Montag, Oktober 7, 2024
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Baue etwas auf, das die Leute lieben

Smartpricing Revenue-Management-Software für das Gastgewerbe

Stellen Sie sich und das Startup Smartpricing doch kurz unseren Lesern vor!

Smartpricing ist das erste Angebot aus einer Reihe von SaaS-Lösungen, die das revolutionäre Potenzial von künstlicher Intelligenz im Gastgewerbe anwenden will. 

Smartpricing ist eine Revenue-Management-Software, die 2020 auf den Markt kam. Wir haben sie selbst entwickelt, als wir aktiv in der touristischen Ferienvermietung waren und uns plötzlich mit der Herausforderung einer intelligenten Preisgestaltung auseinandersetzten. Unsere ersten Kunden wurden später zu  unseren ersten Investoren.

Das Team von drei Gründern ist mittlerweile auf über 100 Talente mit internationaler Erfahrung in den Bereichen Technologie, Tourismus und Beratung gewachsen, die in unserem Hauptsitz in Italien und remote zusammenarbeiten. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Meine Wurzeln liegen im Gastgewerbe. Im Alter von 14 Jahren begann ich meine Karriere als Kellner und machte dabei eine weniger erfreuliche Erfahrung mit einem Hotelbesitzer. Aber davon ließ ich mich nicht entmutigen. Stattdessen habe ich noch als Minderjähriger eine Diskothek gegründet – ja, richtig gelesen, und ich bin mir nicht ganz sicher, ob das überhaupt legal war. 

Später habe ich angefangen, Unterkünfte in drei verschiedenen Ländern zu verwalten. Auch hier gab es einige weniger erfreuliche  Erfahrungen. Aber irgendwo müssen wir doch alle mal anfangen.

Im Jahr 2018 habe ich mich schließlich mit zwei alten Freunden, Eugenio Bancaro, einem Entwickler mit Erfahrung im Silicon Valley, und Tommaso Centonze, damals Berater bei Google, zusammengetan, um eine Ferienvermietung am Gardasee ins Leben zu rufen. 

Wir wollten unseren Betrieb optimieren, konnten aber keine zufriedenstellende Softwarelösung zur dynamischen Preisgestaltung finden. Uns war klar, dass wir unsere eigene Lösung entwickeln mussten. Also entwarfen wir einen Software-Prototypen und testeten ihn in unseren Unterkünften und in einem Hotel, wobei wir schon nach kurzer Zeit vielversprechende Ergebnisse sahen. 

Zu diesem Zeitpunkt wussten wir, dass unsereLösung für viele Unternehmer im Gastgewerbe von großer Bedeutung sein könnte und beschlossen daher, Smartpricing auf den Markt zu bringen.

Welche Vision steckt hinter Smartpricing?

Wir möchten Hoteliers und andere Unternehmer im Gastgewerbe mit den Software-Tools ausstatten, die sie für eine erfolgreiche  Zukunft in ihrer Branche benötigen. Deshalb konzentrieren wir uns auf die Entwicklung einer möglichst intelligenten und benutzerfreundlichen KI-basierten Software.

Das Potenzial von KI und Automatisierung in dieser Branche ist enorm: Viele kleine und unabhängige Unternehmen sind noch nicht in der Cloud oder nutzen so gut wie keine Technologie in ihrem täglichen Betrieb. Deshalb arbeiten wir daran, den gesamten Tech-Stack für Hotels und Ferienvermietungen zu entwickeln.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wir begannen einen Monat vor der Pandemie und das war natürlich eine große Herausforderung für uns. Angesichts des totalen Stillstands und der anhaltenden Unsicherheit zögerten viele Hoteliers, neue Tools einzuführen.

Gleichzeitig zeigte Corona aber deutlich auf, dass die Branche ihren Kurs ändern und neue innovative Wege finden musste, um auch im neu entstandenen Umfeld in der Zeit nach der Pandemie wettbewerbsfähig zu bleiben. 

Smartpricing unterstützt diesen Prozess und der durch die Pandemie entstandene Kontext, der gerade in Deutschland viele Unternehmen offener Richtung Digitalisierung blicken ließ, hat uns auch gewissermaßen geholfen. So glauben Investoren und Kreditgeber fest an unser Projekt und haben bisher mehr als 7 Millionen Euro investiert.

