Freitag, Mai 23, 2025
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Schmerzen weg in 5 Minuten? Was wirklich hinter diesem Gerät steckt

Reflexit ist ein Health-Startup, das ein innovatives Trainingsgerät zur Stärkung von Hand- und Ellbogengelenken entwickelt hat. Das Unternehmen wird am 26. Mai 2025 in der Sendung „Die Höhle der Löwen“ pitchen

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Hinter Reflexit stehen Fovad Karimi & Adrian Göldner. 2020 sind viele von Fovad Karimis Kunden in sein Personaltraining Studio in Bonn gekommen, da sie vom Office ins Homeoffice gewechselt sind und durch den veränderten Arbeitsplatz Handgelenkschmerzen bekommen haben. Fovad hat dann ein Gerät nachgebaut, welches er früher im Kickboxen-Nationalkader genutzt hat, um seine Handgelenke zu stabilisieren. Dieses Gerät hat er mit seinen Kunden ausprobiert und nach kurzer Zeit traten Verbesserungen im Handgelenk und Ellbogenbereich ein. Daraufhin hat er sich mit Adrian Göldner ausgetauscht. Der hat seinen Background ebenfalls in der Fitnessbranche, seit vielen Jahren betreut er aber Unternehmen im Online Marketing und hatte direkt Ideen, wie man das Gerät online vertreiben kann. Zusammen haben die beiden über 3 Jahre und nach zahlreichen Prototypen Reflexit in Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten und Orthopäden entwickelt. Ihr Ziel: So vielen Menschen wie möglich mit Handgelenkschmerzen & Ellbogenschmerzen zu helfen.

In welcher Branche ist Reflexit tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

In der Branche: Gesundheit und Fitnessprodukt. Das Geschäftsmodell ist ein One-Product Shop, der zu Beginn mit kleinen ergänzenden Produkten ergänzt wurde. Vertrieben wurde Reflexit bisher rein über Online Marketing, wie Facebook und Instagram Ads. Die Kernzielgruppen, die hier beworben wurden, sind Tennis- & Golfspieler, einfach alle Menschen, die im Büro oder im Handwerk arbeiten, sowie generell Personen mit Handgelenkschmerzen.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Das Hauptproblem zu Beginn der Gründung war es jemanden zu finden, der einen Prototypen herstellt. Wir haben knapp 100 Unternehmen angeschrieben, von denen 3 mit uns als „Anfängern“ zusammenarbeiten wollten. Die „Marktlücke“, die wir direkt zu Beginn gesehen haben, war, dass bisherige Unterarmtrainingsgeräte rein für den Fitnessmarkt beworben worden sind, jedoch nicht zur Handgelenksstärkung- & Prävention. Zudem gab es niemanden der bei Google auf den Begriff „Handgelenkschmerzen“ geworben hat. Da haben wir uns mit gezielten Werbeanzeigen reingesetzt und innerhalb kurzer Zeit in Kombination mit Push Marketing über Facebook Ads die ersten 1000 Produkte verkauft.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Bisherige Geräte, die die Unterarmmuskulatur stärken, machen dies in der Regel entweder mit einer einseiten Belastung (reines zudrücken), oder ohne verstellbaren Widerstand. Wir haben uns hunderte schlechte Rezensionen von weniger innovativen Geräten angeschaut und aus diesem Feedback unseren ersten Prototypen entwickelt. Über die gesamte Entwicklungszeit gab es weitere Prototypen, die wir immer mit Probanden getestet haben. Herausgekommen ist Reflexit, als Gerät, dass 3 Widerstandsstufen hat (für jedes Level geeignet), rutschfeste Griffe hat die passend für jede Handgröße sind, mit einer Rotationsbewegung und leicht ovalen Griffen, dass sowohl konzentrisch, als auch exzentrisch auf die Muskulatur und Tiefenmuskulatur wirken kann. Dadurch dauert das Training in der Regel nur 2-5 Minuten.

Welche Vision verfolgt Reflixt? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Reflexit plant den Weg vom reinen Online Vertrieb hin zu analogem Vertrieb. Die ersten Schritte dafür wurden gegangen, indem 20 Kooperationen mit Orthopädie- & Physiotherapiepraxen geschlossen wurden. Zudem gab es schon die ersten Kooperationen auf Tennis-Veranstaltungen. Geplant ist außerdem ein Eintritt in Sanitätshäuser und wünschenswert wäre zudem generell der Eintritt in den stationären Handel.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei Die Höhle der Löwen zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Der Gedanke sich bei „Die Höhle der Löwen“ zu präsentieren schwebt höchstwahrscheinlich jedem Gründer früher oder später im Kopf herum. Wir hatten den witzigen Eintritt in die Sendung dadurch, dass sich durch unser Online-Marketing einer der Redakteure bei uns gemeldet und gefragt hat, ob wir uns vorstellen könnten dabei zu sein. Danach mussten wir aber natürlich den ganz normalen Bewerbungsprozess durchlaufen und wurden glücklicherweise zum Pitch vor die Löwen eingeladen.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an der Show angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?

Wir als Gründer sind vor allem an einer strategischen Partnerschaft interessiert. Wie man Produkte online skaliert, wissen wir, jedoch haben wir keine Ahnung davon, wie wir in den Handel kommen könnten.

Welche nächsten Schritte sind nach der Show geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Falls wir einen Deal mit einem unserer Wunschlöwen bekämen, würden wir uns riesig freuen dadurch gegebenenfalls einen Eintritt in den stationären Handel, Apotheken oder Sanitätshäuser zu schaffen. Der Umsatz, der dadurch entstehen würde, würden wir zum jetzigen Stand in weiteres Online-Wachstum stecken, sodass wir unser großes Ziel, Menschen zu mehr Gesundheit zu verhelfen, wahr machen können. Die beiden Gründer haben jedoch auch ständig neue Produktideen, bei denen sicher nicht ausgeschlossen ist, dass diese das Licht der Welt erblicken.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Besonders im Online-Marketing ist es wichtig immer wieder aufs Neue zu testen. Zu Beginn waren unsere Kosten pro Kauf nicht kostendeckend. Stück für Stück haben wir dann aber an den Creatives, den Werbetexten und vor allem der Zielgruppe gefeilt und konnten dadurch unsere Kosten pro Kauf deutlich reduzieren (über kostendeckend hin zu profitabel). Eine gute Idee und ein gutes Produkt reichen definitiv nicht aus. Man muss wissen, wie und an wen man es vermarktet – da sonst nie jemand von dem Produkt erfährt. Durch die regelmäßigen Ads sind auch die Suchanfragen bei Google nach unserem Produkt immer weiter gestiegen, sodass wir nachher auch viele Käufer hatten, die über Mundpropaganda auf uns zugekommen sind. Eine weitere Erkenntnis ist, dass die Ads auf Social Media nicht nur direkten Return on Invest gegeben haben, sondern dadurch auch die meisten unserer Kooperationen entstanden sind. Zum Beispiel mit dem Profiboxer Freddy Kiwitt oder der Tennis-App Trueplay.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Plant Budgets für Online Marketing Maßnahmen ein und testet so viel wie es geht. Man selbst denkt als Gründer natürlich, dass man weiß, was genau seiner Zielgruppe gefällt, aber die Daten klären einen dann gerne einmal auf, dass andere Wege und Zielgruppen viel besser funktionieren. Wir hätten beispielsweise nie gedacht, dass die Tennisspieler unsere bisher größte Zielgruppe, neben der Office-Zielgruppe, sind.

Die Gründer pitchen am 26. Mai 2025 in der Höhle der Löwen

Bild: Investor Ralf Dümmel nimmt den Unterarm- und Handgelenktrainer Reflexit genau unter die Lupe. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Fovad Karimi und Adrian Göldner für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Sabine Elsässer
Sabine Elsässer
Sabine Elsaesser is an experienced entrepreneur and media/startup expert. Since 2016, she has served as the Chief Editor and CEO of StartupValley Media & Publishing. In this role, she is responsible for managing the company and providing strategic direction for its media and publishing activities. Sabine Elsaesser takes great pleasure in assisting individuals and businesses in reaching their full potential. Her expertise in establishing sales organizations and her passion for innovation make her a valuable advocate for startups and entrepreneurs.
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