Softwarelösung von talent360 für die Personalbranche – umfasst Recruiting, Vertrieb und Marketing
Stellen Sie sich und das Startup talent360 doch kurz unseren Lesern vor! Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?
Die Recruiting Branche ist seit Jahren im Wandel. Wir wollen mit unserem Produkt, unserer KI-basierten Software, auf diese Veränderung reagieren. Konkret heißt das, wir wollen das Hubspot für Personaldienstleistung und Personalvermittlung werden: Alle Business-Aktivitäten bis hin zur Einstellung aus einer Software-Lösung. Unsere Kunden benötigen somit nur noch ein Tool, um sämtliche Aktivitäten rund um deren Kandidaten, interne Mitarbeiter und Endkunden zu verwalten. So einfach geht Staffing in 2024.
Wir ermöglichen unseren Kunden, den Bereich, der aktuell noch viel händisch ist, komplett zu digitalisieren – um den Recruitern und aber auch den Kandidaten einen einfachen und schnelle Prozess zu garantieren. Persönlich habe ich das Ziel, mehr Geschwindigkeit und mehr Flexibilität in die Branche zu bringen, damit die Bedürfnisse, die es einfach da draußen in der Recruiting Welt gibt, besser gerecht zu werden.
Was war bei der Gründung von talent360 die größte Herausforderung?
Die größte Herausforderung bei der Gründung von talent360 war, dass wir nicht schnell genug eine Steuernummer bekommen haben. Das hat uns gebremst und bedeutet, dass wir nicht so schnell wie geplant die ersten Rechnungen stellen konnten. Abgesehen davon lief es gut. Tim, mein Mitgründer, war schon in der Branche unterwegs, hatte ein gutes Netzwerk, und wir wussten genau, was zu tun ist. Dadurch waren wir schnell am Start, konnten operativ durchstarten und hatten auch bald Umsätze.
Die wirklichen Herausforderungen kamen dann in den letzten Jahren, besonders im letzten Jahr. Trotz unserer Vereinfachungen gibt’s eine ziemliche Zurückhaltung beim Kaufverhalten. Unsere potenziellen Kunden schauen erstmal nach innen, wollen ihre eigenen Kosten senken, bevor sie wieder extern investieren, egal ob das gute Deals sind oder nicht.
Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?
Es gibt nie perfekt, besonders in der schnelllebigen Startup- und Digitalindustrie. Daher: auf jeden Fall starten. Der Entscheidung, bereits mit einer Idee zu beginnen, liegt stark die persönliche Sicherheitspräferenz zugrunde und auch davon, welches Ökosystem bereits vorhanden ist. Meine größte Überlegung wäre, Kontakte in der Branche zu haben. Kenn ich bereits Leute aus der Zielbranche? Was sagen sie nicht nur zu meiner Idee, sondern vor allem zu ihren eigenen Herausforderungen?
Beim Starten würde ich mich zurückhalten, die Idee zu präsentieren, sondern vielmehr offen über ihre Probleme zu sprechen. Gleichzeitig rate ich davon ab, sofort in Vollzeit zu gehen. Es ist sinnvoller, länger in Teilzeit an den Ideen zu feilen. Es gibt viele Aspekte, die parallel aufgebaut werden können, auch neben einem normalen Job. Einige Dinge können mit einem gewissen Aufwand parallel verfolgt werden. Auf jeden Fall würde ich empfehlen, sich erstmal über mehrere Monate mit der Idee auseinanderzusetzen, bevor man sich beispielsweise Vollzeit darauf verpflichtet.
Welche Vision steckt hinter talent360?
Wir wollen den Prozess von der Bewerbung bis hin zum Arbeitsvertrag in wenigen Minuten – und nicht Tagen. Wollen sämtliche Hürden unseren Kunden nehmen, so dass deren interne Mitarbeiter wiederum Zeit für wirklich mehrwert stiftende Arbeit haben: Kandidaten begeistern, Kunden überzeugen.
Was bisher fehlte, ist eine integrierte Lösung, die den gesamten Wertschöpfungsprozess für unsere Kunden abbildet. Es gab keine Plattform, auf der Kunden ihre Kandidaten in einem Setup vereinen konnten. Dadurch werden auch Deal-Anfragen von Kunden, sei es ein großes Unternehmen wie Amazon oder ein kleiner örtlicher Mechaniker Betrieb, in einem System zusammengeführt, anstatt in verschiedenen isolierten Silos.
Die Vision ist somit, das zu realisieren, was wir von Anfang an aufbauen wollten. Nun konzentrieren wir uns darauf, so viel wie möglich zu automatisieren, um mehr Geschwindigkeit zu gewinnen. Dadurch haben Recruiter und andere Fachleute in der Branche mehr Zeit für die echte, persönliche Interaktion, die wirklich zählt.
Wer ist die Zielgruppe von talent360?
Die Zielgruppe von talent360 sind hauptsächlich Personaldienstleister und Personalvermittler. Obwohl wir auch teilweise Dienstleistungen für große High Volume-Kunden anbieten, liegt unser Hauptfokus auf Dienstleistungen im Bereich Vermittlung und Überlassung von Personal.
Interessant: In Deutschland gibt es einen Milliarden-Markt, der aufgrund von Flexibilitätsproblemen noch nicht digitalisiert werden konnte, da die technologische Unterstützung nicht da war. KI und dadurch Prozessautomatisierung ändert dies nun maßgeblich und hier sind wir ganz vorne mit dabei.
Wie funktioniert talent360? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
talent360 hebt sich durch seine moderne Technologie von anderen Anbietern ab. Im Gegensatz zu veralteten Systemen in der Branche starteten wir 2019 mit den neuesten Technologie-Stacks, was unsere Software zur schnellsten und stabilsten macht. Die Plattform ermöglicht Recruitern, Kundenanfragen zu bearbeiten, passende Kandidaten zu finden und diese automatisiert oder manuell an Kunden zu senden. Gleichzeitig können Stellenanzeigen erstellt und verwaltet werden. Wir haben viele Prozesse automatisiert, um einen schnellen und effizienten Umsatz zu ermöglichen, und das unterscheidet talent360 von anderen Anbietern mit veralteten Systemen. Unsere Kunden sind bis zu 10x schneller als mit Konkurrenzprodukten. In einer Branche, in welcher Geschwindigkeit das höchste Gut ist, ein sehr starker Wettbewerbsvorteil. Gelingt va durch Automatisierung, wo bisher händische Prozesse im Einsatz sind.
talent360, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
talent360 wird zum entscheidenden Erfolgsfaktor in der Personaldienstleistung & Vermittlung: Arbeitskräftemangel und Wettbewerb rund um diese wenigen Arbeitskräfte werden weiter zunehmen, daher noch relevanter als bisher, international, mehrsprachig und schnell zu rekrutieren.
Damit dies gelingt bedarf es einer end-to-end Software, die sowohl die Kandidatenseite, als auch die Kundenseite optimal miteinander verbindet. Das ist talent360.
Internationales Recruiting wird genauso salonfähig wie KI-geführte Interviews und automatisierte Einstellungsprozesse. Wichtig: Jedes Unternehmen muss den für sich passenden und ethisch korrekten Ansatz wählen. Klar ist, händisch wird es nicht mehr geben, dafür werden wir die individuelle persönliche eins zu eins Zeit im Recruiting und Kundengesprächen ganz neu wertschätzen.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
1. Das Problem kennen. Das Problem, was man meint, lösen zu wollen, sollte man sehr gut verstehen. Konkret kann man nach der Silicon Valley Mentalität vorgehen und drei Mal Warum fragen. Denn meistens ist die Antwort des ersten Warums das Symptom, nicht der Schmerz.
2. Heterogenes Team zusammenstellen. Das Founder Team sollte das skill set passend zum Problem mitbringen, nicht zu einem selbst. Dieselben Eigenschaften bringen nichts, auch wenn es manchmal angenehmer wäre, denn heterogene Teams sind manchmal challenging.
3. Sichtbar werden. Durch kleinere Events (gibt mehr und sind günstiger) baut man sich direkt ein Netzwerk auf, in dem man sein frühes, unschönes erstes Produkt oder noch besser seinen Prototyp testen kann.
Wir bedanken uns bei Marc Schach für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder bringt