Freitag, November 22, 2024
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Mit Superchat sind KMUs auf die Anforderungen an digitaler Kundenkommunikation bestens gerüstet

Stellen Sie sich und das Startup Superchat doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind Yilmaz Köknar und Mika Hally und haben im Sommer 2020 Superchat gegründet. Wir haben in den letzten Jahren immer wieder schlechte Erfahrung in der Kommunikation mit Unternehmen und Dienstleistern gemacht, deren Arbeit und Leistung wir aber eigentlich wirklich schätzen. Dabei sind Kundenkommunikation über digitale Kanäle und aktuelle, authentische Online-Rezensionen der Schlüssel, um bestehende Kundenbeziehungen zu stärken und neue Kunden zu akquirieren. Unsere Software-Lösung Superchat ermöglicht es kleinen und mittelständischen Unternehmen, ihre Kundenkommunikation schnell, einfach und kosteneffizient auf digitale Kanäle wie WhatsApp, Facebook Messenger oder Google Business Chat ausrollen und mehr Kunden zu Online-Rezensionen zu motivieren.

Die Lösung ist in der Corona-Pandemie besonders gefragt, denn aufgrund der weitreichenden Kontakte Beschränkungen ist der physische Austausch zwischen Unternehmen und Kunden fast komplett weggebrochen. Auch die Bedeutung von Online-Rezensionen steigt: 93% der Verbraucher informieren sich laut einer Studie* via Online-Rezensionen, bevor sie sich für einen Dienstleister entscheiden. Aufgrund der Pandemie checken nun rund 30% sogar öfter als sonst mit Hilfe von Online-Rezensionen, welche lokalen Dienstleister und Unternehmen aktuell aktiv sind und ausreichende Hygienemaßnahmen anbieten. Mit Superchat sind KMUs auf die heutigen Anforderungen an digitale Kundenkommunikation bestens gerüstet und können mehr Kunden zur Abgabe von Online-Rezensionen motivieren.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Ideen für Startups entstehen ja ganz oft, weil jemand eine schlechte Kundenerfahrung macht und sich denkt: Das kann man doch viel besser gestalten. So kamen wir auf die Idee zu Superchat. Bei einem gemeinsamen Projekt waren Mika und ich sehr unzufrieden mit der Kommunikation mit unserer Steuerberaterin. Sie hat wirklich einen super Job gemacht aber wir konnten sie einfach nie erreichen. Das Telefon war immer besetzt und Emails wurden nur langsam beantwortet. Wir fragten uns, ob man die Kommunikation mit Kunden nicht deutlich vereinfachen und verbessern könnte – mit Hilfe einer Plattform, die es den Unternehmen ermöglicht über Kanäle wie SMS, Whatsapp, Facebook Messenger oder Google Chat mit Kunden zu kommunizieren. Wir haben die Idee dann gemeinsam mit unseren Founding Investoren Feliks Eyser (RegioHelden) und Stefan Tietze (gebraucht.de), die bereits Erfahrungen im KMU-Sektor gemacht haben, weiterentwickelt und Superchat gegründet.

Welche Vision steckt hinter Superchat?

Die Vision von Superchat ist es, die Kommunikation zwischen kleinen und mittelständischen Unternehmen und Verbrauchern nachhaltig zu verändern und zu vereinfachen. In Zukunft werden KMUs Dank Superchat jeden Schritt ihrer Customer Journey, von der ersten Google-Suche über den Payment Prozess, so unkompliziert und nahtlos gestalten können, wie das Versenden einer WhatsApp-Nachricht.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Bereits wenige Wochen nach der Gründung von Superchat im Sommer 2020 konnten wir eine Pre-Seed Finanzierung über 500k EUR von namhaften Unternehmern wie Tim Stracke (Chrono24), Rolf Schrömgens (Trivago), Benjamin Bak (Fastic), Kai Hansen (Lieferando), Tom Bachem (CODE University) und anderen raisen. Besonders stolz macht uns, dass wir jetzt, nur wenige Monate nach Gründung, schon internationale Top-Investoren überzeugen konnten: Wir haben gerade eine Seed-Runde in Höhe von 2.8 Millionen Euro abgeschlossen, die von 468 Capital angeführt wird. Der Wagniskapitalgeber ist auf hochtechnische Investments  weltweit spezialisiert. Mit an Board sind auch namhafte Angel-Investoren wie Mato Perić, Matt Robinson, Rolf Schrömgens (Trivago) und Kai Hansen (Lieferando). Die Finanzierungsrunde ist ein wichtiger Schritt, um unsere Vision ein großes Stück näher zu kommen. Mit dem Geld werden wir unser Team ausbauen und unsere Softwarelösung weiterentwickeln, um zusätzliche Branchen zu erschließen und neue Kunden zu gewinnen.

Auch wenn es Superchat erst seit einem halbes Jahr gibt, haben wir schon so manche Hürde überwunden. Aufgrund der Corona-Pandemie ist das Fundraising komplett digital abgelaufen. Das mag zwar easy und bequem klingen, aber ein persönliches Treffen Face to Face macht es leichter, Investoren davon zu überzeugen, dass man wirklich für eine Idee brennt. Wir mussten uns auf jeden Fall nochmal richtig ins Zeug legen, damit unsere Begeisterung, unser starker Wille und unsere Expertise auch via Zoom richtig rüberkommen aber wir konnten sie am Ende für uns gewinnen.
Eine weitere Herausforderung war auch der Stand der Digitalisierung in der KMU-Branche. Millionen europäischer KMUs sind weitgehend unter digitalisiert. Für uns hieß das: jede Menge Aufklärung betreiben. Viele kleine und mittelständische Unternehmen sind sich nämlich gar nicht dessen bewusst, welche Erwartungen und Anforderungen ihre Kunden an die Kundenkommunikation von heute haben.

Wer ist die Zielgruppe von Superchat?

Die über 20 Mio. europäischen KMUs sind weitgehend unter digitalisiert. Seit letztem Jahr hat COVID-19 den Bedarf an digitalen Kommunikationslösungen deutlich verstärkt. Superchat bietet eine Softwarelösung, die sich speziell an lokale Unternehmen wie bspw. Zahnärzte, Immobilienmakler oder Rechtsanwälte richtet. Das Geld aus unserer gerade abgeschlossenen Finanzierungsrunde werden wir nutzen, um unsere Software-Lösung weiterzuentwickeln und zusätzliche Branchen zu erschließen.

KMUs sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft – in keiner anderen großen Wirtschaftsnation ist der Anteil dieser Unternehmensgruppe so groß. 2018 zählten rund 2,59 Millionen Unternehmen in Deutschland zu KMUs – das sind immerhin 99% aller Unternehmen. Aufgrund der Corona-Pandemie stehen viele KMUs im Moment leider vor großen Herausforderungen. Wir bei Superchat haben es uns zur Aufgabe gemacht, KMUs mit unserer Softwarelösung dabei zu unterstützen, die Pandemie mit Hilfe digitaler Innovation zu überstehen und gestärkt aus der Krise zu kommen

Wie funktioniert Superchat? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Anders als in den USA, gab es in Europa bis vor Kurzem noch keine Lösung, die den Anforderungen von kleinen und mittelständischen Unternehmen in Sachen Kundenkommunikation entsprach. Kleine Unternehmen stehen vor großen Herausforderungen in der Kundenkommunikation. Im Schnitt wird mehr als ein Drittel der eingehenden Kundenanfragen nicht zeitnah beantwortet. Das Ergebnis: Verlorenes Neugeschäft Potential und unzufriedene Kunden! Das wollten wir ändern und haben mit Superchat eine Lösung gelauncht, die die Kundenkommunikation auf digitale Kanäle überträgt. Unsere Plattform bündelt Kanäle wie Email, SMS, Whatsapp, Facebook Messenger sowie Google Business Chat und ermöglicht es Unternehmen so, ihre komplette Kundenkommunikation aus einem System heraus zu steuern – entweder über Desktop oder ganz bequem über die mobilen Superchat-App.

Das spart Zeit und verbessert die Kundenzufriedenheit. Ein besonders beliebter Anwendungsfalls der Messaging Lösung: Kunden aktiv dazu auffordern Online Bewertungen (z.B. bei Google) abzugeben. Schließlich sind Online-Bewertungen einer der wichtigsten Treiber für die Kundenakquise von KMUs. Doch Kunden zu Online-Bewertungen zu motivieren kann viel Zeit und Mühe kosten. Unternehmen, die das per Email tun, haben eine Erfolgsquote von gerade mal 2%. Bittet man Kunden hingegen per SMS um eine Rezension, steigt die Erfolgsquote auf 20%.

Superchat, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In ein paar Jahren werden KMUs dank Superchat mit ihren Kunden so schnell, einfach und nahtlos kommunizieren, wie man das bereits heute mit Freunden und Familie per Whatsapp oder Facebook Messenger macht. Egal ob Kaufberatung, Payment Prozess oder Umtausch – KMUs können dann alle Schritte einer modernen Customer Journey mit nur wenigen Klicks über digitalen Kanäle wie bspw. WhatsApp, E-Mail, Facebook oder SMS in einer einfach zu bedienenden Plattform und App managen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Ich kann allen, die an einer Softwarelösung arbeiten nur raten! Probiert sie so früh es geht mit einem MVP am Markt aus, um zu sehen, ob es wirklich einen Need dafür gibt. Dafür ist es hilfreich, sich selbst mit der Zeit zu einer Art “Schweizer Taschenmesser” auszubilden. Als Generalist, der Sales, Engineering und Design versteht, kann man schnell auch selbst mal ein MVP bauen, um einen ersten Eindruck davon zu bekommen, ob es sich lohnt weiter in die Idee zu investieren. Arbeitet mit erfahrenen Leuten zusammen. Uns hat es sehr geholfen, direkt von Anfang an erfahrene Leute sowohl als Founding Investoren, als auch in unserem Advisory Board zu haben. 

Wir bedanken uns bei Yilmaz Köknar und Mika Hally für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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