rvolt hilft den CO2-Fußabdruck zu reduzieren
Stellen Sie sich und das Startup rvolt kurz unseren Lesern vor!
Mein Name ist Quirin, ich bin Mitgründer und Geschäftsführer von rvolt. Ich habe mehrere Jahre für die deutsche Industrie (BDI und TÜV) gearbeitet und dabei viel Erfahrung im Bereich der Digitalisierung industrieller Wertschöpfungsketten sammeln können. Meine große Leidenschaft ist der Klimaschutz und die Digitalisierung der Energiewende.
Die Kernidee von rvolt. ist es unseren Kunden eine einfache Möglichkeit zu geben ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren und einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Dazu haben wir eine App entwickelt, die unsere Kunden für die Nutzung erneuerbarer Energie belohnt – also für das Waschen wenn der Wind weht. Wir haben rvolt im Januar 2019 gegründet und seit Anfang November kannst Du unseren Produkt (MVP) auf unserer Website runterladen.
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Klimaschutz bzw. die Rettung unserer Lebensgrundlage ist eine Herausforderung die sehr bald zu enormen Veränderung in unser aller Leben führen wird. Dabei können wir nicht ewig auf (inter-) nationale Gesetze und Verbote hoffen. Wir müssen diese Herausforderung individuell und als Gesellschaft annehmen. Dazu bedarf es allerdings Lösungen und Angebote. Mit der Gründung von rvolt. möchten wir jedem eine Chance geben einen Beitrag zu leisten.
Die Gründung eines eigenen Unternehmens hatte dabei keinen Selbstzweck – auch wenn sehr viel Leidenschaft dabei ist und die Arbeit viel Spaß macht. In meinen vorigen beruflichen Stationen habe ich viel über industrielle Wertschöpfungsketten gelernt. Nun ist es für mich an der Zeit meine Ideen sowie das Gelernte in die Tat umzusetzen.
Welche Vision steckt hinter rvolt?
Unsere Vision ist es das CO2-neutrale zu Hause. Dabei steht der Kunde im Zentrum und das smart zu Hause hilft uns dies zu ermöglichen. Wir verbinden den Haushaltskunden direkt mit dem Energieproduzenten, d.h. wir bringen smarte Haushaltsgeräte sowie die dezentrale Stromproduktion auf unsere Plattform zusammen um Nachfrage effizient und nachhaltig zu steuern.
Damit lösen wir eine der zentralen Herausforderungen der Energiewende. Je mehr erneuerbare Energiequellen am Netz angeschlossen werden, desto größer werden die Schwankungen im Stromangebot. Denn solare Energien sind davon abhängig, ob der Wind weht oder die Sonne scheint. Es gibt zwei grundlegende Möglichkeiten diesem Problem zu begegnen: die Speicherung überschüssiger Energie oder die
Flexibilisierung der Nachfrage. Stromspeicher lohnen sich nur selten und sind nicht besonders nachhaltig. Daher müssen wir uns vielmehr darauf konzentrieren Energie dann zu verbrauchen, wenn sie verfügbar ist; nur so können wir die Energiewende meistern!
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die größte Herausforderung war der Weg von einem Problem und einer Idee hin zu einem konkreten Produkt. Dabei haben wir unglaublich viel über den Markt, unsere Nutzer und Kunden gelernt. Unsere Lösung und Produktidee hat sich dabei ständig weiterentwickelt.
Bislang haben wir zwei Geldgeber. Wir werden sowohl von APX by Axel Springer & Porsche VC als auch vom Berliner Startup Stipendium finanziell und beratend unterstützt. Das Geld fließt dabei in den Aufbau unserer Community sowie der Entwicklung unseres Produktes.
Wer ist die Zielgruppe von rvolt?
Im Großen und Ganzen besteht unsere Zielgruppe in allen Haushalten, die den Klimawandel als Fakt akzeptieren und nach Möglichkeiten suchen ihren Anteil zur Energiewende beizutragen. Jede Person, die einen Haushalt führt, ein Smartphone besitzt und ein Interesse daran hat CO2 einzusparen, ist herzlich eingeladen Teil unserer Community zu werden! Wir fokussieren uns momentan auf den deutschen Markt. Allerdings verstehen wir uns als europäisches Unternehmen, auch aufgrund unseres sehr internationalen Teams.
Wie funktioniert rvolt? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Mit unserer mobilen App erhalten Nutzer Transparenz über ihren Energieverbrauch sowie ihre CO2-Emissionen. Das besondere an unserer Lösung ist, dass wir dem Nutzer spielerisch für kleine Verhaltensänderungen belohnen. Das heißt, es werden kleine Challenges angeboten seine Haushaltsgeräte (z.B. die Waschmaschine, Trockner, u.a.) in Zeiten zu nutzen, wenn viel erneuerbare Energie im Netz ist und somit wenig CO2 emittiert wird. Durch jede CO2-Einsparung verbessert der Nutzer seinen virtuelle (wie realen) Planeten und gewinnt Punkte. Diese kann er in unserem Shop für Smart Home Produkte oder virtuelle Spielitems einlösen. Er kann seinen Fortschritt verfolgen, Freunde einladen und sich mit ihnen duellieren. Durch den spielerischen Ansatz erleichtern wir die kleinen Verhaltensänderung – sensibilisieren und motivieren den Nutzer zu einem nachhaltigen Handeln.
Wie ist das Feedback?
Bisher haben wir überwiegend positives Feedback erhalten. Besonders potentielle Nutzer der App sind oftmals begeistert und sehr interessiert an diesem Ansatz. Vor allem aus dem einfachen Grund: Den meisten Nutzern ist nicht bekannt, dass eine kleine zeitliche Verschiebung einer Waschladung ein CO2 Einsparpotenzial hat. Und genau darum geht es uns. Wir wollen zeigen, dass es eine einfache und unterhaltsame Möglichkeiten gibt etwas zu tun. Auch auf Seiten der Investoren wird uns großes Interesse entgegengebracht. Wir merken, dass Clean-Tech wieder in die Portfolios der Investoren kommt und potentielle Geldgeber großes Interesse an neuen Ideen zur CO2 Reduktion zeigen.
rvolt, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir haben gerade unseren MVP gelauncht und testen unser Produkt nun in einem iterativen Prozess mit unserer Community. Unser langfristiges Ziel ist es den Prozess der Nachfrageverschiebung so weit wie möglich zu automatisieren und unser Produkt in unterschiedliche Smart-Home-Lösungen zu integrieren. Darüber hinaus sind wir dabei uns auf die nächste Fundraising Runde vorzubereiten, damit wir im kommenden Jahr unsere Nutzerbasis weiterentwickeln können. In 5 Jahren werden wir dann die zentrale Plattform für nachhaltige Smart-Home-Lösungen im europäischen Markt sein.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Es ist sehr wichtig ein sehr gutes Verständnis vom Markt und seinen Kunden zu haben. Um eine anständige Marktvalidierung kommt kein Gründer herum. Dabei sollte man sich nie an seine ursprüngliche Idee oder Geschäftsmodell klammern, sondern es immer an dem Problem oder neuen Erkenntnissen weiterentwickeln. Feedback ist sehr wertvoll, um Schwachstellen oder nicht bekannte Chancen zu nutzen. Jedoch sollte man bedenken mit wem man spricht. Nicht jedes Feedback ist gleich wertvoll. Die wenigsten haben jemals ein Unternehmen gegründet. Nicht jeder kennt Deinen Markt und Menschen tendieren dazu positiv zu antworten.
Zum Schluss möchte ich jeden motivieren ein Startup, ein Projekt oder einfach eine Idee in die Tat umzusetzen. Ich habe unendlich viel über Produkt und Markt, über den Umgang mit Menschen und auch über mich selbst gelernt. Diese Erfahrung war unendlich wertvoll.
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Quirin Blendl für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder