Social Marketing und Social Media Marketing – hört sich ähnlich an, ist es aber nicht wirklich. Zwischen den beiden Marketingstrategien besteht kaum eine Gemeinsamkeit. Während Social Media Marketing die Vermarktung über Social-Media-Plattformen meint, wird beim Social Marketing soziales Engagement vermarktet. Jedoch geht es dabei nicht ausschließlich um Marketingzwecke, sondern generell darum, etwas Gutes zu tun. Wie sieht Social Marketing aus? Was sind die Vorteile? Was sind die Risiken? Und ist Social Marketing der richtige Weg, soziales Engagement zu zeigen?
Das ist Social Marketing
Wenn sich ein Unternehmen sozial engagiert und damit wirbt, nennt sich das Social Marketing. Damit soll nicht nur Aufmerksamkeit erregt werden, sondern auch ein Bewusstseinswandel der Gesellschaft erfolgen. Durch die Bekanntgabe, dass man sich sozial engagiert, sollen Kunden, Mitarbeiter und alle anderen Menschen motiviert werden, selbst etwas Gutes zu tun. Im Vordergrund steht dabei jedoch immer die soziale Tätigkeit an sich.
Es gibt viele Möglichkeiten, sich sozial zu engagieren: eine Partnerschaft mit einer gemeinnützigen Organisation, gemeinsame Müllsammelaktionen, das Sammeln von (Sach-)Spenden, Ausflüge zum Altenheim, und und und. Ein Beispiel für Social Marketing bietet das Unternehmen share. Share nutzt das 1+1-Prinzip und bezeichnet sich selbst als die soziale Marke. Sie bieten verschiedene Produkte aus den Kategorien Nahrungsmittel, Hygiene und Schreibwaren an. Bei jedem Kauf wird etwas gespendet und dabei kommt es ganz darauf an, was man kauft. Der Kauf einer Flasche Wasser von share spendet beispielsweise einen Tag Trinkwasser für eine Person und der Kauf eines Kugelschreibers oder Blocks ermöglicht Schulstunden für ein Kind. Share zeigt, wie nicht nur das Unternehmen selbst, sondern jeder einzelne Kunde einen sozialen Beitrag leisten kann.
Die Vorteile von Social Marketing
Zuallererst braucht diese Marketingstrategie nicht unbedingt viele finanzielle Mittel. Eine Müllsammelaktion oder das Sammeln von Sachspenden benötigen meist nicht viel Kapitalaufwand. Ein anderer Vorteil ist, dass durch Social Marketing Aufmerksamkeit erregt wird. Diese führt zu mehr Kundschaft und eventuell sogar zusätzlichen Mitarbeitern. Erreicht werden kann das durch Werbung, auf Social Media oder ganz altmodisch auf Plakaten. Wer kauft oder arbeitet nämlich nicht lieber dort, wo man ohne weiteren Aufwand gleichzeitig etwas Gutes tut?
Weiterhin kann die Zusammenarbeit mit einer gemeinnützigen Organisation die Glaubwürdigkeit des Unternehmens erhöhen. So entsteht mehr Vertrauen bei der Gesellschaft. Möchte man sich jedoch nicht auf so eine Partnerschaft einlassen, kann auch die Öffentlichkeitsarbeit sehr nützlich sein. Die Zusammenarbeit mit einer PR-Agentur, die ein großes Mediennetzwerk besitzt, verspricht viele Medienveröffentlichungen. Dadurch kann noch mehr Reichweite, Vertrauen und Kundschaft gewonnen werden.
Zuletzt bringt Social Marketing den Vorteil, auf dem Markt herauszustechen. Denn mit sozialem Engagement bietet man etwas an, das nicht jede Firma hat.
Die Risiken von Social Marketing
Zunächst ist es wichtig, dass die Art des sozialen Engagements zum eigenen Unternehmen passt. Verkauft eine Firma beispielsweise Tierfutter, wäre es sinnvoll, wenn man Spenden für ein Tierheim sammelt oder gemeinsam mit dem Team regelmäßig Hunde ausführt. Passt die soziale Tätigkeit nicht so richtig zum Unternehmen, sinkt die Glaubwürdigkeit. Denn auch das ist ein Risikofaktor. Es gibt Fälle, in denen nur mit sozialem Engagement geworben wird, die gesammelten Spenden aber z.B. nie an dem angegebenen Zielort ankommen. Authentizität hilft, um glaubwürdig rüberzukommen. Diese kann mit Außenkommunikation und Storytelling erreicht werden. Wenn man das eigene Interesse der sozialen Tätigkeit nach außen preisgibt, erhält man Verständnis von der Gesellschaft.
Entscheidet man sich für eine Zusammenarbeit mit einer gemeinnützigen Organisation verspricht das zwar Glaubwürdigkeit, jedoch kann man dadurch auch in der Individualisierung eingeschränkt werden. Außerdem besteht die Gefahr, dass ein zielgruppenspezifisches Vorgehen eine größere Zielgruppe ausschließen kann.
Fazit
Social Marketing bringt einige Risiken mit sich, jedoch auch viele Vorteile. Doch abgesehen davon bietet die Marketingstrategie eins: Die Möglichkeit, sich als Unternehmen sozial zu engagieren und damit andere Menschen zu bewegen. Es sollte nämlich niemals darauf ankommen, wie viele Kunden man eventuell dazugewinnt, sondern ausschließlich darauf, dass man etwas Gutes tun kann. Daher ist Social Marketing der richtige Weg, soziales Engagement zu zeigen. Wenn man die richtige Umsetzung für das eigene Unternehmen findet, steht einem erfolgreichen Social Marketing nichts mehr im Weg.
Autor:
Dominik Sedlmeier ist CEO der PR-Agentur El Clasico Media GmbH und Experte in den Bereichen Kommunikation, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Er gehört zu den medial gefragtesten PR-Managern und betreut u.a. die größten Marktführer verschiedener Branchen. https://www.elclasico-media.de/