smol: umweltfreundliche, recycelbare und nachhaltige Wäsche- und Haushaltsprodukten
Stellen Sie sich und das Start-up smol doch kurz unseren Lesern vor!
Wir sind smol und versorgen Menschen mit umweltfreundlichen, vollständig recycelbaren und nachhaltigen Wäsche- und Haushaltsprodukten. Zusammen mit Paula Quazi habe ich (Nick Green) smol 2018 in Großbritannien gegründet. Unser Ziel, mit kleinen Veränderungen, zu beginnen. Damit der Umstieg auf alltägliche Reinigungsprodukte, die besser für den Planeten sind, für alle so leicht wie möglich wird. Die Idee dahinter: Die traditionellen und großen Konzerne herauszufordern und zeigen, dass es auch anders und besser geht. Unsere kleinen Pods stehen den altbewährten Produkten in nichts nach – im Gegenteil, sie haben die gleiche Leistung verpackt in einem bequemeren Format und Service und helfen dabei, den Planeten nachhaltig zu schützen.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Paula und ich haben uns während unserer beruflichen Laufbahn beim Konsumgüterriesen Unilever kennengelernt und so schnell gemerkt, dass vor allen alltägliche Produkte, die von allen in großen Mengen verwendet werden, der Schlüssel zum ökologischen und sozialen Wandeln sein können. Wir sind der festen Überzeugung, dass kleine Veränderungen wirklich einen großen Unterschied machen können, wenn wir als Menschen und Kund*innen zusammenkommen. 2018 haben wir uns dann dazu entschieden smol zu gründen, um den Menschen mit unseren Produkten den Umstieg auf umweltfreundliche und nachhaltige Produkte so einfach und bequem wie möglich zu machen.
Welche Vision steckt hinter smol?
Unsere Vision ist es, allen Menschen umweltfreundliche, leistungsstarke und preiswerte Produkte ganz bequem nach Hause zu liefern – damit wollen wir den Wechsel zu (Reinigungs-) Produkten, die besser für den Planeten sind, mühelos machen. Statt einigen wenigen Menschen, die es sich leisten können, sofort 100 prozentige Nachhaltigkeit und Verzicht umzusetzen, vertrauen wir auf Millionen Menschen, die tagtäglich zusammen ihren kleinen Beitrag dazu leisten, den Planeten etwas zu entlasten.
Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Für uns stand fest, dass unsere Produkte nicht nur umweltfreundlich sein mussten, sondern auch genauso gut funktionieren mussten wie die der großen Marken – sonst würden die Kund*innen langfristig nicht zu einem umweltfreundlicheren Produkt wechseln. Wir haben zwei Jahre gebraucht, um eine Technologie dafür zu entwickeln, aber wir haben es geschafft. Wichtiger Bestandteil dabei war die Erfahrung von Paula im Bereich der Chemie. Wir wollten unbedingt plastikfreie Verpackungen haben, mussten aber sicherstellen, dass unsere Schachteln kindersicher sind – vor allem, weil diese direkt nach Hause geliefert werden.
Unser patentiertes Design, war die weltweit erste kindersichere Verpackung aus Pappe, hat uns aber auf dem Weg dorthin eine Menge Kopfschmerzen bereitet! Heute stellen wir fest, dass auch einige der großen Marken auf Kartonverpackungen umsteigen, und wir freuen uns, dass smol vielleicht eine kleine Rolle dabei gespielt hat, sie zu einem Wechsel zu bringen. Zu Beginn haben Paula und ich unsere Ersparnisse in smol gesteckt, aber wir hatten das große Glück, dass smol bereits nach den ersten 12 Wochen die Jahresprognose erreicht hatte. Wir haben somit schon ziemlich schnell große Erfolge gefeiert. So konnten wir schon früh eine Serie-A-Finanzierungsrunde aufbringen und in der ersten Hälfte des Jahres 2021 unsere Serie-B-Finanzierung abschließen. Dank dieser Finanzierung konnten wir unseren Maschinenpark und unsere Produktion erweitern, um die ständig wachsende Nachfrage zu befriedigen – und die Produktionslinie endlich aus meinem Wohnzimmer verlegen.
Wer ist die Zielgruppe von smol?
