Sebastian Stahl stellt die binkybox den Schnullerspender vor
Stellen Sie sich und das Startup binkybox® doch kurz vor!
Sebastian Stahl: Hallo, ich heiße Sebastian Stahl und habe die binkybox – den weltweit ersten Schnullerspender erfunden. Der Schnullerspender kann mit fünf Schnullern befüllt werden und reduziert die nächtliche Schnuller-Suche von Eltern und Babys. So werden die Nächte müder Eltern ruhiger. Die binkybox wird zum Beispiel am Kinderbett befestigt (ohne bohren) und kann nachts vom schlafenden Kleinkind selbst bedient werden. Die Entnahme ist leichtgängig und wird vom Baby schnell gelernt. Der nachtleuchtende Rahmen hilft dem Baby die binkybox auch bei Nacht einfach zu finden.
Wie ist die Idee zu binkybox® entstanden?
Sebastian Stahl: Nachts kommt es häufig vor, dass Babys oder Kleinkinder ihren Schnuller verlieren und aufwacht. Finden sie den Schnuller nicht auf Anhieb, werden sie wach und weinen nach Mama und Papa. Das kenne ich aus eigenen Erfahrungen nur zu gut. Bei uns hieß es dann, schnell sein, den Schnuller finden, den Mund treffen, den Kopf streicheln und hoffen, dass die Kleinen schnell wieder einschlafen. Aber oft waren wir auch zu spät und sie waren wach. Was nun? Schaukeln, rum tragen, durchs Kinderzimmer tigern. 30 Minuten später schliefen sie dann (meist) wieder. Dann konnte ich wieder ins Bett, bis sich das Drama wiederholte. Bis zu zehnmal die Nacht. Innerhalb kürzester Zeit gingen meine Frau und ich auf dem Zahnfleisch. Und morgens sollten wir dann topfit auf der Arbeit erscheinen oder uns tagsüber liebevoll und aufmerksam um unsere Kinder kümmern. Das ist echt hart, wenn man hundemüde ist!
Wir suchten Rat im Freundes- und Familienkreis. Mehrere Ideen und Vorschläge wurden ausprobiert wie z.B. mehrere Schnuller im Bett auslegen, Schnuller-Kuscheltier, Leuchtschnuller und und und … Gute gedacht, schlecht gemacht. Das Prinzip funktionierte nicht immer. Oft hörten wir, wie die Schnuller beim Suchen durch die Kleinen aus dem Bett fielen. Und dann hieß es wieder: schnell sein. So konnte es nicht weiter gehen. Das war 2012.
Als ich eines Nachts wieder völlig übermüdet am Bett meiner Tochter stand und versuchte ihr beim Einschlafen zu helfen, viel mein Blick auf eine leere Papprolle am Boden, mit der wir tagsüber noch gespielt hatten. Daneben lag ein Schnuller. Da ratterte es plötzlich in meinem Kopf. Ich überlegte: „Wenn man die Schnuller da irgendwie einfüllen könnte und dann das Röhrchen am Bett befestigte…“ Ganz so einfach wurde es dann doch nicht. Aber das Tüftler-Gen war „aktiviert“. Der Schnullerspender war geboren.
Welche Vision steckt hinter binkybox®?
Sebastian Stahl: Endlich durchschlafen für Eltern und Babys, das ist es was wir mit der binkybox schenken wollen. Alle Eltern wollen, dass ihre Kinder in einem führsorglichen Umfeld aufwachsen. Aber Schlafentzug ist wie Folter. Es fällt schwer nach einer durchwachten Nacht aufmerksam und geduldig zu sein. Wir sind ja alle nur Menschen. Durchschlafen ist was wir uns gewünscht hätten und leider nicht hatten. Durchschlafen, ist was wir mit dem Schnullerspender schenken wollen.
Wer ist die Zielgruppe von binkybox®?
