Peter Guse Mentor in der Gründermotor Meisterklasse im Interview
Stellen Sie sich kurz unseren Lesern vor!
Die Vector Informatik GmbH ist seit ihrer Gründung 1988 stetig auf über 3000 Mitarbeiter gewachsen und erwirtschaftet ihren Umsatz mit Produkten und Dienstleistungen rund um embedded Software für Automotive und Industrie. Ich, Peter Guse, bin seit November 2019 dabei und für Neugeschäftsentwicklung in der Infrastruktur elektrischen Ladens verantwortlich.
Warum haben Sie sich entschieden, als Mentor bei der Meisterklasse mitzuwirken?
Meine Erfahrung will ich als Mentor weitergeben aber mich auch für meine Arbeit inspirieren lassen.
Mit welchem Thema werden Sie die Meisterklasse begleiten?
Selbst als Elektroingenieur habe ich oft erlebt, dass perfekte Technologie und ein tolles Produkt allein kein erfolgreiches Geschäft machen. Durch viele Fragen helfe ich, dieses sichtbar zu machen. Außerdem kenne ich einige Menschen und kann Kontakte herstellen.
Wie bewerten Sie die Startup-Szene in Baden- Württemberg?
Die Region leidet sehr am Erfolg ihrer starken Industrie. Das ist das klassische Innovator‘s Dilemma, aber auf regionaler Ebene. Investitionen, Forschung, Menschen und Ressourcen fließen vorzugsweise in klassische Branchen, wenige in Neugründungen, aber es entwickelt sich …
Welche Ziele hat die Meisterklasse?
Vermitteln, was man für einen erfolgreichen Geschäftsaufbau braucht, aber nicht im Studium lernt. Oder?
Wie bewerten Sie die Gründer in der Meisterklasse?
Ich habe jede Menge Respekt für den Mut, die Ideen und die Leidenschaft und bewundere den schnellen Fortschritt.
Welches Unternehmen haben Sie selbst gegründet?
2013 habe ich die Bosch Start-up Platform „grow“ gegründet und war bis 2019 Geschäftsführer, zugegeben ohne echtes persönliches Risiko, sondern innerhalb eines großen Konzerns.
Welche Branche bedienen Sie mit Ihrem Startup?
„grow“ ist ein Inkubator und Company Builder, Heimat für interne Teams, die neues Geschäft außerhalb des Kerngeschäfts testen, von Consumer Electronic bis Landwirtschaft.
Wie sind Sie mit der Startup-Szene in Kontakt geraten?
Ich habe immer viel im Austausch mit anderen gelernt, auch von frei finanzierten Start-ups, viele Kontakte bestehen weiter.
Was wünschen Sie sich von Politik und Wirtschaft für die Gründerszene?
Offenheit, Geduld, Augenhöhe.
Welche Bücher können Sie unseren Lesern empfehlen?
Clayton Christensen, der leider im Januar diese Welt verließ, hat 1997 „The Innovator’s Dilemma“ geschrieben, eine lesbare Mischung aus Technikgeschichte und sensationeller Analyse des Scheiterns erfolgreicher Firmen. Sehr unterhaltsam und dabei eng an den brennenden Fragen künstlicher Intelligenz fand ich Frank Schätzings „Die Tyrannei des Schmetterlings“. Wer in kurzer Zeit und Unternehmen aufbaut und unter hoher Dynamik führt, findet fundamentale Wahrheiten in Ben Horowitz‘ „The Hard Thing About Hard Things“, was im Original gelesen gleichzeitig den Wortschatz erweitert.
Wie wichtig sind Events, Bücher und Podcast für die persönliche und berufliche Weiterbildung?
Nur wer Fragen hat, kann Antworten finden, die Antworten allein sind wie Schulwissen: man weiß noch nicht, wofür es gut ist.
Sind Sie in den sozialen Medien aktiv, wenn ja, welche nutzen Sie persönlich und für Ihr Startup und warum?
Aktuell nur in beruflichen Netzwerken, sie entwickeln sich schnell zu einer Marketing-Platform und erlauben Kontakte zu halten, auch wenn man mal die Firma wechselt.
Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wer diese Frage ernsthaft beantwortet und auch noch richtig, verpasst Chancen. Also: keine Ahnung, aber ich bin gespannt.
Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Menschen sind das Wichtigste, Fokus ohne Scheuklappen, Durchhalten wenn es schwierig wird.
Wir bedanken uns bei Peter Guse für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder