SANTA LUPITA hochwertige, in liebevoller Handarbeit gefertigte, traditionelle mexikanische Ethno Mode für Frauen, Männer und Kinder
Stellen Sie sich und das Startup SANTA LUPITA doch kurz unseren Lesern vor!
Mein Name ist Jorge Acevedo, ich wurde in Mexiko-Stadt geboren und bin Gründer des Slow Fashion Brands SANTA LUPITA. Durch den Besuch einer deutschen Schule in Mexiko und anschließendem Studium in Deutschland verbinde ich durch SANTA LUPITA meinen mexikanischen Ursprung mit meiner zweiten Heimat. Nach einigen Jobs in der Konzernstrategie für unterschiedliche Transportunternehmen entschloss ich mich 2014 zur Gründung meines eigenen Unternehmens.
Wir beschäftigen bei SANTA LUPITA über 130 Kunsthandwerker*innen aus entlegenen Regionen Mexikos, die alle von Zuhause aus arbeiten und unsere Kleider in ihrer Freizeit herstellen. Wir bieten so hochwertige, in liebevoller Handarbeit gefertigte, traditionelle mexikanische Ethnomode für Frauen, Männer und Kinder. Diese vertreiben wird hauptsächlich über den Online-Store und zusätzlich über ausgewählte Einzelhandelsgeschäfte, sowie im Sommer über Internationale Pop Ups und Trunk Shows.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Da ich selbst aus einer Unternehmerfamilie stamme, hatte ich schon lange den Wunsch in mir ein eigenes Unternehmen zu gründen. Ich wollte eigene Ideen entwickeln und ein neues Produkt auf den Markt bringen, welches eine Brücke zwischen meinem Geburtsland Mexiko und meiner Wahlheimat Deutschland baut. Mode hat schon immer eine Rolle in meinem Leben gespielt und so lag es nahe, dass ich meine Leidenschaft zum Beruf mache. Es war mir jedoch sehr wichtig, dass ich ein Unternehmen aufbaue, welches einen sozialen Impact hat und dazu beiträgt, Kunsthandwerkerinnen in entlegenen Regionen Mexikos den Zugang zu den internationalen Märkten zu eröffnen.
Welche Vision steckt hinter SANTA LUPITA?
Wir zeigen bei SANTA LUPITA, dass es in Zeiten von Massenproduktion möglich ist, qualitativ hochwertige, einzigartige Mode unter umweltfreundlichen und menschenwürdigen Bedingungen herzustellen. Unsere Kunden sollen dazu inspiriert werden über das eigene Konsumverhalten nachzudenken. Dass sie lieber weniger und dafür hochwertige und zeitlose Produkte mit einer besonderen Geschichte und einem positiven sozialen Impact erwerben. Wir distanzieren uns von der Wegwerfkultur, die leider die Modebranche prägt, und setzen auf Produkte, die von Generation zu Generation weitergegeben werden können.
So bieten wir bei SANTA LUPITA eine echte Alternative zur langweiligen standardisierten Massenmode der Fast Fashion-Ketten. Dabei sollen alle Teilnehmer*innen unserer Transaktions-Prozesse in der Modebranche profitieren: die Arbeiter durch faire Arbeitsbedingungen, das Unternehmen durch Profitabilität, Kundinnen und Kunden durch den Zugang zu hochqualitativen und einzigartigen Produkten und selbst die Umwelt durch eine reduzierte Belastung und einen kontrollierten Ressourcenverbrauch.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Wir haben uns rein privat, durch die finanziellen Mittel von mir und meiner Geschäftspartnerin finanziert. Unsere größte Herausforderung lag darin eine zuverlässige und transparente Lieferkette aufzubauen, die garantiert, dass alle Prozesse unter umweltfreundlichen und menschenwürdigen Bedingungen stattfinden. Damit einher ging der Aufbau eines zuverlässigen Netzwerkes an Kunsthandwerkerinnen, die über die nötigen Skills und Disziplin verfügen, um die notwendigen Mengen in der erwarteten Qualität aufzubringen. Außerdem war es sehr langlebig bis sich uns auch eigene Türen in dieser höchst diversifizierten, schnelllebigen und auf Rabatte fokussierten Modeindustrie öffneten.
Wer ist die Zielgruppe von SANTA LUPITA?
Bei SANTA LUPITA bieten wir individuelle Produkte für Frauen, Männer und Kinder. Dabei umfasst unsere Zielgruppe modebewusste Kundinnen und Kunden, mit dem Fokus auf Frauen im Alter zwischen 25 und 55 Jahren, die auf der Suche nach einzigartiger, bunter, zeitloser und limitierter Mode sind. Besonders Kundinnen und Kunden, die konsumbewusst einkaufen und denen es wichtig ist, dass die Produkte, die sie erwerben, unter umweltfreundlichen und menschenwürdigen Bedingungen hergestellt werden und dafür auch bereit sind den realen Preis für Mode zu zahlen.
Was ist das Besondere an der Mode? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Die Mode von SANTA LUPITA ist bunt und fröhlich, etwas Besonderes in Zeiten von Uniformmode der Fast Fashion-Ketten. Wir wollen mit SANTA LUPITA Lebensfreude vermitteln und den Träger*innen ein gutes Gefühl geben. Eine große Besonderheit, die uns von anderen Modelabels abhebt, ist, dass die Mode in liebevoller Handarbeit, von einer einzelnen Kunsthandwerkerin Zuhause angefertigt wird. Jedes Kleidungsstück ist dabei ein Unikat, trägt eine eigene Geschichte mit sich und ermöglicht es unseren Kund*innen eine besondere Beziehung zu unseren Kleidungsstücken aufzubauen, die sehr aufwendig und qualitativ hochwertig sind.
Unsere Kleidung ist zeitlos, fair und über mehrere Saisons tragbar, so kommt sie Jahr für Jahr erneut zum Einsatz und kann irgendwann sogar an die nächste Generation weitergeben werden, wie auch die Traditionen und das Handwerk, auf denen die Mode basiert. Wir sehen es mehr als Investition an als eine Ausgabe, denn es geht um ein Produkt, das lange im Kleiderschrank bleibt und mit gutem Gewissen getragen werden kann.
SANTA LUPITA, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Zukünftig wollen wir mehr und mehr Kunsthandwerkerinnen in unser Netzwerk integrieren, sodass wir weiterhin organisch wachsen und noch mehr Kundinnen und Kunden erreichen können. Außerdem ziehen wir in Betracht, das Kunsthandwerk weiterer Länder mit einzubeziehen und so neue Kulturen in Santa Lupita mit einfließen zu lassen. Eine Expansion außerhalb unseres Hauptmarktes der DACH-Länder wäre zusammen mit der unserer Männer und Kinderlinien ein nächster Schritt für uns. Zusätzlich dazu würden wir gerne unsere Interior Design Linie, welche wir leider vor drei Jahren aus Kapazitätsgründen eingestellt haben, wieder aufnehmen, um so auch außerhalb des Modesegments ein Standbein aufzubauen. In fünf Jahren könnten wir uns gut vorstellen, unseren eigenen physischen Retail, als eine Art Flagship Store in ausgewählten Städten zu betreiben, um die SANTA LUPITA-Erfahrung noch persönlicher mit mehr Kundinnen und Kunden teilen zu können.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Nicht jeden Ratschlag ernst nehmen: Freunde, Familie und Kund*innen meinen es zwar immer gut, es ist jedoch unmöglich alle Wünsche zu erfüllen. Wenn man versucht es allen recht zu machen, verzettelt man sich schnell und macht sich nur verrückt. Deshalb: Stick to your core values.
Organisch wachsen und verantwortlich handeln: Erfolg definiert sich nicht immer durch einen rasanten schnellen Anstieg, ein organisches Wachstum ist meist beständiger und von langfristigem Erfolg gekrönt. Lieber bedächtig eine langfristige Erfolgsgeschichte aufbauen, als zuerst schnell anzusteigen und danach mit voller Wucht gegen die Wand zu prallen.
Es ist wichtig diszipliniert Me-Time einzuplanen und zu lernen, dass man nicht immer alles schaffen kann. Ab und zu muss man auch einfach das Handy ausmachen, Hobbies routiniert einplanen und sich dazu zwingen etwas außerhalb der Arbeit zu machen.
Wir bedanken uns bei Jorge Acevedo für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder