Freitag, November 22, 2024
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Sich auf die richtigen Dinge fokussieren

rready bietet Software an, um Mitarbeiter-getriebene Innovation zu fördern

Stellen Sie sich und das Startup rready doch kurz unseren Lesern vor!

rready bietet Software an, um Mitarbeiter-getriebene Innovation zu fördern und die kulturelle Transformation und Digitalisierung voranzutreiben. Mit unseren Produkten können Innovationsprogramme in Großunternehmen schnell und effizient gestartet, betrieben und automatisiert werden. Wir haben aktuell drei Produkte auf dem Markt. Mit KICKBOX kann ein Intrapreneurship-Programm gestartet werden, um Geschäftsideen von Mitarbeitern zu fördern. Bei IMPROVE arbeiten alle Mitarbeiter an der Verbesserung der eigenen Organisation und mit FEEDBACK können schnell und unkompliziert Ideen und Prototypen intern validiert werden.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Wir haben viel Nachfrage nach den Tools und der Software erhalten, die wir für das Swisscom Kickbox Intrapreneurship-Programm entwickelt haben. Deshalb haben wir das Programm in ein B2BSaaSProdukt weiterentwickelt und konnten damit 20 internationale Kunden gewinnen, darunter. Roche, Siemens Energy, Implenia oder LGT. Wir haben aber festgestellt, dass wir anderen Unternehmen außerhalb des Swisscom Kerngeschäfts einen Mehrwert liefern können und dass es besser ist, wenn wir uns als selbstständiges Startup am Markt etablieren. Innovation ist schwer fass- und messbar und ich sehe großes Potential im globalen Markt für die rready Innovations-Produkte. Daher haben wir uns entschieden, uns von der Swisscom loszulösen und eine eigene Firma zu gründen. 

Welche Vision steckt hinter rready?

Wir möchten mit rready eine Innovations-Plattform aufbauen und zum Category Leader für Innovation werden. Kunden erhalten Zugang zum rready Innovations-Ökosystem und können auf Coaches und Experten wie Anwälte, Entwickler oder Designer zugreifen  und firmenübergreifend kollaborieren. Dafür gibt es bereits erste Beispiele, wie etwa. Siemens Energy, die über unsere Software mit Universitäten kollaborieren oder SBB und Schweiz Tourismus, die gemeinsam an nachhaltigen Themen arbeiten. Ich glaube, dass wir in der Zukunft stärker firmen- und industrieübergreifend arbeiten und rready kann hier als Enabler agieren. Unsere Kunden nutzen dieselbe Software, sprechen dieselbe Innovations-Sprache und sind Teil einer Community mit gegenseitigem Vertrauen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die erste große Herausforderung bestand darin, das Kickbox Intrapreneurship-Programm bei Swisscom aus dem nichts heraus zu etablieren – vorher gab es kein vergleichbares Angebot für die Mitarbeiter, um eigene Ideen zu validieren. Danach stellte uns die Skalierung des Programms vor neue Herausforderungen. In dieser Zeit haben wir die Kickbox-Software entwickelt, um das Programm effizient und automatisiert managen zu können. Als wir feststellten, dass die Tools und die Software viel Nachfrage am Markt generieren, bestand die nächste Hürde darin, das Programm in ein Produkt weiterzuentwickeln und erste Kunden zu gewinnen. In den letzten 12 Monate war schließlich die Investorensuche die größte Herausforderung, zusammen mit der Herauslösung aus der Swisscom und dem Aufsetzen einer skalierbaren rready Organisation. Die bisherige Finanzierung kam von Swisscom – seit Mai sind wir durch ein Investorensyndikat aus den USA und der Schweiz finanziert.

Wer ist die Zielgruppe von rready?

Unsere Zielgruppe sind Innovationsmanager in internationalen Großunternehmen, die mit unseren Lösungen ihre Innovationsprogramme effizient starten, managen und automatisieren können. Durch unsere Software werden Innovations-Programme ortsunabhängig betrieben. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist aber auch die selbstständige Weiterbildung der Mitarbeiter durch unsere Produkte, weshalb der Personalchef oder HR-Verantwortliche eine weitere relevante Zielgruppe darstellen. Auch bei Swisscom waren jeweils der Innovationschef und der Personalchef die zentralen Unterstützer des Programms.

Wie funktioniert rready? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir bieten Innovationsprodukte an, die «out of the box» funktionieren und gezielt für bestimmte Innovationsmethoden entwickelt wurden. Unsere Kunden müssen nur wenig Geld und Zeit investieren und können ihre Innovationsprogramme dennoch zeitnah und unkompliziert starten. Da jedes Unternehmen aber einen anderen Innovationsreifegrad besitzt, bieten wir einen modularen Ansatz an, um jeder Unternehmung die passenden Instrumente anbieten zu können. Dies umfasst physische Innovations-Toolboxen, Checklisten und Vorlagen zum Betreiben des Programms oder Merchandising, um das Programm innerhalb der Organisation bekannt zu machen. Zudem erhalten unsere Kunden Zugang zum rready Ökosystem mit zertifizierten Coaches, die die Innovatoren begleiten. Unsere Experten unterstützen mit Know-how zum Beispiel bei der Entwicklung eines Prototypen oder einer Marketingstrategie. Und unsere Peer-Community fördert die Kollaboration zwischen den Unternehmen . Diese Kombination ist so am Markt einmalig.

rready, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In den nächsten 12 Monaten liegt der Fokus auf der Etablierung der rready Brand und der Multiprodukt-Strategie. Bisher hatten wir nur das KICKBOX-Produkt im Angebot, jetzt sind mit IMPROVE und FEEDBACK zwei weitere Produkte dazugekommen. Neben der Weiterentwicklung der Produkte, insbesondere auch in Richtung «Open Innovation», werden wir in den kommenden Jahren in weitere Märkte eintreten. Insbesondere in der EU und den USA sehen wir großes Potential. In fünf Jahren wollen wir als starker Player im Innovationssoftware-Bereich global etabliert sein, mit einem starken Ökosystem, welches die firmenübergreifende Kollaboration ermöglicht und so neue mitarbeitergetriebene Innovationen hervorbringt.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Ich würde jedem Gründer empfehlen, einfach mal simpel zu starten und nicht ewig an der eigenen Idee zu studieren – am Ende wird der Markt schnell zeigen, ob Potential hinter einer Idee steckt. Wichtig ist auch, sich nicht in die eigene Idee zu verlieben, sondern sie konstant zu hinterfragen, anzupassen und das Problem im Hinterkopf zu behalten, welches man mit dem Startup lösen möchte. Und schließlich finde ich, dass «Focus or Fail» ein wichtiger Tipp ist – man kann unendlich viele Dinge tun in einem Startup. Wichtig ist aber, sich auf die richtigen Dinge zu fokussieren.

Wir bedanken uns bei Dave Hengartner für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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