Sentaris verbindet Fachkräfte im Ruhestand mit Unternehmen, um Expertise gezielt weiterzugeben
Stellen Sie sich und das Startup Sentaris doch kurz unseren Lesern vor!
Wir sind Oliver Schubotz und Dr. Michael Käßberger und haben zusammen die Plattform Sentaris gegründet. Unser Slogan lautet: „Deutschland macht weiter“. Und das ist genau das, worum es uns geht: Wir bringen Fachkräfte im Ruhestand, die ihre Beine noch nicht hochlegen möchten, sondern lieber freiberuflich aktiv sind, mit Unternehmen zusammen, die genau diese Unterstützung benötigen. Dafür bauen wir einen großen Pool an motivierten „Wissensträgern“ im Un-Ruhestand auf.
Diese matchen wir mit Hilfe von KI mit „wissenssuchenden“ Unternehmen. Dabei übernehmen wir die komplette vertragliche und administrative Abwicklung. Wir eröffnen also unseren Sentariern, wie wir sie nennen, attraktive Perspektiven für ihre dritte Lebensphase und verschaffen Unternehmen Zugang zu wertvollem Fachwissen, das sie sich je nach Bedarf ins Haus holen können.
Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?
Die Idee für eine Plattform wie Sentaris hatten wir schon vor einigen Jahren. Aber damals waren der demografische Wandel und der Fachkräftemangel noch nicht so weit fortgeschritten. Die Zeit war einfach noch nicht reif. Inzwischen ist für uns der richtige Moment gekommen, so dass wir dem Mittelstand, aber auch großen Unternehmen Sentaris zur Verfügung stellen. Wir sind der Überzeugung, dass unsere Wissensträger eine – oder vielleicht sogar DIE – entscheidende Rolle spielen können, wenn es darum geht, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Dabei sollen sie nicht Arbeitskräfte ersetzen. Vielmehr zielen wir auf ihren temporären Einsatz in Unternehmen. Hier sollen sie unterstützen, begleiten und den Wissens- und Kompetenztransfer gewährleisten. Weil dabei mitunter jeder Tag zählt, ist es mit Sentaris einfach und unkompliziert, Unruheständler zu beschäftigen. Denn im laufenden Betrieb sieht es doch so aus, dass Arbeitgeber mit der Personalsuche schnell frustriert sind. Sie müssen passende Menschen aufwendig finden, die Verträge individuell aushandeln und die Leistungen einzeln abrechnen.
Auch die Qualitätssicherung kommt noch dazu. Genau hier setzen wir an: Sentaris übernimmt all diese Aufgaben und noch viel mehr. Dabei ist unsere Dienstleistung für beide Seiten kostenlos, sowohl die Anmeldung als auch die Pflege des eigenen Profils. Erst, wenn es zu einem Match kommt, entstehen für das Unternehmen Gebühren. Wir sind davon überzeugt, dass wir damit einen gesellschaftspolitischen Beitrag leisten und gleichzeitig ein akutes wirtschaftliches Problem beheben.
Was war bei der Gründung von Sentaris die größte Herausforderung?
Wir wussten schon vorher, dass wir als Unternehmensgründer für alles verantwortlich sein würden und vieles allein würden umsetzen müssen. Trotzdem sind uns gleich mehrere Herausforderungen begegnet: Wir mussten die unterschiedlichsten Aufgaben und Arbeitspakete im Blick haben, sie bewerten, priorisieren und koordinieren. Dazu gehörte auch, uns richtig einzuschätzen. Worum kümmern wir uns selbst? Und wo wir holen wir uns besser Unterstützung von anderen Profis? Denn man kommt ja am schnellsten voran, wenn jeder das tut, was er am besten kann. Dabei durften wir das vorhandene Kapital nie aus den Augen verlieren und mussten sicherstellen, dass wir es möglichst effektiv einsetzen.
Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?
Wir sind davon überzeugt: Wenn Sie gründen wollen, brauchen Sie Mut zur Lücke. Warten, bis alles perfekt ist, funktioniert im Normalfall nicht. Sie müssen starten. Meist zeigt Ihnen erst der Markt, ob das von Ihnen entworfene Geschäftsmodell funktioniert und ob Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung tatsächlich nachgefragt und honoriert werden. Ist das nicht der Fall, müssen Sie schnellstmöglich Anpassungen vornehmen. Ganz getreu dem Motto „Fail early and often“. Im Fall von Sentaris zum Beispiel gilt das im Hinblick auf die Unruheständler: Was sie wirklich brauchen, lässt sich in der Theorie nur schwer erfassen. Dafür mussten wir schon loslegen und mit ihnen ins Gespräch kommen, um das herauszufinden.
Welche Vision steckt hinter Sentaris?
Mit Sentaris wollen wir eine Plattform für den zielgerichteten Einsatz von Unruheständlern bei Unternehmen etablieren. Unser Ziel ist, den Prozess so einfach und unkompliziert zu gestalten wie bei jeder gängigen Online-Jobplattform oder auch bei einer Zusammenarbeit mit einem externen Dienstleister für besondere Aufgaben. Künftig soll Sentaris hierfür die erste Wahl für Unternehmen sein.
Wer ist die Zielgruppe von Sentaris?
Wir haben grundsätzlich zwei Zielgruppen. Da sind zum einen die Menschen, die in ihrer dritten Lebensphase Lust haben, Unternehmen mit ihrer Expertise freiberuflich zu unterstützen. Zum anderen sind da die Unternehmen, die Fachkräfte suchen. Wir sehen unsere Sentarier vor allem in den Positionen, die für Personalabteilungen besonders schwer zu besetzen sind: Sie schulen jüngere Mitarbeiter. Sie kümmern sich um die Integration von neuen Teamkollegen. Sie sorgen dafür, dass wertvolles Wissen bewahrt wird und sie setzen Projekte um, in denen es auf Berufs- und Lebenserfahrung ankommt.
Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Wir bei Sentaris bringen systematisch und plattformorientiert Unternehmen und Unruheständler zusammen. Das ist derzeit noch einzigartig in Deutschland, was uns einen großen Vorteil verschafft. Wir fokussieren uns auf die Bedürfnisse der Unternehmen und die der Wissensträger. Durch unsere Technologie und die Plattform schaffen wir eine klare Abgrenzung gegenüber anderen Anbietern.
Sentaris, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Mit Sentaris möchten wir in fünf Jahren die erste Adresse unter den Plattformen für Unruheständler und Unternehmen sein. Schon 2025 planen wir, 330.000 Mitglieder auf unserer Plattform zu haben und damit der größte Arbeitgeber für diese Altersgruppe zu sein.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
1. Geben Sie nicht auf und seien Sie hartnäckig! Dann kommen Sie ans Ziel.
2. Lassen Sie sich von Rückschlägen nicht entmutigen. Sie gehören dazu und sind Teil Ihrer Gründungsreise. Sehen Sie es so: Sie erhalten entweder das Ergebnis, das Sie wollten, oder die Lektion, die Sie brauchten.
3. Nicht zuletzt – und das ist mit das Entscheidendste: Glauben Sie an sich und Ihre Idee!
Wir bedanken uns bei Oliver Schubotz und Dr. Michael Käßberger für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder
Premium Start-up: Sentaris
Kontakt:
sentaris GmbH
Freibühlstraße 19
D78224 Singen
www.sentaris.works
oliver.schubotz@sentaris.works
Ansprechpartner: Oliver Schubotz