Im Grunde genommen jede*r, der Wasch- und Reinigungsmittel von den gängigen Marken kauft und nicht bereit ist in Sachen Leistung, Preis oder Komfort Kompromisse einzugehen, aber einen Beitrag zum Umweltschutz leisten möchte. Wir legen großen Wert darauf, dass sich jeder Haushalt gute und nachhaltige Produkte leisten kann. Vor allem natürlich Familien mit Kindern, bei denen Waschen und Wischen eine nicht enden wollende Aufgabe ist. Wir erwarten keine sofort 100 prozentige Nachhaltigkeit von jeden einzelnen, wir vertrauen unter anderem auf Familien, die tagtäglich einen kleinen Beitrag dazu leisten wollen, dem Planeten etwas Gutes zu tun.
Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
In der Vergangenheit haben sich die großen Marken auf die Leistung konzentriert, während sie nur sehr langsam echte Nachhaltigkeitsvorteile erzielten. Öko-Marken sind meist nachhaltig, können aber die Erwartungen der Kund*innen an die Reinigungsleistung oder den Preis nicht erfüllen. Wir wollen das ändern und unseren Kund*innen eine großartige Reinigung bieten, die wirklich besser für unseren Planeten ist. Gespart wird bei uns nur an Plastik, Chemikalien, CO₂ und Tierleid, denn alle unsere Produkte sind vegan und tierversuchsfrei.
Sie sind nach hohen Industriestandards getestet, plastikfrei und vollständig recycelbar. Ein weiterer Unterschied macht der Service, denn Produkte, wie die Geschirrspülstabs und Waschmittel Pods, können am Anfang für 14 Tage kostenlos getestet werden, um sich von der Leistung selbst zu überzeugen. Danach kann Menge und Liefertermin ganz einfach an den eigenen Putzplan angepasst werden und der automatischen Lieferung direkt bis an die Haustür steht nichts mehr im Weg.
smol, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir lassen uns weiterhin von unserer Hauptaufgabe leiten: Wir wollen dazu beitragen, dass Millionen von Menschen mühelos auf umweltfreundlichere Produkte umsteigen können. Das bedeutet, dass wir neue Märkte erschließen müssen, um mehr Menschen mit unseren Produkten zu erreichen, aber auch, dass wir unsere Produktpalette erweitern müssen – es gibt nach wie vor viel zu viele alltägliche, riesige Produktkategorien ohne eine umweltfreundliche Alternative, die tatsächlich funktioniert. Dieser Herausforderung wollen wir uns stellen. In Deutschland ist es unser Ziel, den Menschen die „Angst vor dem Abo“ zu nehmen. Die Idee des smol-Abos ist es, das Leben zu erleichtern, indem man eine Sache von seiner To-Do-Liste streicht – nämlich daran zu denken, Waschmittel zu kaufen. 17.285 Abonnenten in Deutschland sind bereits von diesem Modell überzeugt und wir konnten allen die Angst vor der Abo-Falle nehmen.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Der erste Tipp wäre, weniger Dinge zu tun, dafür aber mit vollster Überzeugung. Wir haben beispielsweise fast ein Jahr lang nur mit unseren Waschkapseln angefangen. Eine Website zu starten, die nur ein Produkt anbietet, war ein Risiko, aber es ermöglichte uns, sicherzustellen, dass unser Angebot so gut wie möglich war.
Als zweiten Tipp empfehlen wir ein Team einzustellen, dass Ihre Marke wirklich versteht. Unsere ersten Teammitglieder waren gleichzeitig auch unsere Freunde und Familie. Die meisten von ihnen sind berufstätige Eltern, die ihr Privatleben mit der Arbeit vereinbaren mussten, genau wie unsere Kund*innen. Das hat uns schon früh geholfen, unsere Zielgruppe wirklich zu verstehen und eine Kultur zu schaffen, die zu unserer Marke passt.
Und zu guter Letzt sprechen Sie mit Ihren Kund*innen. Von Anfang an haben wir dem Kund*innenservice eine hohe Priorität eingeräumt – wir beantworten jede E-Mail innerhalb von 24 Stunden und antworten auf jeden einzelnen Facebook- oder Instagram-Kommentar, den wir erhalten. Das hat uns nicht nur eine super loyale und engagierte Community beschert, sondern auch dazu geführt, dass wir viel darüber gelernt haben, was unsere Kund*innen brauchen, wie smol in ihr Leben passt und wie wir es besser machen können.
Wir bedanken uns bei Nick Green für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder