Freitag, März 29, 2024
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Seine Kunden kennen und zuhören können

TEAMSTR Fußballmanager App

Stellen Sie sich und das Startup TEAMSTR doch kurz unseren Lesern vor!
Unsere Vision ist es, TEAMSTR zur weltweit aufregendsten und größten Fußballmanager App zu machen. Im Kern steht ein Spiel, bei dem unsere User Teams aus realen Profis (z.B. der Bundesliga oder Premier League) aufbauen. Diese Profis bekommen wiederum Punkte für reale Aktionen in den realen Spielpaarungen. Wenn man zum Beispiel Thomas Müller im Team hat und dieser gegen Dortmund ein Tor erzielt, bekommt der User dafür 4 Punkte. Wir revolutionieren den Markt nun in zweierlei Hinsicht. Erstens, bei TEAMSTR gibt es keine Saisonbindung. Das heißt, im Gegensatz zu traditionellen Fußballmanager Apps wie Comunio oder Kickbase, kann man jeden Spieltag aufs Neue seine Traum-Elf zusammenstellen.

Wenn ein Profi mal verletzt ist, muss man sich somit nicht Monate mit seinem Ausfall herumschlagen. Zweitens finden wir, dass Fußball Emotion und Freundschaft verbindet. Das bilden wir mit dem ersten sozialen Netzwerk für Fußballmanager ab. In deinem Freundes-Feed findest Du Posts über Errungenschaften deiner Freunde und bekommst selber für deine Wall verschiedenste „Manager-Auszeichnungen“. Hast Du zum Beispiel über mehrere Spieltage mehr als 100 Punkte erreicht, bekommst Du eine spezielle Auszeichnung, die alle deine Freunde sehen können. Du kannst alles kommentieren und liken, wie bei Instagram. Das alles ist für unsere User selbstverständlich kostenlos.

Einen weiteren Hammer haben wir noch im Petto: zusammen mit der Mutterfirma hinter der Entwicklerfirma von Angry Birds Epic arbeiten wir derzeit an einem Prototyp, der Dich als User sogar dann spielen lässt, selbst wenn keine realen Liga-Spiele stattfinden. Details hierzu veröffentlichen wir aber erst im Q1 2019.

Wie ist die Idee zu teamstr entstanden?
2014 hat Alex, der Gründer von TEAMSTR, ein „Sabbatical“ von seinem Job bei der Boston Consulting Group (BCG) genommen und sich mit Gründung beschäftigt. Zusammen mit ein paar Freunden erkannten wir, dass wir frustriet vom damaligen Fußballmanager-App-Angebot waren. Die Apps waren entweder veraltet oder boten wenig Flexibilität für unseren intensiven Job (z.B., dass man einfachmal mal eine Woche aussetzen konnte). Gleichzeitig wuchs der Markt in den USA dramatisch an und bald merkten wir, dass über 60 Millionen Amerikaner „Fantasy Sports“ spielten. Um die erste Version zu finanzieren ist Alex dann wieder ein Jahr zu BCG. Zur EM 2016 sind wir dann mit dieser ersten Version an den Markt gegangen.

Welche Vision steckt hinter TEAMSTR?
Unsere Vision ist es, Fußballfans der ganzen Welt miteinander zu verbinden, und zwar über ihre gemeinsame Leidenschaft, Fußballmanager zu spielen. Weltweit ist das Potential riesig. Allein in Europa wird der potentielle Markt auf bis zu 30 Millionen User geschätzt. Sobald wir es geschafft haben, eine große Community aufzubauen, werden wir das Thema eSports-Liga angehen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Das erste „MVP“ haben wir selbst finanziert. Teilweise durch Gehälter, teilweise durch Erspartes. Viel haben wir natürlich selbst entwickelt – im „Sabbatical“ aber vor allem in der Freizeit (am Wochenende). Als wir dann im LMU Entrepreneurship Center Accelerator-Programm waren, haben wir unsere ersten Angels (Andy Goldstein, Niki Kolav und Partner) für uns gewinnen können. Danach wurden wir durch Sky Deutschland im Sky Play Accelerator unterstützt und wurden durch Carsten Schmidt, CEO Sky Deutschland persönlich gecoacht.

Ende letzten Jahres konnten wir dann Idan Ofer, Milliardär und Eigentümer von Atlético Madrid als Investor gewinnen. Der nächste Schritt ist nun eine Crowd-Investment-Kampagne auf Europa’s größter Crowd-Investment-Plattform Seedrs .

Die größte Herausforderung bei der Entwicklung von „Gaming“-Apps ist die Frage, wann man „live“ gehen sollte. Wir haben oft unterschätzt, wie komplex und langwierig die Entwicklung einer App ist, die mit Echtzeitdaten und tausenden von Usern agiert. User im B2C-Geschäft sind gnadenlos: gleich zu Beginn hatten wir Server-Probleme und es hagelte nur so an 1-Sterne Bewertungen in den Appstores. Diese Bewertungen konnten wir bis heute nicht ausbügeln. Wir haben viel gelernt und wissen nun, wie lange die Entwicklung welcher Features dauert.

Wer ist die Zielgruppe von TEAMSTR?
Im Grunde genommen zielen wir als Free-To-Play Fußball-App auf eine breite Masse. Im Kern sind es natürlich junge Fußballfans im Alter von 14-29 Jahren. Eine starke Nutzergruppe sind aber auf unsere Experten, die in der Regel zwischen 30-35 Jahren sind.

Wie funktioniert TEAMSTR?
Jeden Bundesliga-Spieltag veranstalten wir mehrere Wettbewerbe in verschiedenen Größen (z.B. 50 User oder auch 2000 User). In diesem Wettbewerb bekommt man ein fiktives Budget von €100 Millionen. Für dieses Budget kann man dann seine Profis aus allen Vereinen aufstellen, bevor die realen Bundesligaspiele starten. Sobald diese gestartet sind, geht die Action los: man bekommt Punkte für eine Vielzahl an realer Aktionen seiner Profis. Wenn man zum Beispiel Lewandowski im Team hat und dieser ein Tor schießt, bekommt man dafür 4 Punkte gutgeschrieben. Dies alles passiert natürlich live, denn unser Statistikanbieter updatet die Aktionen alle 2 Sekunden.

Am Ende des Spieltages stehen dann die siegenden User fest und klettern weiter nach oben im Ranking.

Welche Vorteile bietet TEAMSTR? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Wir haben eine Reihe an Veränderungen gegenüber dem traditionellen, Saison-gebundenen Fußballmanager-Apps auf den Markt gebracht. Erstens, User spielen bei uns jeden Spieltag mit neuem Budget und können sich ihre persönliche Traum-Elf zusammenstellen. Man kann also selbst entscheiden, ob man nun einen Spieltag aussetzt, ohne dafür für immer im Ranking abgestraft zu werden. Außerdem muss man verletzte oder gesperrte Spieler nicht im Kader halten. Zweitens, wir bieten eine Reihe an Ligen an. Die Champions League oder auch die Weltmeisterschaft werden wahnsinnig gut angenommen. Drittens, wir bieten unseren Usern eine wahre Community mithilfe unseres Social-Networks.

Dieses funktioniert sehr ähnlich wie Instagram: User haben eine eigene „Wall“, auf der ihre Errungenschaften und Auszeichnungen gepostet werden. Diese können von Freunden („Followern“) kommentiert und gelikt werden. Natürlich gibt es entsprechend einen Freundes-„Feed“, auf dem man die Posts seiner Freunde kommentieren und liken kann.

Im Q1 2019 kommt dann aber noch ein großer Hammer heraus: wir ermöglichen es unseren Usern, jederzeit und unabhängig von realen Ligaspielen gegen andere User ihr Können zu beweisen.

TEAMSTR, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In 5 Jahren peilen wir an, die weltweit größte Community an aktiven und freundschaftlichen Fußballmanager-Usern aufgebaut zu haben. Hierbei steht ganz klar im Mittelpunkt, dass wir Menschen zusammenbringen, die eine Leidenschaft für Fußball, Sportlichkeit und Emotion teilen. Wir wollen natürlich auch den Profis einen neune „Touchpoint“ mit ihren Fans geben: jeder Profi wird ein eigenes Profil haben und sich und seine Performance promoten können. Dies wird durch starke Brands wie adidas, Puma, Nike und Co. unterstützt, die dann ihre neusten Fußballkampagnen unseren Usern präsentieren können.

Idealerweise werden wir bis dahin auch einen „Fantasy Sports“ -eSports Modus etabliert haben.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Erstens, Produktentwicklung dauert oft länger, als erwartet. Auch mit einem Rockstar-Team kommt es immer wieder zu Verzögerungen in der Produktentwicklung. Dabei haben wir gemerkt, dass es besser ist, die Verzögerung in Kauf zu nehmen, als ein schlechtes Produkt den Nutzern zu bieten.

Zweitens, Investoren bringen oft eine Fülle an Wissen und „Lessons learned“ mit. Dieses Wissen zu nutzen und einige Fehler nicht zu begehen, bringt das ganze Team dramatisch weiter. Vor allem als junge Unternehmer kann man nur profitieren. Genauso wichtig ist entsprechend auch die Auswahl der (ersten) Investoren. Nicht nur mit den Mitgründern geht man eine „Ehe“ ein – auch mit seinen Investoren.

Drittens und wohl der wichtigste Tipp: seine Kunden kennen und zuhören können. Sich damit zu beschäftigen, warum User welche Features nutzen und welche nicht, erspart oft Monate an falscher Entwicklung und schärft den Fokus auf die wichtigsten Elemente im Produkt. Beispielsweise hatten wir Anfang 2017 zwei Monate in die Entwicklung eines aufwendigen Onboarding-Prozesses gesteckt, den letztendlich niemand haben wollte. Stattdessen mussten wir einzelne Features intuitiver machen. Wir hatten daraufhin eine Gruppe von Experten-Usern aufgebaut, die eng mit uns über Produktfeatures und Ideen diskutieren. Seitdem sind wir näher an unseren Nutzern, was uns wesentlich effektiver macht.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Alex für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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