Freitag, Dezember 13, 2024
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Sog-Marketing: Keine Zauberei, sondern stimmiges Marketing-Konzept

Wir sitzen im Liegestuhl und nippen an unserem Limoncello-Spritz, derweil füllen uns Tausende neue Buchungen unserer Kund*innen das Konto. Ein Gefühl wie im Schlaraffenland.

Sog-Marketing macht es möglich. Oder? 

Leider ein Märchen! Wer glaubt Millionengewinne ohne Mühe und ohne bekannte Marke zu realisieren, der läuft fehl. Trotzdem gibt es den berühmten Kunden-Sog und der ist ein spannendes, vielschichtiges Phänomen, das auf einer glasklaren Positionierung basiert, durchdacht Emotionen anspricht und konsequent umgesetzt werden muss.

Ein Gastbeitrag von Kristin Woltmann 

Die Begriffe Sog-Marketing oder Magnetismus-Marketing suggerieren, du müsstest nur einen Knopf drücken und schwupp seist du für Kun:innen anziehend. In Wahrheit bedeutet Sog-Marketing überzeugendes Marketing, das in einer fein abgestimmten Komposition deine Traumkundinnen und Traumkunden abholt. Ihre Probleme und Wünsche sind Hauptthema der Komposition. Du musst deine Traumkundschaft sehr gut kennen, um die richtigen praktischen, aber auch emotionalen Lösungen anbieten zu können.

Magnetisch durch Klarheit

Dazu bedarf es zunächst der eigenen Positionierung. Sie muss glasklar sein, damit magnetische Anziehung entstehen kann. Das gilt nicht nur im Bezug auf die Personenmarke, sondern auf jedes einzelne Produkt. Kann ich mein Angebot in ein bis zwei Sätzen pitchen? Dann ist meine Positionierung deutlich. Wie lautet der Pitch für jedes einzelne Angebot? 

Je klarer du in deinem Inneren bist, desto klarer und stimmiger kannst du deine Marke nach Außen vertreten. Klarheit sorgt für ein stimmiges, anziehendes Gesamterscheinungsbild. Ecken und Kanten dürfen sein, mutige Botschaften sind sogar erwünscht. Das könnte einigen KundInnen missfallen? Macht nichts. Du kannst ohnehin nicht alle erreichen. Mit Wischi-Waschi-Marketing gibt es keinen Sog. 

Sog-Marketing funktioniert, wenn dein gesamter Markenauftritt auf die Gefühlswelt deiner Zielgruppe abgestimmt ist. Luxusmarken wie Rolex oder Luis Vuitton führen es vor. Wer bei Rolex eine Uhr kauft, kauft das Gefühl von Luxus, Besonderheit und Reichtum mit. 

Alle Macht den Emotionen

Diese emotionale Welt spricht nicht jeden an. Deshalb solltest du gut überlegen, welche Gefühle für deine Wunschkund*innen die größte Rolle spielen könnten. Liebe, Fürsorge, einfühlsame Betreuung? Oder kommt bei deinem Angebot eher eine kraftvolle Gefühlsgruppe zum Tragen: Stärke, Mut, Kraft, sogar Heldentum? 

Wünscht sich deine Klientel Genuss, Entspannung und Hingabe? Finde aus der Vielzahl möglicher Emotionen diejenigen heraus, die zu deiner Traumkund*in und zu dir passen. 

Wenn du digital arbeitest, ist es umso wichtiger, dass alle Bestandteile deiner Marke mit der gewählten emotionalen Welt harmonieren, weil deine Angebote nicht mit allen Sinnen erlebbar sind. 

Von der Angst, etwas zu verpassen

Noch ein Wort zu den besonders bekannten magnetischen Marken, die gern ein zusätzliches Marketingmittel einsetzen, um das Verlangen nach ihren Produkten zu steigern: Artificial Scarcity, die künstliche Verknappung. Es kann schon reichen, nur den Eindruck zu erwecken, ein Produkt sei knapp, um es begehrenswerter und gefragter zu machen. Auch hierbei ist ein Gefühl im Spiel, nämlich die Angst, etwas zu verpassen. 

Apple bedient sich genauso wie Rolex und Co. dieser Methode. Wir alle kennen das: Das Unternehmen kündigt ein neues iPhone an und die halbe Welt dreht durch, belagert die Stores lange bevor sie öffnen. 1500 Euro für ein Telefon? Egal. Wen interessiert der Preis? Hauptsache, als einer oder eine der Ersten ein Exemplar ergattern. 

Ein solcher Hype fällt so wenig vom Himmel wie es das Schlaraffenland gibt. Er ist das Ergebnis von über alle Ebenen konsequent und stimmig aufgebauter magnetischer Marketingarbeit. 

Vorsicht vor falschen Versprechungen

Wer dir also mit Slogans wie „Der Erfolg kommt von allein“ oder „Mein Coaching bringt dir sofort Millionen!“ etwas anderes verspricht, gehört mit großer Wahrscheinlichkeit zu den selbst ernannten Premium-Coach-Gurus, die auf dem umkämpften Online-Beratungsmarkt verstärkt ihr Unwesen treiben. Ihre Versprechen sind so falsch wie die Testimonials, mit denen sie untermauert werden sollen, oft begleitet von aufdringlichen Anrufen und emotionaler Erpressung. Hier geht es nicht um Coaching für seriöses Sog-Marketing, sondern um schnellverdientes Geld für den Anbieter. Mit echter, qualitativer Coachingleistung, die gutes Geld wert ist, hat das nichts zu tun. 

Autor:

Mit ihrem ganzheitlichen Ansatz als Holistic Business Coach begleitet die studierte Betriebswirtin und Marketing-Expertin Kristin Woltmann Frauen auf dem Weg zu ihrem eigenen Business. 

Fotograf Bildquelle Lukas P. Schmidt lps-photography.de

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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