benötigen ein großes Volumen, um eine adäquate Polsterwirkung zu erreichen. Mit PapairWrap wird auch mit geringem Volumen sicher verpackt und versendet, wodurch zusätzlich Versandkosten reduziert werden können.
PapairWrap ist durch seinen Aufbau sehr flexibel im Handling und passt sich unterschiedlichen Formen sicher an. Durch den zweilagigen Aufbau gewährleisten wir eine sichere Polsterwirkung. Dabei hat es kein „Luftpolster“ sondern wir arbeiten mit der geometrischen Form der Bubbles, die Stöße und Erschütterungen sicher vom Produkt weg leiten. Die zwei Papierlagen verbinden wir ohne den Einsatz von Kunst- oder Klebstoffen. Damit ist PapairWrap ein Monomaterial aus 100% Papier, das einfach wieder recycelt werden kann.
Wir produzieren unser Verpackungsmaterial in Deutschland und beziehen auch unseren Rohstoff von hier. Im Zuge einer Skalierung werden wir unsere Preise senken können und werden damit perspektivisch günstiger als andere Papieralternativen
PapairWrap, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Zunächst sind wir total stolz darauf, was wir gemeinsam mit unserem inzwischen 14-köpfigen Team bis heute erreicht haben. Wir mussten oft pragmatische Lösungen finden, haben aber nie an unserer Idee gezweifelt und uns das Heft nicht aus der Hand nehmen lassen.
Wir werden die Produktion von PapairWrap weiter vorantreiben und weitere Produkte, wie Versandtaschen, Versandkartons oder Flaschenhülsen zur Marktreife bringen. Mit erweiterten Funktionalitäten wir z.B. Wasserbeständigkeit werden wir neue Einsatzmöglichkeiten für PapairWrap schaffen. Wenn alles klappt, wird es in fünf Jahren auch die geplanten Lizenzfertigungen von PapaiWrap geben. Und das Ganze mit einem wachsenden Team. Wir freuen uns drauf.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Glaubt an eure Vision
Nehmt euch selber nicht zu ernst
Pflegt eine offene und transparente Kommunikation
Wir bedanken uns bei Christopher Feist, Steven Widdel und Fabian Solf für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.