Snorefox ist eine medizinisch zertifizierte App für die Schlafapnoe-Risikoanalyse
Stellen Sie sich und das Startup Diametos doch kurz unseren Lesern vor!
Wir sind Heiko Butz und Christoph Janott und haben zusammen Snorefox entwickelt. Snorefox ist eine medizinisch zertifizierte App für die Schlafapnoe-Risikoanalyse, die wir mit unserem Startup Diametos gerade auf den Markt gebracht haben. Ohne zusätzliche Hardware lassen sich “im Schlaf“ gefährliche Atemaussetzer erkennen und analysieren. Über das Mikrofon des Smartphones analysiert die Snorefox App die Schnarchgeräusche und erkennt mittels künstlicher Intelligenz gefährliche Atemaussetzer. Am nächsten Morgen sieht der Nutzer sein individuelles Risiko einer Schlafapnoe.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Ebenso wie ein Drittel aller Menschen, ist Heiko selbst Schnarcher. Die Unsicherheit, ob das Schnarchen gefährlich ist, hat ihn viele Jahre begleitet. Um der Sache auf den Grund zu gehen, war nie Zeit – was blieb, war die Unsicherheit. Ihm fehlte eine zuverlässige und einfach anwendbare Lösung. Christoph ist Akustik-Ingenieur – und so taten wir uns zusammen, um Diametos zu gründen. Basierend auf zehn Jahren Forschung, haben wir eine App entwickelt, die Atemunregelmäßigkeiten erkennt und einordnen kann, inwieweit Atemaussetzer Risiken für die Betroffenen bergen können.
Welche Vision steckt hinter Snorefox?
Mit Snorefox wollen wir die Risiko-Analyse für Schlafapnoe so einfach wie möglich machen: Zuhause über das Smartphone mit der App Gewissheit schaffen. Denn Schnarchen ist nicht nur störend, sondern kann auch ein Hinweis auf eine gesundheitsgefährdende Schlafapnoe sein, die zu regelmäßigen Atemaussetzern während des Schlafs führt.
Jeder sechste Mensch in Deutschland hat Schlafapnoe – 80 Prozent bleiben unentdeckt. Das betrifft aktuell rund zehn Millionen Menschen. Oft wird eine bestehende Schlafapnoe aufgrund der unspezifischen Symptome nicht entdeckt und bleibt deshalb unbehandelt. Sie stört die natürliche Schlafstruktur und ein erholsamer Schlaf ist dann häufig nicht möglich. Unbehandelt kann Schlafapnoe zu Symptomen wie Tagesschläfrigkeit und verminderter Konzentrationsfähigkeit führen. Die Langzeitfolgen können unter anderem Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein.
Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die Startup Finanzierung ist da sicher ein Thema – bei uns sind das die Förderungen des Landes Brandenburg und Risikokapital. Rückblickend waren auch die zehn Jahre Forschung in diesem neuen Feld und die damit verbundenen Erhebungen der medizinischen Daten für die künstliche Intelligenz durchaus herausfordernd. Dazu haben wir ein Team aufgebaut, das eine ausgewiesene Expertise in Audio-Signalverarbeitung und KI hat. Was wir bereits zusammen geschafft haben, macht uns wirklich stolz.
Wer ist die Zielgruppe von Snorefox?
Erwachsene, die schnarchen, und unkompliziert ihr Risiko für Schlafapnoe erkennen wollen.
Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Viele andere Apps, inklusive Snorefox, geben Auskunft darüber, wie laut und lange sich das individuelle Schnarchen gestaltet. Wir gehen aber weiter, weil wir analysieren können, ob das Schnarchen gefährlich ist. Die Schnarch-Daten werden mit unserer KI analysiert und wir können darauf basierend eine Risikoeinschätzung für Schlafapnoe geben. Sollte ein Risiko bestehen, unterstützen wir Nutzer mit dem Doctor Finder bei der Suche nach einem passenden Facharzt.
Snorefox, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Rund zehn Mio. Menschen mit einer unentdeckten Schlafapnoe gibt es allein in Deutschland. Diesen Menschen wollen wir helfen. Für eine höhere Lebensqualität sollte eine Schlafapnoe früher entdeckt werden, als das heute oft der Fall ist. Denn das führt zu Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck, die nicht sein müssen. Dazu wird ein flächendeckendes Screening benötigt, das wir bieten wollen. Und da das Problem rund um den Globus existiert, haben wir auch den US-amerikanischen Markt im Auge.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Setzt auf Experten in eurem Team, pflegt euer Netzwerk und habt die Kosten im Blick!
Wir bedanken uns bei Christian Underwood für das Interview
Diametos GmbH von links Dr. Christoph Janott und Heiko Butz Fotograf/Bildcredits: Tuca Paoli
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder