Donnerstag, Dezember 12, 2024
StartGründerTalkStartups, gebt alles für euer Ziel, solange es realistisch ist

Startups, gebt alles für euer Ziel, solange es realistisch ist

Mit strategischen Einkaufsanalysen aus der Cloud hilft das Düsseldorfer Startup SCALUE Unternehmen dabei, Zeit und Geld zu sparen.

Stellen Sie sich doch kurz unseren Lesern vor!
Ich heiße Thomas Teichmann, bin 36 Jahre alt und Mitgründer sowie Geschäftsführer von SCALUE. Weltweit sind wir der einzige Anbieter, der professionelle Spend Analytics mit Process Mining kombiniert. In Sekundenschnelle analysiert unsere Software die Einkaufsdaten unserer Kunden und findet dabei versteckte Einsparpotentiale. Damit revolutionieren wir den Einkauf in Unternehmen.

Welche Geschäftsidee steckt hinter SCALUE?
Die Idee basiert auf ganz pragmatischen Erfahrungen meiner Mitgründer Samir Kharkan, Badr Moudden und mir. Mehr als 15 Jahre waren wir als Einkäufer und Einkaufsberater in verschiedenen Unternehmen tätig. Dabei störten uns regelmäßig die vorhandenen Systeme für Einkaufsanalysen. Entweder waren mit Excel nur Teilauswertungen möglich oder wir arbeiteten mit Business Intelligence Tools, die von der IT-Abteilung programmiert wurden und nicht die Sichtweise des Einkaufs widerspiegelten. Das brachte uns auf die Idee, eine Lösung zu entwickeln, die das Know-how führender Industrie- und Beratungsunternehmen vereint und auf einer modernen Plattform aufbaut. Das war die Geburtsstunde von SCALUE.

Für welche Unternehmen ist Ihre Lösung interessant?
Unsere Lösung ist branchenunabhängig und sowohl für Mittelständler als auch für Konzerne interessant. Außerdem bietet SCALUE einen riesigen Mehrwert für Einkaufs- und Unternehmensberatungen sowie bei der Fusion von Unternehmen und Private Equity Gesellschaften.

Mit unserem Partnermodell erweitern wir zudem das Produktportfolio für viele Unternehmen, die auf Digitalisierung spezialisiert sind.

Wie hat sich die Startup-Szene in den letzten Jahren verändert?
Mittlerweile gibt es für Startups sehr viele Möglichkeiten, das eigene Unternehmen in Pitches zu präsentieren und an Accelerator-Programmen teilzunehmen. Entscheidend ist jedoch, dass die Förderung zum Startup passt. Denn die Zeit, sich am Markt zu etablieren und profitabel zu werden, ist für Startups extrem kurz. Mit der Qualifikation für das TechBoost-Programm der Telekom und diversen Pitches auf spezifischen Einkaufsveranstaltungen haben wir einen guten Mix für unser Unternehmen gefunden.

Welches sind die größten Fehler junger Gründer?
Wir haben häufig erlebt, dass Startups mit Unternehmensanteilen zu leichtfertig umgehen und sich deutlich unter Wert verkaufen. Wie jeder gute Einkäufer sollten auch junge Gründer zuerst Angebote vergleichen und nicht das erstbeste annehmen.

Sie sind Teil von TechBoost, dem Startup-Programm der Telekom. Was gefällt Ihnen besonders?
Die Unterstützung durch das TechBoost-Team ist hervorragend. Wir konnten unsere Server in wenigen Tagen auf die neue Systemlandschaft in der Open Telekom Cloud umstellen und kurzfristig von den Vorteilen der Infrastruktur der Telekom profitieren. Auch gegenüber unseren Kunden: Mit der Open Telekom Cloud überzeugen wir selbst skeptische Unternehmen, weil wir mit der Telekom einen renommierten Partner haben, der für höchste Sicherheit, Verlässlichkeit und Datenschutz steht.

Die Cloud der Telekom wird zudem hochsicher in deutschen Rechenzentren gehostet.

Zuletzt waren Sie auf dem Digitalisierungsgipfel DIGITAL2018. Was haben Sie von der Veranstaltung mitgenommen?
Wir konnten während der Veranstaltung Kontakte zu sehr interessanten Unternehmen anbahnen. Sehr spannend war auch der Austausch mit anderen TechBoost-Startups und Telekom Mitarbeitern. Gerne sind wir im nächsten Jahr bei der DIGITAL2019 wieder mit dabei.

Wo sehen Sie sich in den nächsten fünf Jahren?
Wir wollen SCALUE zur weltweiten Referenzmarke für die automatisierte Einkaufsanalyse aufbauen.

Welche 3 Tipps haben Sie für Gründer?
Nach dem Motto „Build, Measure, Learn – aufbauen, messen, lernen“ – sollten junge Unternehmer bei Rückschlägen nicht gleich wieder aufgeben, sondern hart daran arbeiten, ihr Ziel zu erreichen – zumindest, solange dieses Ziel wirklich realistisch ist. Zweitens sollten Investoren und Gesellschafter erst nach einer Testphase fest in die Firma integriert werden. Weiterhin empfehle ich zur Unterstützung beim Erstellen eines Businessplans den Verein „Neues Unternehmertum Rheinland“. Digitale Startups unterstützt vor allem der „digihub Düsseldorf/Rheinland“ bei der Entwicklung erster Produkte.

Wir bedanken uns bei Thomas Teichmann für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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