Dienstag, Dezember 3, 2024
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Commitment ist Key

Safily Textilprodukte aus einem Stoff, der elektromagnetische Strahlung abschirmt.

Stellen Sie sich und das Startup Safily doch kurz unseren Lesern vor!

Hi, ich bin Birte Wentorp, die Gründerin von Safily. Ich komme aus Hamburg, wohne nun aber seit mehr als 2 Jahren in meiner Wahlheimat München. Anfang 2020 habe ich mich mit meinem Label Safily selbständig gemacht – Safily steht für Textilprodukte mit abschirmender Eigenschaft. Das Besondere an den Produkten ist, dass sie auf neuartige Weise aus einem Stoff hergestellt werden, der elektromagnetische Strahlung abschirmt. Diese geht u. a. von unseren Handys und Laptops aus und kann sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken – insbesondere auf die unserer Kinder. Ja – es ist ein Thema, das wir gern verdrängen, aber es ist eben präsent und sollte in Hinblick auf die Gesundheit unserer Liebsten ernst genommen werden.

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?

Für mich stand relativ früh fest, dass ich mal mein eigenes Unternehmen gründen würde. Einen einzigen Grund gibt es hierfür nicht, eher eine Reihe an Faktoren, Werte und Motivatoren. Mir ist es beispielsweise sehr wichtig, einen Sinn in meiner Arbeit zu sehen und einen Mehrwert zu liefern. Aus diesem Grund ist Safily kein reines Modelabel, sondern vielmehr ein Label mit Mehrwert – Mode mit Mehrwert. Etwas Eigenes auf die Beine zu stellen, selbst Entscheidungen zu treffen, meiner Kreativität freien Lauf zu lassen und Verantwortung zu übernehmen, all das ist mir wichtig.

Als Solopreneurin bin ich zwar für jede einzelne Entscheidung verantwortlich, kann dadurch aber auch den Weg und die Richtung vorgeben, ohne mich mit jemandem abzustimmen. Mir liegt viel an Unabhängigkeit und daran, in meine eigene Tasche zu arbeiten – auch wenn letzteres derzeit eher Gegenteiliges ist (lacht). Natürlich hat die Selbständigkeit gegenüber dem Angestelltenverhältnis viele Vor- als auch Nachteile. Für mich überwiegen jedoch nach wie vor die Vorteile dieser.

Was war bei der Gründung von Safily die größte Herausforderung?

… dass ich alleine gegründet habe. Eindeutig. Alleine gründen bedeutet nämlich, dass jede einzelne Aufgabe auf der To-Do-Liste bei einem selbst liegt – in diesem Fall bei mir. Angefangen bei der Erstellung des Businessplans, über die Rechtsformwahl und der notariellen Gründung, hin zum Design der Website – von, bis. Natürlich hat die Gründung als Single Founder auch viele Vorteile, doch wäre ein Partner im gleichen Boot und – vor allem am gleichen Tisch – bei vielen Entscheidungen eben sehr hilfreich.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Andere Frage: Kann man mit einer Idee starten, wenn alles perfekt ist? Ich denke nicht, denn es wird nie alles wirklich perfekt sein. Schließlich entsprechen Analysen und Umfragen nicht zwingend der finalen Realität. Viel wichtiger ist es, zügig anzufangen, live zu gehen, Feedback einzuholen und anhand dessen das Produktportfolio oder die Dienstleistung zu optimieren. Nicht alles kann im Vorhinein in Perfektion vorhergesagt werden. #leanstartup. Natürlich sollte man sich ausreichend Gedanken gemacht haben und bestenfalls einen kleinen Businessplan erstellt haben, aber dann darf die Reise auch gerne schon losgehen. 

Welche Vision steckt hinter Safily?

Die Vision von Safily ist es, die Gesundheit der Familie – insbesondere die der Kinder – in den Vordergrund zu stellen. Primär geht es hierbei um mögliche Gesundheitsrisiken durch elektromagnetische Strahlung, die laut diverser Mediziner und Physiker langfristige Folgen verursachen kann – insbesondere für Schwangere, Babys und Kinder. Viele junge Mütter und Väter sind sich der Auswirkungen ihres Handys auf ihren Nachwuchs nicht bewusst und haben dieses oft viel zu nah an ihrem Kind. Safily widmet sich diesem Thema und liefert sowohl mit einem aufklärenden Ansatz, einfachen Tipps für den Alltag und natürlich den abschirmenden Produkten einen wichtigen Mehrwert.

Wer ist die Zielgruppe von Safily?

Die Produkte von Safily richten sich an die strahlenempfindsamste Gruppe – Schwangere, Babys und Kinder – denn sie nehmen die von unseren elektronischen Geräten ausgehende Strahlung um ein Vielfaches stärker wahr. Zu den potentiellen Kunden zählen somit (werdende) Eltern, Familienangehörige und Freunde dieser – also nahezu jeder. Sicherlich kennen wir alle einmal jemanden, der ein Kind bekommt und sich über ein einzigartiges und wirklich sinnvolles Geschenk freut.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Safily Mode aus einem Stoff der elektromagnetische Strahlung abschirmt

Die abschirmende Eigenschaft. Alle Produkte von Safily werden auf neuartige Weise aus einem Stoff hergestellt, der elektromagnetische Strahlung abschirmt. Andere Anbieter stellen primär modische Textilprodukte ohne abschirmende Eigenschaft, oder aber Produkte mit abschirmender Eigenschaft, jedoch ohne modischen Fokus her. Safily kombiniert den Mehrwert mit Mode und schafft sich dadurch ein Alleinstellungsmerkmal.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Corona hat sich insofern auf Safily ausgewirkt, als dass sich die zeitliche Planung um einiges nach hinten verschoben hat, es zu starkem Lieferverzug kam, wichtige Ansprechpartner nicht erreichbar waren, geplante Absatzstrategien und Vermarktungsmöglichkeiten ausschieden und die Kaufkraft vieler Kunden aufgrund der finanziellen Unsicherheit zurückging.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Geduld und Planänderung. Anfangs fiel es mir schwer, geduldig zu sein. Besonders, da der geplante Termin des Go Live anstand – doch die Produkte fehlten. Letztlich hatte ich in der Situation keine andere Möglichkeit, als mich mit ihr zu arrangieren, sprich, damit abzufinden und möglichst viele andere Aufgaben vorzuziehen, um die Zwischenzeit sinnvoll zu nutzen.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Eindeutig im kommenden Babyboom (lacht). Die Krise wirkt sich sicher auch insofern positiv aus, als dass mehr Fokus auf Familie, Gemeinschaft und Gesundheit gelegt wird. Auch die Beschleunigung in Richtung New Work mit verstärktem Homeoffice wird ein Teil der Veränderung sein – ist es bereits. All das spielt Safily natürlich zu: mehr potentielle Kunden, mehr Offenheit und Fokus auf die Gesundheit und vermehrte Anwendungsbereiche im Homeoffice.

Safily, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren wird Safily die erste Anlaufstelle für abschirmende Kleidung in Deutschland sein, die Aufklärung der möglichen Gesundheitsrisiken durch elektromagnetische Strahlung weit vorangetrieben haben und Vorreiter im Bereich „Mode mit Mehrwert“ sein. Zudem wird sich das Produktportfolio auf weitere Bereiche ausweiten, neue Länder abdecken und ein starkes Label mit Mitarbeiterorientierung und Wertschätzung etabliert haben. So der Plan – let’s see.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Erstens: Kontostand und Einnahmen checken. Ja – Finanzen mögen wenig sexy sein, ein leeres Konto ist aber eben auch. Wieviel Erspartes hast Du? Wieviel brauchst Du monatlich? Was kommt zuverlässig hinzu? Die Realität sieht nun mal nicht ganz so rosig aus, wie es die Wahrsagerkugel für den Finanzplan vorhergesagt hat.

Zweitens: Nicht unterkriegen lassen. Einer meiner Lieblingssprüche lautet Everybody’s got an opinion – so what!? und er stimmt. Jeder von uns hat eine Meinung. Doch bevor wir uns in unser Businessvorhaben reinreden lassen, sollten wir prüfen, inwieweit die Meinung der anderen Person wirklich valide ist: ist sie ein potentieller Kunde, hat sie Erfahrung in dem Bereich, hat sie etwas erreicht, was Du erreichen möchtest? Falls nein – so what?

Drittens: Dranbleiben! Denn: Commitment ist Key. Keine Gründung geht ohne Höhen und Tiefen und kein einziges Unternehmen wird wirklich über Nacht erfolgreich. Natürlich wissen wir das längst, wenn wir uns selbständig machen, aber ist es live eben – anders. Härter. Realer. Doch dranbleiben lohnt sich – und natürlich jede Menge Geduld.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Birte Wentorp für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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