Freitag, März 29, 2024
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Alle Projekte stehen und fallen mit dem Team

sonamedic App: Kombination aus geführter Meditation, Musik und Binauralen Beats

Stellen Sie sich und das Startup sonamedic doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Philipp Hofheinz und sonamedic ist eine App für Entspannung und Fokus, die ich gemeinsam mit meinem Mitgründer Andreas Lehnert in Ettlingen im Nordschwarzwald entwickelt habe. Das besondere an sonamedic: Unsere geführten Meditationen basieren auf binauralen Beats, einer wissenschaftlich belegten Methode der Audiotherapie, um über Töne verschiedene Gemütszustände wie Entspannung, Schlaf oder Konzentration zu fördern. Unsere Klangreisen in Verbindung mit binauralen Beats sorgen dafür, dass sich auch bei Nutzern ohne Meditationserfahrung innerhalb kürzester Zeit eine positive Wirkung einstellt. sonamedic hilft so dabei, zu entspannen, motiviert zu bleiben oder besser einzuschlafen.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Andreas und ich kommen ursprünglich aus dem Musikbusiness. Ein Jobumfeld, in dem man bekanntermaßen nicht immer rechtzeitig ins Bett kommt: Tourneestress, ein unregelmäßiger Lebens- und Arbeitsrhythmus sowie Einschlafprobleme gehören zu weit verbreiteten Begleiterscheinungen. Das führte uns zu der Frage, wie man auf einfache und gesunde Weise zu Entspannung und besserem Schlaf finden kann. Wir haben zu dieser Fragestellung zwei Jahre lang geforscht und 2018 schließlich sonamedic gegründet. 

Studien bestätigen zudem, dass es für Anwendungen wie sonamedic einen großen Markt gibt: 80 Prozent der berufstätigen Bevölkerung zwischen 35 und 60 Jahren leiden an Schlafstörungen (Quelle: DAK Gesundheitsreport 2017), 63 Prozent der Deutschen empfinden ihr Stresslevel im Job als hoch (Quelle: YouGov-Studie 2019). Insgesamt gibt es in unserer Gesellschaft also eine klare Tendenz zur inneren Unruhe, die durch Krisen wie die Covid-19-Pandemie weiter steigt. Um sich entspannen zu können und den genannten Problemen entgegenzuwirken, suchen immer mehr Menschen einen Ausgleich durch Achtsamkeitstraining oder Meditation – häufig unterstützt durch Apps. 

Welche Vision steckt hinter sonamedic?

Wir möchten Menschen ein besseres Lebensgefühl vermitteln, einfach dadurch, indem sie zuhören. Bei der Umsetzung dieser Vision kommt uns unser Background in der professionellen Audioproduktion zugute, der uns von Anfang an ermöglicht hat, das klangliche Potenzial voll ausnutzen und so ein einzigartiges Meditationsangebot schaffen.

Ich habe bei der Gründung von sonamedic, vor allem beim Vorstellen der Geschäftsidee ganz oft gehört: “Achtsamkeits-Training mit dem Handy? Das passt ja überhaupt nicht zusammen! Die Leute sollten ihre Handys besser öfter mal weglegen!” Ich verstehe diesen Ansatz und habe selbst lange über diese Diskrepanz nachgedacht. Aber ich war und bin überzeugt davon, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, die neuen technologischen Möglichkeiten zu einem vitalen Teil unserer Welt zu machen. Wir müssen diese Welt bloß neu denken – und die Verbindung zwischen Mensch, Daten und Technologien anders betrachten.

Die Entwicklung und die starke Integration dieser Technologien in unser ganzes Leben ist Realität und hat unheimlich viel Kraft; und die kommenden Generationen werden ihre Smartphones nicht wieder weglegen und weniger online sein. Statt uns gegen diese Kraft zu stellen, sollten wir eher darüber nachdenken, wie wir diese neuen Möglichkeiten sinnvoll einsetzen können. Und genau das wollen wir mit sonamedic ermöglichen.

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung war es, ein Produkt zu entwickeln, das – zunächst bei uns selbst – die gewünschte Wirkung entfaltet. Da wir beide nicht aus der traditionellen Meditation kommen, haben wir unseren Schwerpunkt bei der Unterstützung der gewünschten Gemütszustände von Anfang an auf die Wirkung von Sound gelegt.

Nachdem wir selbst über die ersten produzierten Audio-Sessions zu besserem Schlaf gefunden haben, wollten wir natürlich wissen, ob das bei anderen Menschen ebenfalls funktioniert. In Zusammenarbeit mit mehreren großen deutschen Thermalbädern konnten wir dann in verschiedenen Wellnessbereichen umfangreiche Analysen zur Wirkungsweise binauraler Beats durchführen. Mittlerweile haben diese Bäder Lounges für ihre Gäste eingerichtet, in denen man unsere Audioprogramme zur Entspannung nutzen kann.

