Wer ein Startup gründet, steht vor gefühlt unendlich vielen Aufgaben, muss hunderte Formalitäten erfüllen und dabei so einige Fallstricke vermeiden. Zum Glück gibt es neben Investor*innen und Kolleg*innen auch einige Tools, die beim Aufbau des Businesses helfen. Denn in der Early-Stage ist guter Rat teuer – sollte dabei aber nicht zu viel kosten. Als Frühphasen-Investor finde ich Startups, die andere Startups unterstützen, besonders spannend. Hier kommen meine Top 5.
Pitch
Mit dem Pitchdeck startet alles. Auf das legen wir Investor*innen besonderen Wert. Zwar gibt es wohl nicht das eine „perfekte Dokument”, aber dafür Bausteine, die nicht fehlen dürfen. Diese stellt das Startup Pitch zur Verfügung, zeigt Design-Optionen auf und bietet außerdem eine Präsentations-Software. So verkürzt sich durch smarte Zusammenarbeit die Dauer für die Erstellung eines der wichtigsten Dokumente für euer Business.
Mehr Infos unter pitch.com.
Foundersuite
Ist das Pitchdeck erstellt, muss man die passenden Personen finden, denen man es vorstellen kann. Hier hilft die Software-Plattform Foundersuite. Mit ihr können Gründer*innen ihre Kapitalbeschaffung strukturieren und später auch die Investor Relations verwalten. In der Investor*innen-Datenbank mit derzeit gut 140.000 globalen VCs, Angel Investors etc. finden sicher alle eine*n interessierte*n Ansprechpartner*in – regelmäßige Updates zu den Personen inklusive. Die Plattform ist wie ein CRM angelegt, das den gesamten Investor Funnel abbilden kann. Im Founders Market erhalten Gründer*innen außerdem Rabatte und Gutscheine von anderen Unternehmen wie zendesk.
Weiteres auf foundersuite.com.
advocado
Sind dann die berühmten „Partner in Crime“ gefunden, müssen Verträge unterschrieben werden. Unterstützung in rechtlichen Dingen bekommen Gründer*innen von Legal Techs. Hier darf das von mir gegründete Legal-Tech-Startup advocado natürlich nicht fehlen. Anfragen werden per Online-Formular eingereicht, daraufhin findet ein smarter Algorithmus eine*n auf das jeweilige Thema spezialisierte*n Anwalt bzw. Anwältin. Der gesamte Fall wird dann digital abgewickelt, inklusive Besprechungen und Dokumentenaustausch, die ebenfalls zeit- und ortsunabhängig online stattfinden.
Mehr auf advocado.de.
Zapier
Und dann geht die Arbeit ja erst richtig los: Business-Modell weiterentwickeln, Produkte optimieren, Kund*innen generieren. Um die vielen Tasks bestmöglich zu koordinieren, können Gründer*innen beispielsweise Zapier nutzen. Die Software verbindet verschiedene Apps miteinander und automatisiert so Workflows. Der Vorteil: Man kann mit mehreren Anwendungen gleichzeitig arbeiten und die Informationen übertragen sich automatisch. Zudem können so etwas wie „wenn-dann“-Verbindung gebaut werden, mit denen nicht nur einzelne Aufgaben, sondern sogar ganze Prozesse automatisiert werden können.
Weiterführende Information gibt es auf zapier.com.
Ledgy
Das Wichtigste zum Schluss. Denn wenn das Business erst einmal richtig gut anläuft, wachsen durch Finanzierungsrunden auch die Anzahl der Gesellschafter*innen und das Team. Um hier als Gründer*in den Überblick über Shares und Bewertung zu behalten und alles professionell zu dokumentieren, kann ich das Startup Ledgy empfehlen. Egal ob die Cap-Table-Historie, eine Finanzierungsrunden-Simulation oder die Berechnung von möglichen Exit-Szenarien – alles ist mit einem Klick da.
Die Prozesse hat Ledgy mit einer Equity-Management-Software vereinfacht und beschleunigt. Über das Prinzip des shared ownerships können so auch mehrere Personen z. B. Dokumente erstellen und verwalten sowie Aufgaben automatisieren. Auch für die Planung und Koordination bei Investitionsrunden ist Ledgy hilfreich, da u. a. Einladungen zur Prüfung von Dokumenten verschickt und Berichte an ausgewählte Investor*innen oder Gesellschafter*innen weitergeleitet werden können.
Mehr Informationen bei ledgy.com.
Sicher gibt es noch jede Menge andere coole Startups, die ebenfalls sehr hilfreich für den Aufbau eines Unternehmens sind. Was ich mit diesem Beitrag zum Ausdruck bringen wollte, ist: Man muss nicht alles selbst wissen, man muss nur wissen, wen man fragen muss. In diesem Sinne: Tauscht euch aus und vielleicht lernt ihr ein neues Tool kennen, das schon bald den Unterschied in eurem Arbeitsalltag ausmacht.
Autor
Maximilian Block ist Geschäftsführer von ESB Invest, einer der gründerfreundlichsten Venture-Capital-Gesellschaften Deutschlands. Der Frühphasen-Investor fokussiert Startups aus Mecklenburg-Vorpommern und setzt dabei – neben der Finanzierung – vor allem auf den Austausch von persönlichen Erfahrungen, Netzwerk und Wissen. Mehr unter www.esb.vc.
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder