Montag, Oktober 7, 2024
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So wird euer Unternehmen zur Smart Company

Internet of Things (IoT), Künstliche Intelligenz (KI), Big Data – machen diese neuen Technologien ein Unternehmen automatisch zur Smart Company? Nicht unbedingt. Eine Smart Company ist in erster Linie ein zukunftsfähiges Unternehmen, das sich clever an verändernde Geschäftsbedingungen anpasst. Dies beinhaltet die Anpassung an externe Veränderungen, insbesondere ein sich wandelndes Marktumfeld und sich ändernde Kundenwünsche.

Und es schließt auch die Anpassung an interne Bedürfnisse ein, was zum Beispiel die Weiterbildung und die Zufriedenheit der Mitarbeiter betrifft. Das Ziel ist also nicht, ein Unternehmen mit jeglicher verfügbarer Technologie auszustatten oder beim „next big thing“ unbedingt von Anfang an dabei zu sein, sondern es geht darum, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und das Unternehmen intelligent an die Bedürfnisse anzupassen um die Unternehmensziele weiterhin zu erreichen – smart eben. 

Der Vergleich zum Smart Home liegt natürlich nahe

Und tatsächlich ist nicht nur die Begrifflichkeit, sondern auch das zugrundeliegende Konzept dabei sehr aufschlussreich. Ein Smart Home ermöglicht die automatische und auch individuelle Anpassung an verändernde Bedingungen. Dabei werden die einzelnen Komponenten wie Lichter, Heizung und Rollläden, vernetzt und mit einer gemeinsamen Steuerung versehen.

Zusätzlich nehmen Sensoren die Umgebungsveränderungen wahr und lösen automatisch definierte Szenarien aus. Lichtsensoren steuern am Abend das automatische Herunterfahren der Rolläden und das Licht im Innen- und Außenbereich. An heißen Tagen startet dank Wärmesensoren automatisch der Rasensprenger, die Markise fährt aus und die Klimaanlagen und Ventilatoren in den Innenräumen werden reguliert. Ein Haus, das so die Umgebungsveränderungen wahr nimmt und sich dann an die Bedürfnisse seiner Bewohner anpasst, ist wirklich smart. 

Wie wird ein Unternehmen zur Smart Company? 

In ähnlicher Weise wird ein Unternehmen durch die Fähigkeit, sich ständig an Veränderungen anzupassen, zur Smart Company. Es ist also kein Status quo, kein Gütesiegel, das durch ein einmaliges Projekt erworben wird und dann jahrelang stolz auf der Webseite präsentiert wird.

In welchen Bereichen ist diese Dynamik besonders wichtig? Erfolgreiche Unternehmen setzen ihren Fokus auf drei Bereiche: Prozessoptimierung, Kunden- und Mitarbeiterorientierung. Und durch alle Bereiche hindurch spielt die digitale Transformation eine tragende Rolle bei der Umsetzung. Schauen wir uns die drei genannten Bereiche etwas näher an.

Prozessoptimierung

Um die Abläufe im Unternehmen optimieren zu können, muss man die aktuellen Prozesse erst einmal kennen, und zwar quer durch alle Abteilungen. An dieser Bestandsaufnahme kommt man leider nicht vorbei. Dann können Optimierungspotentiale erkannt werden: Wo wird doppelt gearbeitet? Welche notwendigen Informationen stehen nicht zur Verfügung bzw. werden nicht weitergegeben? Welche Funktionalitäten würden Zeit und Kosten sparen?

In welchen Bereichen fehlt Know-How, das über Weiterbildung oder externe Quellen beschafft werden kann? Die Mitarbeiter kennen die „pain points“ in ihren Arbeitsbereichen meistens sehr genau, diese müssen jedoch zusammengetragen und priorisiert werden. Welche Optimierungen bringen kurzfristig und langfristig den größten Nutzen? Und natürlich der Blick nach vorn – Wie passen wir uns an das verändernde Marktumfeld an und wie wollen wir in fünf Jahren arbeiten?

Als Ergebnis gibt es eine Soll-Prozessbeschreibung mit den wichtigsten Optimierungspotentialen. Die Umsetzung erfolgt dann mit der passenden ERP Software und idealerweise einem branchenerfahrenen Partner, den es zu finden gilt. Viele Unternehmen greifen auf die Expertise von unabhängigen Beratern zurück, um bei diesen entscheidenden Schritten  Fehler zu vermeiden.

Kundenorientierung

In einem Smart Home erkennt ein Wassersensor den geplatzten Wasserschlauch an der Waschmaschine und schaltet dann automatisch das Wasser ab und schickt eine Nachricht aufs Handy. In einer Smart Company strecken die Mitarbeiter ihre Fühler zu den Kunden aus, um herauszufinden, welche Herausforderungen sie beschäftigen und wie ihre Bedürfnisse besser abgedeckt werden können, um unter anderem ein Abwandern zur Konkurrenz zu verhindern.

Wie bekommen wir verwertbares Feedback von unseren Kunden, das wir direkt in das Produkt, unseren Service oder in die Entwicklung von zusätzliche Dienstleistungen einfließen lassen können? Die zur Kundenbindung zur Verfügung stehenden Möglichkeiten sind enorm: Newsletter, Umfragen, Loyalty-Programme, Kundenveranstaltungen vor Ort und online, Kundenportal oder Supportforum auf der Webseite, Apps mit Zusatzfunktionen zum Produkt und Feedback-Features. etc.

Der direkte Kontakt der Vertriebsmitarbeiter zum Kunden ist natürlich unersetzlich. Und dann die Frage, welche CRM Software die Kommunikation mit den Kunden am besten unterstützt und idealerweise nahtlos in die ERP Software integriert oder sogar ein Teil davon ist. 

Mitarbeiterorientierung

Jede zweite Führungskraft bemängelt, dass es an Fachkräften fehlt, um weiterhin erfolgreich zu sein. Wer zukunftsfähig bleiben will, muss geeignetes Personal halten und weiterhin für sich begeistern können. Das gelingt nur über den Wandel der Unternehmenskultur. Wo liegen die Schwerpunkte dabei?

Führungskräfte nennen flexible Arbeitsmodelle, wozu Home-Office, flexible Arbeitszeiten oder moderne Vergütungsmodelle zählen, als wichtigstes Kriterium. Auch flache Hierarchien, Mitbestimmung und gute Fortbildungsmöglichkeiten sind wichtige Anreize für die umworbenen Fachkräfte. Eine Smart Company hat feine Sensoren für die Bedürfnisse und Wünsche der Mitarbeiter und ist bereit sich zu wandeln, um diese zu befriedigen.

Fazit

Ein Unternehmen wird zur Smart Company, indem es permanent daran arbeitet, zukunftsfähig zu bleiben und sich clever an verändernde Geschäftsbedingungen anpasst. Dies gilt insbesondere in den Kernbereichen Prozessoptimierung, Kunden- und Mitarbeiterorientierung. Aufgrund der Komplexität der Aufgabenstellung nutzen erfolgreiche Unternehmen oftmals die Expertise von externen Beratern, um bei den entscheidenden Schritten Fehler zu vermeiden und das Beste herauszuholen.

Zum Autor:

David Wagemann ist Experte für Digitalisierung und Gründer der IT Beratung ERP Scout. ERP Scout begleitet als unabhängiger Berater mit dem Schwerpunkt ERP Software die digitale Transformation in Unternehmen.

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Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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