Donnerstag, Dezember 12, 2024
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rezemo Kaffeekapsel aus Holz: Sozial – fair – nachhaltig

Stellen Sie sich und das Startup rezemo kurz unseren Lesern vor!
Hinter dem Startup „rezemo“ stehen die beiden Gründer Julian Reitze und Stefan Zender, beide Absolventen der Universität Stuttgart und bereits seit Kindheitstagen befreundet. Diese Freundschaft bildet die Basis für unsere Gründung von rezemo: Wir stellen Kaffeekapseln nicht aus Aluminium oder fossilem Kunststoff her, sondern revolutionieren den Markt mit unserer Kaffeekapsel aus Holz. Diese kombiniert ökologische und soziale Nachhaltigkeit – und ist damit eine radikale Innovation im Kaffeekapselmarkt. Sozial – fair – nachhaltig. Dazu ein Kaffee aus traditionell handwerklicher Trommelröstung aus der Cafésito Kaffeerösterei – der bereits vielfach für seine Qualität ausgezeichnet wurde. Das Ganze bieten wir unseren Kunden zu marktgängigen Preisen an.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
In der gemeinsamen Studenten-WG wurde von Tag 1 bereits viel Kaffee getrunken (4-5 Tassen pro Person und Tag) – zunächst aus einem alten Vollautomaten. Als dieser eines Tages aufgegeben hat, musste schnell eine Alternative her. Ein neuer Vollautomat war für uns als Studenten zu teuer – also besorgten wir eine Kapselmaschine. Es dauerte nicht lange, bis uns aufgefallen ist, wie viel schädlichen Aluminium- und Kunststoffabfall wir nun verursachten.

Da keine nachhaltige Alternative am Markt vorhanden war, begannen wir unsere eigene Lösung entwickeln.

Welche Vision steckt hinter rezemo?
Wir wollen die nachhaltige Alternative für die Einweganwendung Kaffeekapsel bieten. In Zeiten von fast 40% Single-Haushalten in Deutschland werden Kapselmaschinen für viele Leute weiterhin die präferierte Kaffeelösung darstellen. Uns war ganzheitliches Denken wichtig. Deshalb haben wir eine regionale Wertschöpfung (z. B. stammen die Holzspäne für die Kapsel aus süddeutschen Wäldern mit nachhaltiger Forstwirtschaft) und sind besonders stolz auf die enge Zusammenarbeit mit der OWB Oberschwäbische Werkstätten gem. GmbH und der hier integrierten Cafésito Kaffeerösterei, wo Menschen mit Behinderung in den ganz normalen Arbeitsalltag integriert werden – nun auch bei einem emotionalen Produkt wie der rezemo Kaffeekapsel.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Mit unserer Idee sind wir anfänglich auf große Skepsis gestoßen. Nachhaltigkeit war vor gut 3 Jahren noch lange nicht so stark im Fokus wie heute. Zweifel bzgl. einem Markt für nachhaltige Kaffeekapseln waren ebenso von vielen Stellen vorhanden wie die Aussage, dass sich unser Material niemals zu einer funktionsfähigen Kaffeekapsel verarbeiten lässt. Davon haben wir uns aber nicht unterkriegen lassen. An einem großen, vorhandenen Marktpotenzial für nachhaltige Kaffeekapseln hatten wir zu keinem Zeitpunkt Bedenken. Heute können wir selbstbewusst sagen: Es hat sich gelohnt.

Finanziert haben wir uns primär durch eigene Mittel.

Als Studenten waren wir es zum Glück gewohnt, auf kleinem Fuß zu leben. In der Entwicklung wurden wir aber von Anfang an von tollen, regionalen Partnern sowie der Universität Stuttgart unterstützt, wofür wir sehr dankbar sind.

Wer ist die Zielgruppe von rezemo?
Zielgruppe sind alle Kaffeekapselkonsumenten. Diese Leute wollen aufgrund von Qualität, Komfort, Lifestyle und Geschmack nicht auf die Kaffeekapsel verzichten – erkennen aber auch, dass die bisherigen Lösungen am Markt Treiber eines globalen Verpackungsmüllproblems sind. Hier bieten wir mit der rezemo Kapsel eine durchdachte und nachhaltige Alternative, die auch preislich mithalten kann.

14 Kapseln kosten bei uns 5,99 EUR (espresso edition eins) bzw. 6,49 EUR (kaffee edition zwei (bio)).

Aus welchem Material bestehen die Kaffeekapseln? Wo liegen die Vorteile?
Unsere rezemo Kaffeekapsel besteht überwiegend aus dem Naturmaterial Holz in Form von Hobelspänen. Zusammen mit PLA, ebenfalls hergestellt aus nachwachsenden Rohstoffen, ersetzen wir so Aluminium und fossile Kunststoffe im weltweit wachsenden Markt für Kaffeekapseln. Das Holz stammt aus süddeutschen Wäldern und ist ein Überbleibsel aus der Holz verarbeitenden Industrie – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit.

Das Schöne: Holz ist CO2-neutral und natürlich kompostierbar.

Für welche Kaffeemaschinen sind die Kaffeekapseln geeignet?
Die rezemo Kaffeekapsel ist kompatibel mit den gängigen Nespresso®**-Maschinen für Privathaushalte – denn wir wollten das Müllproblem dort angreifen, wo es tatsächlich auch generiert wird. Mehr Informationen zur Kompatibilität unter

Wie ist das Feedback?
Das Feedback ist sehr positiv. Die Leute schätzen unser durchdachtes Konzept. Gerade in Zeiten von globalen Wertschöpfungsketten zeigen wir, dass man auch anders denken kann. Viele Leute sind begeistert, dass wir ein so komplexes und emotionales Produkt wie die Kaffeekapsel in enger Zusammenarbeit mit einer Werkstätte herstellen. Natürlich gibt es bei momentan zwei Kaffeesorten noch Leute mit abweichenden Geschmackswünschen und der Forderung nach mehr Auswahl – hier arbeiten wir bereits an weiteren Sorten, um zeitnah noch breiter aufgestellt zu sein.

rezemo, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir sind davon überzeugt, dass wir die Lösung für den Kaffeekapselmarkt haben und uns als der Anbieter für nachhaltige Kaffeekapseln durchsetzen werden – auch dank unserem einzigartigen Konzept. Wir gehen davon aus, dass der Markt weiter wachsen wird.

Dank unserem Knowhow werden wir so auch andere Kapselmaschinen-Plattformen mit unserer nachhaltigen Holzkapsel ausstatten.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Tipp 1) Durchhalten: Gerade wenn man ein Produkt entwickelt, gibt es immer wieder Rückschläge und dadurch dauert alles länger, als man denkt. Wer hier nicht aufgibt, wird am Ende aber damit belohnt, ein einzigartiges Produkt in den Händen zu halten und damit anderen eine Freude zu bereiten.

Tipp 2) Bildung: Wir halten nicht viel davon bspw. ein Studium oder eine Ausbildung abzubrechen, denn diese bildet den Grundstein für alles. Außerdem ist es eine wunderbare Zeit, um sich selbst zu reflektieren und mit großartigen Möglichkeiten (z. B. Unterstützung durch die Universität oder Freunde) und einem freien Kopf Projekte zu realisieren.

Tipp 3) Businessplan schreiben: Auch wir haben anfangs nicht gerne Businesspläne geschrieben oder Pitch Decks gestaltet. So zeitintensiv und aufwändig dies ist, hilft es doch von Beginn an wichtige Fragen zu stellen. Was möchte ich eigentlich anbieten? Was sind meine USPs? Wer kann mich bei meinem Vorhaben unterstützen? …

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Stefan Zender für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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