Freitag, April 19, 2024
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Die Rückmeldung möglicher Kunden ist Gold wert

SenseING IIoT-Lösungen: von der Hardware über Software und Wartung bis hin zur Inbetriebnahme

Stellen Sie sich und das Startup SenseING doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Sven Kruse, Geschäftsführer der SenseING GmbH. Wir sind Spezialisten für energieeffiziente IIoT-Lösungen. Unter IIoT versteht man die Vernetzung von Gegenständen, wie zum Beispiel Werkzeugen, Transportboxen, Fahrzeugen und so weiter. Vereinfacht gesagt: Ein Gerät bekommt also die Fähigkeit, Auskunft über beispielsweise den Standort zu geben, welche Temperatur die Umgebung gerade hat oder ob es sich bewegt. Da diese Lösungen immer aus mehreren Komponenten bestehen, haben wir uns darauf spezialisiert, unseren Kunden alles aus einer Hand zu bieten. Also IIoT-Lösungen in einem Managed Service, von der Hardware (bspw. einem Tracker) und Software bis hin zu Auswertung und visuellen Darstellung der erfassten Daten.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Für mich Stand schon immer fest, dass ich diesen Weg gehen möchte. Im Rahmen eines Hackathons am WBK Institut für Produktionstechnik des KIT hatten Mitgründer Kiryl Deschuk und ich dann die zündende Idee. Wir sahen schon damals ein enorm großes Potenzial in unserer Idee. Zudem waren die Angebote auf dem Markt so komplex oder teuer, sodass sie nicht ohne das entsprechende Budget oder die entsprechende Fachkenntnis von Unternehmen verwendet werden konnten. Das bekräftigte uns umso mehr unser Unternehmen zu gründen.

Welche Vision steckt hinter SenseING?

Unternehmen stehen heutzutage vor großen Herausforderungen, denn sie müssen aufgrund von steigenden Personalkosten und Rohstoffpreise sowie zunehmender Knappheit von Ressourcen oder zum Schutz der Umwelt so effizient wie möglich agieren. Mit unseren Lösungen helfen wir den Unternehmen, ihre Ressourcen besser einzusetzen. Den Zugang zu genau diesen prozessoptimierenden Daten, möchten wir dabei so einfach wie möglich gestalten.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Unsere größte Herausforderung der vergangenen Jahre war die Koordination und Organisation unserer komplexen Thematik. Bei der Entwicklung müssen wir uns mit vielen unterschiedlichen Themen auseinandersetzten (Elektronik, Produktion, Zertifizierung, Firmware, Software). Dabei haben wir immer den engen Kontakt zu potenziellen Kunden gesucht. Die Koordination und Absprache dieser anfänglich bewusst gewählten Projektarbeit war sehr zeitintensiv, wir konnten dabei jedoch sehr viele Erfahrungen sammeln und unsere Produkte kundenorientiert weiterentwickeln.

Wer ist die Zielgruppe von SenseING?

Unsere Zielgruppe sind kleine und mittelständische Unternehmen aus der DACH-Region. Dabei fokussieren wir uns auf die Bereiche Logistik, Baubranche und Pharmazie. In der Baubranche helfen wir Unternehmen dabei, einen Überblick über Ihre Ressourcen zu erlangen und die Verschreibung von Geräten zu automatisieren. Im Bereich Lebensmittellogistik und Pharmazie geht es darum, Dokumentationspflichten automatisiert zu erfüllen und somit Personalaufwände zu senken sowie Regularien einzuhalten.

Wie funktioniert SenseING? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Um ein Objekt zu vernetzen, benötigt es immer mehrere Ebenen in der digitalen und physischen Welt – also Hardware und Software. Bei der Hardware sind Sensoren, Telematik und die Energieversorgung essenziell. Also „was wird gemessen“, „wie werden die Daten weitergeleitet“ und „Wie kann das System ohne Stromkabel betrieben werden“. In der Software müssen Daten empfangen, gespeichert und ausgewertet werden, um aus den Daten wertvolle Informationen abzuleiten.

Durch viele unterschiedliche Technologien und viele spezifische Anbieter ist es sehr schwierig, die genannten Ebenen zusammenzuführen. Und das ist genau der Punkt, an dem unsere Lösungen ins Spiel kommen, denn wir bieten im Vergleich zu unseren Wettbewerbern IIoT-Lösungen als Komplettservice an: von der Hardware über Software und Wartung bis hin zur Inbetriebnahme. Unsere Kunden haben also nur einen Ansprechpartner für alles und müssen keine großen Investitionen tätigen, um an die wertvollen Daten zu kommen.

SenseING, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren sehen wir SenseING als den deutschen Marktführer für IIoT-Lösungen im Managed Service. Dabei möchten wir unsere Leistungen ganz ohne Erstinvestition in einem Everything-as-a-Service Model anbieten. Neben der Bauindustrie und der Lebensmittellogistik sind wir federführend in der Labor- und Pharmatechnik für die Überwachung und Dokumentation von Transportbedingungen und MAK-Werten (Maximale Arbeitsplatz-Konzentration) tätig.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Netzwerken! Mit einem funktionierenden, gut gepflegten Netzwerk findet man häufig genau die Art von Unterstützung, die man gerade benötigt. Ganz nach dem Motto „irgendwer-kennt-irgendwen“ kommt auch hier und dort ein Auftrag zustande.

Mut haben und selbst mit Konzeptideen und unfertigen Lösungen auf Kunden zu gehen! Die Rückmeldung möglicher Kunden ist Gold wert und kann erheblich zur Produktentwicklung beitragen.

Haltet Ausschau nach Förderprogrammen. Es gibt es zahlreiche Förder- und Unterstützungsprogramme für junge Unternehmen oder Gründungen. Man wird als Gründer definitiv nicht allein gelassen.

Wir bedanken uns bei Sven Kruse für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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