Wer ist die Zielgruppe von Smartpricing?

Wir richten uns an unabhängige Hoteliers und Betreiber von Ferienwohnungen, Hostels und anderen Unterkünften. In der DACH-Region setzt sich die Mehrheit der Hotels und Ferienunterkünfte aus kleinen und mittleren Betrieben zusammen. 80 % der registrierten Betriebe aus dem Gastgewerbe in Deutschland haben weniger als 25 Zimmer. 

Diese Betriebe sind hervorragend in der Lage, eine einladende und familiäre Atmosphäre zu schaffen, die den Bedürfnissen der Touristen entgegenkommt. In vielerlei Hinsicht sind sie aber auch sehr anfällig für die Übermacht großer internationaler Ketten, neuer Trends und unerwartet eintretender Ereignisse.

Viele Unternehmer aus dem Gastgewerbe sind noch zögerlich und skeptisch gegenüber diesem Wandel und dem Einsatz digitaler Tools. Wir haben jedoch festgestellt, dass die Betreiber, die dauerhaft erfolgreich sind, am meisten für Veränderungen und Neuerungen in der Branche offen sind. Deshalb wollen wir den Unternehmen des Gastgewerbes helfen, die Vorteile eines solchen Wandels zu erkennen, aber vor allem, sie auf ihrem Weg der Transformation unterstützen.

Wie funktioniert Smartpricing? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Smartpricing analysiert Daten von Unterkünften und ihrem Referenzmarkt, d. h. Hunderttausende von Datenpunkten, und das Dutzende Male pro Tag. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse ist die Software in der Lage, das Buchungsverhalten vorherzusagen und die optimalen Preise für Zimmer oder Unterkünfte zu jedem Zeitpunkt festzulegen, um die Rentabilität zu maximieren.

Im Durchschnitt steigern unsere Kunden ihren Umsatz um 40 % und sparen gleichzeitig bis zu 500 Stunden Zeit pro Jahr. Andere Anbieter von Revenue-Management-Software setzen nicht auf die neueste KI-basierte Technologie und erreichen nicht dieses Leistungsniveau in Kombination mit der Benutzerfreundlichkeit, die unsere Cloud-Anwendung bietet.

Wir investieren etwa 10-mal mehr in Forschung und Entwicklung als unsere Wettbewerber auf dem heimischen Markt, um die Vorteile von KI und maschinellem Lernen in alle Geschäftsbereiche des Hotels zu bringen.

Smartpricing, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Im Jahr 2023 konzentrieren wir uns auf unser Wachstum in den Märkten DACH und UK. Wir haben viele neue Funktionen für die Veröffentlichung geplant, um sicherzustellen, dass Gastgeber das wahre Potenzial und den Wert ihrer Immobilie durch dynamische Preisgestaltung entwickeln können. Kürzlich haben wir eine mobile Version der Smartpricing-Oberfläche veröffentlicht, die es den Nutzern ermöglicht, Preise und Leistung jederzeit im Auge zu behalten und direkt von ihrem Smartphone aus einzugreifen.

Zurzeit haben wir Kunden in 16 Ländern. Mit Blick auf die nächsten fünf Jahre ist es unser Ziel, nicht nur in neue Märkte zu expandieren und bahnbrechende Produkte auf den Markt zu bringen, sondern das Leben von Unternehmern aus dem Gastgewerbe grundlegend zu verändern. Wir sind ehrgeizig, was unser Potenzial auf dem DACH-Markt angeht, denn unser Kundenwachstum liegt dort derzeit bei 15 % pro Monat.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Stelle Leute ein, die besser sind als Du selbst.

Baue etwas auf, das die Leute lieben.

Sei bereit, auch mal 100 Stunden pro Woche zu arbeiten und es immer noch gern zu tun.

Wir bedanken uns bei Luca Rodella für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Sabine Elsässer
Sabine Elsässer
Sabine Elsaesser is an experienced entrepreneur and media/startup expert. Since 2016, she has served as the Chief Editor and CEO of StartupValley Media & Publishing. In this role, she is responsible for managing the company and providing strategic direction for its media and publishing activities. Sabine Elsaesser takes great pleasure in assisting individuals and businesses in reaching their full potential. Her expertise in establishing sales organizations and her passion for innovation make her a valuable advocate for startups and entrepreneurs.

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