Mittwoch, November 20, 2024
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Klare Erwartungen und Ziele

sharealook Fashion Community: Kleidung tauschen, mieten oder weiterverkaufen

Stellen Sie sich und das Startup sharealook doch kurz unseren Lesern vor!

Als Textilingenieurin und Mode Managerin kenne ich die Zusammenhänge der internationalen Modewelt sehr gut. Mit sharealook möchte ich meine Vision eines kreislauforientierten Modeunternehmens verwirklichen, um eine nachhaltigere Branche zu ermöglichen und eine angemessene Wertvorstellung für Modeartikel in den Köpfen der Verbraucher wiederherzustellen.

Sharealook ist zunächst erst einmal eine Community Plattform, die es ihren Mitgliedern ermöglicht ein soziales Profil zu erstellen und Kleidung zu tauschen, zu vermieten oder weiterzuverkaufen. An Events in der Heimatstatt können Sie zudem auch direkt physisch Looks teilen, andere Mitglieder kennenlernen und an themenspezifischen Workshops teilnehmen. Aber nicht nur Kleidungsbesitzer und Suchende können sich vernetzen, auch Stylisten, Näher_innen, Wäschereien, Couriere, Shops und Designer_innen sind willkommen. 

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?

Die spannenden Innovationen in der Mode sehe ich oftmals in kleineren Unternehmen. Große Corporates sind meist schwerfällig und brauchen lange Neues zu akzeptieren und zu implementieren. Ich hatte das Gefühl, dass wir schnell Veränderungen vorantreiben müssen und wollte nicht länger warten. Ich kündigte meinen vorherigen Job und tat mich mit meiner ehemaligen Arbeitskollegin, Natalia Marassi, zusammen. Wir wurden dann direkt in einen Inkubator aufgenommen und bildeten ein effektives Team. Es passte einfach.

Was war bei der Gründung von sharealook die größte Herausforderung?

Eine Firma zu gründen ist besonders ein finanzieller und bürokratischer Aufwand. Wir hatten hier einen Mentor zu Seite, der selbst schon gegründet hatte, sowie einen brillanten Anwalt in unserem Advisory Board. Die Herausforderung lag in einer fairen Verteilung der Firmenanteile, sowie in der Definition unserer Werte und Ambitionen. Hierzu haben wir nächtelang Bücher und Blogs gelesen und diskutiert. Letztendlich fanden wir einen Ansatz, mit dem wir beide glücklich sind.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Ja, unbedingt! Ich glaube nicht an perfekte Ideen, bzw. jede Idee ist perfekt bis sie es dann in der Praxis doch nicht ist. Wie kann eine Idee je perfekt werden, ohne „zu starten“? 

Welche Vision steckt hinter sharealook?

Wir wollen DIE globale Fashion-Sharing Plattform und langfristig der Katalysator einer nachhaltigen und transparenten Modeindustrie werden.

Auf der ganzen Welt werden wir Modebegeisterte in einer Community vereinen, ein neues Werteverständnis für Bekleidung schaffen und durch das Teilen von Kosten und Nutzen, Kleidung wieder hochwertiger und nachhaltiger machen.

Langfristig wollen wir ein zentrales Wissenszentrum für Modekonsum und ein Re-Distributor für Textilien werden. So können wir Designern helfen, tatsächlich gefragte Kleidung mit längerer Lebensdauer und einfacher Rezyklierbarkeit herzustellen. Mit den Daten können wir zudem Erkenntnisse über die Produkte und deren Lebenszyklen nutzen.

Wer ist die Zielgruppe von sharealook?

Zu Beginn fokussieren wir uns auf modebewusste Frauen zwischen 20 und 39 Jahren in der Schweiz, Deutschland und Österreich. Wir sind keine exklusive Plattform. Unserem „Club“ kann jede Frau, die sich für Mode begeistert und sich mit unserer Mission identifiziert beitreten. Kommunikationstechnisch fokussieren wir uns besonders auf Profile, die erlebnisorientiert sind. Besitz spielt für diese jungen Frauen eine untergeordnete Rolle. Langfristig rechnen wir aber damit, dass nach unseren „Pioneer Usern“ auch eher konventionell- und statusorientierte Konsumenten folgen werden, weil die Community ihnen günstigen Zugang zu hochwertiger Kleidung bietet.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

sharealook ist eine Multisided-Plattform. Online & Offline, Designer & Konsument, Modetauschen, -Vermieten oder Weiterverkaufen, all dies wird für den User mühelos an einem Ort vereint. Zudem werden die Inhalte von den Usern bestimmt und kreiert. Es ist kein weiterer Marktplatz, sondern wortwörtlich eine Plattform für jede Einzelne. Sie ist es, die die Community formt und performt. Zudem kann jede ihr eigenes Modegeschäft führen und alternative Einkünfte generieren. Hinzu kommt, dass sharealook lokale Communities aufbaut und diese in ein übergreifendes Netzwerk zusammenführt. Der gemeinsame Glaube an den Wandel und eine fairere Modewelt ist ein starker Bund, welcher durch die Messbarkeit des eigenen Beitragens, via eines C02 & Watersaving Features, unterstützt wird. Hinzu kommt das einzigartige technische Back-end, die sharealook langfristig zu einem zentralen Informationsdienstleister für eine zirkuläre Modewelt macht. Direkte Netzwerkeffekte können optimal genutzt werden um sharealook langfristig als zentralen Knotenpunkt in der Textile Wertschöpfungskette zu platzieren.

sharealook, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren wird unsere Plattform rund 1 Mio aktive User in der gesamten DACH Region haben. Wir haben ein Franchise System für die Events in kleineren Regionen und lokale Community Builder in den Key Cities. Auch bereiten wir uns in 2024 auf die Expansion vor.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Netzwerk & Erfahrung sind Key: Versucht Menschen zu finden, die sich mit den verschiedenen Aspekten Eures Business auskennen und geht auf sie zu, um Feedback zu erhalten. Dies Gelingt am besten via Events aber auch via Linkedin oder sogar Facebook und Instagram. Sucht Euch schon in der Ideenphase Mentoren oder Berater, die selbst schon gegründet haben. Oder bewerbt Euch für Inkubatoren. So könnt ihr Stolpersteine gekonnt umgehen und von den Fehlern anderer lernen und müsst sie nicht selber durchleben.

Besser zu zweit (oder Dritt): Persönlich würde ich davon abraten allein zu gründen. Zum einen, weil ich oft von Investoren gehört habe „Minimum 2 Gründer, sonst Investieren wir nicht“, aber auch weil man meist tatsächlich nicht in allem super begabt ist. Zudem gibt es anstrengende Tage, an denen man froh ist, nicht allein zu sein. 

Klare Erwartungen und Ziele: Mit Co-Foundern solltet ihr Eure Erwartungen und auch das Rechtliche von Beginn an klären und dokumentieren. Ich habe einige Start-Ups kennengelernt, die nicht vorankommen oder gar Zerbrechen, weil das Kommittent nicht geklärt ist. 

Wir bedanken uns bei Pia-Maria Laux für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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