Nachdem wir von dem Konzept überzeugt waren, bestand die nächste Herausforderung darin, eine wirklich benutzerfreundliche App zu entwickeln. Hier haben wir nach der Public Beta alles nochmal umgeschmissen und die App auf Basis von Usertests, Nutzerfeedback und Nutzungsanalysen “from Scratch” komplett neu konzeptioniert und entwickelt. Das Ergebnis ist unsere neue App, die seit Juni 2020 verfügbar ist und natürlich kontinuierlich weiterentwickelt wird. Ich denke, es ist uns gelungen, bei aller technischen Komplexität im Hintergrund eine wirklich einfach zu nutzende App zu bauen, deren Bedienung richtig Spaß bringt.

Zur Finanzierung: sonamedic ist von Anfang an und auch aktuell komplett eigenkapitalfinanziert.

Wer ist die Zielgruppe von sonamedic?

sonamedic richtet sich an jeden der Entspannung und innere Ruhe sucht. Aufgrund der geführten Meditationen eignet sich die App besonders für Meditations-Einsteiger, aber auch Meditations-Experten kommen auf ihre Kosten. Wir bieten aktuell über 100 individuell komponierte Klangreisen an und erweitern unser Angebot stetig. Ursprünglich als Anwendung für den Endverbraucher gestartet, kommt sonamedic inzwischen auch immer häufiger im Bereich der betrieblichen Gesundheitsvorsorge zum Einsatz. Mitarbeiter können verschiedene Klangreisen nutzen, um sich zu entspannen, ihre Produktivität zu fördern oder Stress zu reduzieren. Es liegt auf der Hand, dass die psychische Gesundheit der Mitarbeiter essenziell für den Unternehmenserfolg ist.

In unserer digitalen Welt haben wir die Möglichkeit, neue Produkte, Leistungen und Technologien im Bereich Gesundheit für quasi jeden verfügbar zu machen. Das ist neu – und das ist gut so. 5G bringt uns bald die Cloud überall hin. Dadurch können wir immer komplexere und effektivere Services auf unsere Mobilgeräte holen und entsprechende Angebote nutzen. Und diese Anwendungen sind auch nicht zwingend “rein digital”, sondern funktionieren ideal in Kombination mit Vor-Ort-Behandlungen. 

Wie funktioniert sonamedic? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Als einziger Anbieter im deutschsprachigen Raum bietet sonamedic eine App für Entspannung und Fokus, die sprachlich begleitete Musik- und Soundwelten vollumfänglich mit binauraler Beats kombiniert. Diese binauralen Beats entstehen im Gehirn, wenn dem rechten und dem linken Ohr – idealerweise über Kopfhörer – zwei unterschiedliche Frequenzen zugespielt werden. Unser Gehirn versucht automatisch, diesen Tonhöhen-Unterschied zu messen und erzeugt dazu einen dritten, psychoakustischen Ton im Kopf. Einen “Phantom-Ton”, über den gezielt Hirnwellenbereiche stimuliert und variiert werden können, die für bestimmte Zustände wie Entspannung oder Fokus geeignet sind. Für die Klangreisen von sonamedic betten wir binaurale Beats in individuell komponierte Musik ein, wodurch jede Session ihre eigene, passgenaue Soundwelt erhält. Eine weitere Besonderheit der sonamedic App: Die begleitenden Texte werden von prominenten deutschen Stimmen gesprochen. 

sonamedic, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unser Ziel wird auch in fünf Jahren noch darin bestehen, Menschen mit der Kraft von Sound und Musik dabei zu helfen, entspannter und fokussierter zu sein. Durch die technologische Entwicklung, neue Schnittstellen und vor allem auch die zunehmende Akzeptanz und Integration solcher Services durch Behandler und Krankenkassen werden wir unser Angebot zunehmend im Bereich Unternehmen und bspw. betrieblichem Gesundheitsmanagement etablieren. 

Hinzu kommt die ebenfalls stark steigende Akzeptanz von Themen wie mentaler und kognitiver Fitness, Achtsamkeitstraining oder auch Meditation. Bis vor wenigen Jahren war das vielen Menschen alles noch viel zu esoterisch. Mittlerweile finden sich aber verschiedene Angebote, über die man sich solchen Themen dann “ohne Räucherstäbchen” nähern kann. Und das ist ja auch genau der Ansatz von sonamedic.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

  1. Alle Projekte stehen und fallen mit dem Team, das daran arbeitet. Daher überlegt euch sehr gut, mit wem ihr zusammenarbeitet und wem ihr welchen Aufgabenbereich sinnvoll zuordnet. 
  2. Ein Plan B ist nie ausreichend. Man braucht in der Regel auch noch einen Plan C, D, E und F, bevor sich die Dinge in die gewünschte Richtung entwickeln. 
  3. “In der Ruhe liegt die Kraft”, daher: Keine Hektik, gerade wenn alle tierisch Hektik machen. 

Wir bedanken uns bei Philipp Hofheinz für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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