SOS-Zubehör für Selbst-Reparaturen bei Haushaltsgeräten
Stellen Sie sich und das Startup SOS-Zubehör kurz unseren Lesern vor!
Nach 10 Jahren bei DARTY, dem französischen Marktführer im Haushaltsgeräte Einzelhandel, an dem auch die Media-Saturn-Mutter Ceconomy beteiligt ist, beschloss ich, mein eigenes Unternehmen zu gründen. Dabei nutzte ich meine Erfahrung aus der Zubehör- und Ersatzteil-Einkaufsabteilung, um eine B2C-Website für Elektrogeräte-Ersatzteile zu launchen. Am Anfang war SOS-Accessoire, die französische Site, ein klassischer E-Commerce-Shop mit einem von Jahr zu Jahr wachsenden Produktkatalog.
Nach und nach haben wir dann unsere Aktivitäten mit mehr Content (Fehlersuche-, Reparatur-Anleitungen) und Service-Dienstleistungen immer weiter ausgeweitet, um einer ebenso steigenden Zahl von Kunden zu erlauben, ihre Geräte selbst zu reparieren.
Nach sieben Jahren profitablen Wachstums beschloss ich dann zu beschleunigen und eine Kapitalerhöhung durchzuführen, die es uns erlaubte, in neue Logistik-Tools zu investieren und international zu expandieren. Deutschland mit sos-zubehoer.de und Italien mit sos-ricambi.it machen den Anfang.
Wie kam Ihnen die Idee zu SOS-Zubehör?
Wie es wohl uns allen irgendwann mal passiert, ging mein Geschirrspüler kaputt. Nach einigen Tagen steigender Family-Pressure, die nicht von Hand spülen wollte, rief ich den Kunden-Service meines damaligen Arbeitgebers. Zwei Tage später kam der Techniker dann vorbei, reparierte die Maschine in nur 30 Minuten und stellte eine Rechnung von 130€ aus: 90€ für die Anfahrt + 45€ für das Ersatzteil. Bei dem Teil handelte es sich um die Ablauf-Pumpe, auch Laugenpumpte genannt, eines der häufigsten Verschleißteile einer Spülmaschine. Mir wurde klar, dass ich mir das Ersatzteil für viel weniger Geld online hätte kaufen können. 100€ Einsparung wären drin gewesen!
Obwohl ich nicht wusste wie, gab es schon Millionen von Franzosen, die selbst reparierten, und ich wollte deren Leben mit einer spezialisierten Website einfacher machen.
Was war beim Start schwierig und mit welchen Herausforderungen hatten Sie zu kämpfen?
Die ersten drei Jahre waren wirklich schwierig: kein Einkommen, die relative Einsamkeit des Unternehmens-Gründers, 15 Stundentage 7 Tage die Woche, und vor allem die Schwierigkeiten, stetig zwischen den strategischen Entscheidungen und dem Tagesgeschäft jonglieren zu müssen. Da fühlt man sich dann häufig als Feuerwehrmann, der sich ständig um das nächste brennende Problem kümmern muss.
Aber irgendwann, wenn man die richtigen Entscheidungen trifft, zahlt sich das Durchhalten aus!
Was ist Ihre Zielgruppe?
Zu Beginn waren die meisten Kunden Männer über 40, gehörten eher den unteren Einkommensschichten an und lebten in Kleinstädten.
In der jüngeren Vergangenheit, auch dank unseres Service, unserer Anleitungen und Videos, haben wir unsere Kundschaft erweitern können, die jetzt zunehmend jünger, urbaner, weiblicher und wohlhabender ist. Der ökonomische Zwang ein Gerät reparieren zu müssen statt ein neues zu kaufen ist heute nicht mehr das ultra-dominierende Kriterium, das Internet-Nutzer zum Do-It-Yourself bringt.
Was ist der USP ihres Startups?
SOS-Accessoire und SOS-Zubehör sind auf drei wichtigen Säulen aufgebaut: der reichhaltigste Content, das höchste Kundendienst-Niveau auch nach dem Kauf, sowie die besten Preise.
In diesem Sektor sind die Preise der Ersatzteile von einem Händler zum nächsten sehr unterschiedlich.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?
Ein typischer Arbeitstag sieht bei mir ungefähr so aus:
Analyse der wichtigsten Reporting-indikatoren
Aufeinanderfolgende Meetings mit den Leitern der unterschiedlichen Abteilungen: Einkauf, Kundendienst, IT, Marketing.
Update zu laufenden Logistik- oder IT-Entwicklungen
Vorbereitung von Meetings mit wichtigen Zulieferern
Wo sehen Sie sich und Ihr Startup SOS-Zubehör in fünf Jahren?
An der Spitze eines der führenden europäischen Unternehmen für Selbst-Reparaturen bei Haushaltsgeräten. Natürlich durch die Weiterentwicklung unserer Ersatzteile-Verkäufe, aber auch durch die Entwicklung von Online-Dienstleistungen, die die Selbstreparatur noch weiter demokratisieren werden.
Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Sucht immer nach Möglichkeiten, Dinge etwas oder auch ganz anders zu machen als die Konkurrenz.
Wenn ihr in einer Beziehung steckt, bemüht euch um die 100%-ige Unterstützung eurer Partnerin oder eures Partners: es wird nicht nur hart werden, sondern sehr hart! Aber was für eine Erleichterung, wenn ihr die Freiheit habt, an eurem Projekt zu arbeiten, und sowohl euer Projekt als auch eure Beziehung funktionieren!
Traut euch was, legt los: bringt euch nicht in die Position, wo ihr vielleicht euch ganzes Leben bereuen werdet, nicht getan zu haben.
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder