Im Gespräch mit Karen Löhnert, Gründerin von sleeperoo
Stellen Sie sich und das Start-up sleeperoo kurz vor!
sleeperoo ist ein Anbieter für nachhaltige Pop-Up Erlebnisnächte an besonderen Orten in der Natur oder indoor an interessanten Kulturspots. Dort erleben die Gäste die Atmosphäre des Ortes hautnah und ganz für sich. Dazu hat unser Unternehmen eigens einen futuristischen Design|sleep Cube, das sleeperoo (Erlebnisbett), entwickelt, inklusive Bewirtschaftungs- und Vermarktungskonzept.
Wie ist die Idee zu sleeperoo entstanden? Welche Vision steckt dahinter?
Ich habe seit Jahrzehnten Erfahrungen in der Tourismusindustrie sammeln können und bin begeisterter Fan von Erlebnisübernachtungen. Was der Branche bislang fehlt, ist ein professionelles Angebot für Erlebnisnächte mit definierten Qualitätsstandards, einem einheitlichen Vertriebskonzept und erkennbaren Markenattributen. Es gibt nur einzelne lokale Anbieter, bei denen Gäste in puncto Qualität die Katze im Sack kaufen.
Unser großer Traum: sleeperoo steht in Zukunft synonym für Erlebnisnächte, genau wie Tempo für Taschentücher .
Wer ist die Zielgruppe von sleeperoo?
Mit sleeperoo sprechen wir einerseits Städter, LOHAs an, die einen kleinen, kontrollierten Ausstieg aus dem Alltag suchen und zwar im Einzugsgebiet von Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern. Unser Angebot richtet sich aber auch an Urlauber in stark frequentierten Ferienregionen, die sich zusätzlich zum Urlaub eine besondere Nacht gönnen wollen.
Wie funktioniert das Ganze?
sleeperoo akquiriert attraktive Aufstellorte für jeweils einen Cube, schließt einen Nutzungsvertrag über die Fläche ab ( 2 x 3 m plus Toilette inklusive Waschbecken in fußläufiger Entfernung) und engagiert einen Host für Reinigung, Bettwäschewechsel, Check-in und Check-out. Der Gast bucht online auf der sleeperoo-Website, bezahlt und erhält einen Voucher.
Am gebuchten Termin checkt er vor Ort ein, verbringt dort die Nacht und verlässt den Ort am nächsten Morgen um ein emotionales Erlebnis reicher.
Wie ist das Feedback?
Die Gäste sind begeistert. Mit dieser Erlebnisnacht haben sie eine außerordentliche Erfahrung gemacht, von der sie Freunden und Bekannten erzählen können. Außerdem erfahren die Orte eine neue mediale Inszenierung. Sie profitieren vom Social Media Buzz auf Instagram, facebook und Co.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, sich für Die Höhle der Löwen zu bewerben?
Wir suchten Kapitalgeber, die für Innovationen offen sind und neben Geld auch noch ihr Netzwerk einbringen. Viele Investoren interessieren sich heute nur für Tech-Entwicklungen. Wir sind dagegen ein Produkt zum Anfassen mit hohem emotionalen Wert, da war der Schritt in „Die Höhle der Löwen“ für uns fast selbstverständlich – und zugegeben etwas größenwahnsinnig .
Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?
Da wir im Vorfeld schon eine Bankfinanzierung vorbereitet hatten, waren uns Zahlen und Prognosen unseres Business-Plans sehr präsent. Und natürlich wussten wir aus vorherigen Gesprächen, wie wir unsere Idee am wirkungsvollsten auf den Punkt bringen. Auf den Pitch bei den „Löwen“ haben wir uns tatsächlich nicht extra vorbereitet. Die TV-Show und die Investorenpersönlichkeiten sind so einzigartig, dass wir den Moment nicht einüben konnten.
Vielmehr ging es uns darum, genau zuzuhören und flexibel auf die Ereignisse und Fragen zu reagieren.
Sie sind eines der wenigen Start-up-Unternehmen, das es in „Die Höhle der Löwen“ geschafft hat. Was haben Sie sich von der Teilnahme versprochen?
Natürlich haben wir uns unbändig gefreut dabei zu sein – das war eine große Ehre und eine Riesenchance. Wir hatten damit ja die einmalige Möglichkeit, unsere Idee der Erlebnisnächte an besonderen Orten einem großen Publikum – ca. 3 Millionen Zuschauern! – vorzustellen. So konnten wir einerseits potenzielle Gäste auf uns aufmerksam machen, gleichzeitig motivierten wir aber auch interessante Orte, sich bei uns als sleeperoo-Spot zu bewerben.
Wie wichtig ist dieser Schritt für Sie als Start-up Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch „Die Höhle der Löwen“ viele Interessenten und Medien auf sleeperoo aufmerksam werden?
Keine Frage: SEHR wichtig! Wir haben zwar durch unseren aufmerksamkeitsstarken Cube schon ein großes Presse- und Medienecho.
„Die Höhle der Löwen“ ist aber etwas ganz Besonderes und mit nichts anderem vergleichbar.
Welchen der „Löwen“ hatten Sie als Investor im Fokus?
Wir hatten uns nicht auf einen „Löwen“ fokussiert, sondern waren offen für alle Investoren.
Wie geht der Weg von sleeperoo weiter? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In fünf Jahren bietet sleeperoo Pop-Up Erlebnisnächte in der gesamten DACH-Region an mindestens 60 Orten an. Gleichzeitig wird der Cube in Asien und Amerika verkauft und in Europa als Franchise-Konzept betrieben. Wir haben einen Investor, der entweder aus der Tourismusbranche kommt mit vielen Zielgebieten im Köcher, die für uns Marktzugänge in diese Länder darstellen oder einen Partner von der Herstellerseite, um das sleeperoo kostengünstig zu produzieren.
Zum Schluss: Welche drei Tipps geben Sie angehenden Gründern mit auf den Weg?
1. Genau zuhören, was Ihr Kunde tatsächlich möchte.
2. First things first: Also die Aufgabenflut sichten, priorisieren und sich nicht verzetteln.
3. Gerade in der Gründungsphase kommt es erstens anders und zweitens als man denkt – daher flexibel im Kopf und im Herzen bleiben!
Bild © MG RTL D / Bernd-Michael Maurer
Weitere Informationen finden Sie hier
Sehen Sie sleeperoo am 25.September in #DHDL
Wir bedanken uns bei Karen Löhnert für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.