Sebastian Stahl: Die Zielgruppe sind zum einen Eltern die wieder schlafen wollen. Sie sind ja die Betroffenen. Aber auch Großeltern zählen zu unseren Kunden. Sie wollen mit der binkybox den frischgebackenen Eltern, also ihren eigenen erwachsenen Töchtern und Söhnen, etwas Gutes tun. Außerdem richten wir uns auch an alle Paten, Tanten, Onkel und Freunde der jungen Eltern. Sie sind häufig auf der Suche nach einem außergewöhnlichem, individuellen Geschenk zur Geburt/Taufe und wollen nicht das x-te Babydeckchen schenken. Der Schnullerspender ist da natürlich hervorragend geeignet, weil er in unterschiedlichen Farben erhältlich ist und dem Stil des Kinderzimmers angepasst werden kann.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung Die Höhle der Löwen zu bewerben?
Sebastian Stahl: Wenn man wie ich, ein Unternehmen komplett alleine aus dem Nichts aufzieht, kommt irgendwann der Punkt, an dem ein Partner hilfreich wäre. Nun, es gab schon im Vorfeld Kontakt zu Investoren aus Deutschland oder Österreich. Doch die Höhle der Löwen ist viel mehr als das. Erstens natürlich die Möglichkeit einen oder mehrere Investoren zu finden, die mit Know-how und Netzwerk unterstützen. Der aber auch durch gezieltes fragen hilft neue Ideen aufzugreifen und in unbekannte Richtungen zu denken. Und zweites ist es die Gelegenheit die binkybox im Fernsehen zum ersten Male einem breiten Publikum vorzustellen.
Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?
Sebastian Stahl: Wir haben uns viele Sendungen von „Shark Tank“ und „Die Höhle der Löwen“ angeschaut und uns auf die häufigsten Fragen der Löwen vorbereitet. Ansonsten wurden noch mal alle Zahlen, Recherchen und Marktanalysen aufbereitet. Diese Unterlagen hatten wir bereits bei der Gründung von binkybox angelegt um uns selbst sicher zu sein, dass es ein sinnvolles Investment ist. Ein guter Gründer kennt seine Zielgruppe und das Potential. Natürlich habe ich meinen Pitch mehrfach geübt und mir Feedback von Kollegen und der Familie eingeholt.
Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung Die Höhle der Löwen geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?
Wir fühlen uns immer noch sehr geehrt und waren total überwältigt als die Einladung kam. Ab diesem Moment haben wir noch mehr Gas gegeben als ohnehin schon. Für uns ist es eine Bestätigung gewesen, dass wir in den vergangenen Jahren mit der binkybox alles richtig gemacht haben. Die Höhle der Löwen ist eine weitere Auszeichnung, wie auch der Family Choice Award oder der Lux life Award, mit dem wir ausgezeichnet wurden. Das gibt einfach einen riesigen Schub.
Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch Die Höhle der Löwen viele Interessenten und auch Medien auf binkybox® aufmerksam werden?
Sebastian Stahl: Innerhalb von wenigen Tagen einen Proof of Concept zu erhalten ist klasse. Wenn man nach der Ausstrahlung sieht wie sich die Verkaufszahlen entwickeln, kann man da schon einiges für die Zukunft ableiten. Es bestätigt uns zudem in unseren Prinzipien von „Made in Germany“ und Qualitätsstandards die sich in der Zertifizierung der DEKRA widerspiegeln.
Welchen Investor hatten Sie im Fokus?
Meiner Meinung nach würden Frau Wöhrl, Frau Williams und Herr Dümmel am besten zum Schnullerspender gepasst.
binkybox®, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In fünf Jahren wird die binkybox in ganz Europa erhältlich und in den großen Ketten im stationären Einzelhandel aber auch in Online-Stores vertreten sein. Und wir werden den Schritt in die USA machen. Außerdem stehen natürlich Produktinnovationen, neue Farben, Designs und Individualisierungs-Möglichkeiten auf der Agenda.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Beim Hauskauf sagt man es gäbe drei wesentliche, wichtige Faktoren: Lage, Lage, Lage. Beim Gründe ist das meiner Meinung nach: durchhalten, durchhalten und durchhalten. Es wird viele Menschen geben, die die Vision nicht teilen. Viele Menschen werden das Problem, dass der Schnullerspender löst, nicht kennen oder hatten den Leidensdruck (noch) nicht. Deshalb haltet durch und konzentriert euch auf die Menschen, die an euch glauben.
Foto: TVNOW / Bernd Michael Maurer
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Wir bedanken uns bei Sebastian Stahl für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder