Der Therapiehof Regenbogental, der Trauernden mit tiergestützter Therapie zur Seite steht, hat am 6. Mai in der Sendung 2 Minuten 2 Millionen gepitcht.
Wie entstand die Idee zum Therapiehof Regenbogental und welchen Weg habt ihr bis heute zurückgelegt
Als ehemalige Krankenschwester im Unfall-OP und Notfallsanitäterin war es Margarethe ein Anliegen, einen Ort zu schaffen, an dem Trauernde aufgefangen werden. Raphaela ist vor mittlerweile 7 Jahren als Praktikantin dazugestoßen. Nun begleitet sie vor allem Jugendliche auf ihrem Weg und unterstützt dabei, Geld für den weiteren Erhalt des Therapiehofes auf die Beine zu stellen.
Was macht den Therapiehof Regenbogental zu einem so besonderen Ort für Kinder und Familien in schwierigen Lebenssituationen
Gemeinsam mit unseren tierischen Co-Therapeuten schaffen wir neue Perspektiven, spenden Trost und begleiten Kinder und ihre Familien auf ihrem Weg durch die Trauer hindurch.
Welche Vision verfolgt ihr mit dem Regenbogental und was motiviert euch täglich, diese wichtige Arbeit fortzuführen
Unsere Vision ist es, Kinder und deren Familien in Zeiten von Krankheit, Tod und Trauer ein Stück weit auf ihrem Weg zu begleiten. Unsere Motivation ist es, dass wir sie dabei unterstützen, jenen Handlungsspielraum (wieder) zu entdecken, den sie oftmals verloren haben.
Wie gestaltet ihr die tiergestützte Therapie und welche Rolle spielen die tierischen Co-Therapeuten im Heilungsprozess
Die tierischen Co-Therapeuten nehmen eine wichtige Vermittlerrolle ein – wenn Worte und der Zugang zu den eigenen Emotionen fehlen. Die Tiere unterstützen auf dem Weg zur Selbstwirksamkeit.
Welche Zielgruppen kommen zu euch und wie stellt ihr sicher, dass ihre individuellen Bedürfnisse bestmöglich erfüllt werden
Kinder und Familien in Zeiten von Krankheit, Tod und Trauer erhalten am Therapiehof Regenbogental jene Begleitung, die für ihre individuelle Situationen erforderlich ist.
Mit welchen Herausforderungen seid ihr als sozial engagiertes Unternehmen konfrontiert und wie meistert ihr diese
Wir werden oft gefragt, wie wir mit den Schicksalen der Familien zurechtkommen. Doch die eigentliche Belastung für uns ist die tägliche Sorge um das Geld. Wir versuchen einerseits unsere Ausgaben niedrig zu halten und andererseits Spender*innen nachhaltig zu gewinnen. Wer uns kennengelernt und den Hof und unsere Arbeit gesehen hat, der ist begeistert und unterstützt uns aus Überzeugung.
Das Projekt Das trostspendende Einhorn hat viel Aufmerksamkeit erregt. Wie kam es zu dieser besonderen Spendeninitiative
Wir haben lange überlegt, wie es gelingen kann, neue Spenderinnen zu motivieren, unsere Arbeit zu unterstützen. Das Puzzle vereint den Spaßfaktor am Puzzeln und den wohltätigen Gedanken. Jeder kann einen kleinen Beitrag leisten und so entsteht gemeinsam etwas Großes.
Welche Bedeutung hat euer Auftritt bei 2 Minuten 2 Millionen und was erhofft ihr euch von dieser Chance
Uns ist es ein Anliegen, die Wichtigkeit der Trauerbegleitung und der tiergestützten Arbeit ins Rampenlicht zu rücken und so Bewusstsein zu schaffen. Mit unserem Auftritt bei 2 Minuten 2 Millionen hoffen wir, den Therapiehof Regenbogental bekannter zu machen und Sponsor*innen zu gewinnen, um diesen Ort zum Weinen & Lachen, zum Trauern & Trösten auch in Zukunft erhalten zu können.
Wie sieht die Zukunft des stationären Programms aus und gibt es bereits Pläne oder Wünsche zur Wiederaufnahme
Wir werden bereits im Herbst 2025 wieder eine Familie in einer akuten Trauersituation während ihres zweiwöchigen Aufenthaltes in unserem stationären Wohnbereich begleiten.
Was unterscheidet euch und euer Angebot von anderen Therapieeinrichtungen
Die Vielfalt des Angebotes: Tiergestützte Interventionen mit Pferden, Ziegen, Lamas und Co., Psychotherapie, Musiktherapie, Kunsttherapie, Traumatherapie, Körperarbeit, Sensorische Integration etc. – mit dem interdisziplinären Team rund um Palliativmediziner, Therapeuten, Pädagogen und Berater können Kinder und Familien ihren Bedürfnissen entsprechend begleitet werden.
Die Vielfalt des Areals: Therapieräume in- und outdoor, Reithalle, Viereck, Fluss, Feuerstelle, Barfußweg, Erlebniswald, Malort etc. – das Areal bietet viele Möglichkeiten, mit und ohne Tier.
Wie wichtig ist das ehrenamtliche Engagement für den Erfolg des Therapiehofs Regenbogental
Als gemeinnütziger Verein sind wir auf ehrenamtliche Unterstützung angewiesen, damit Spenden für die Begleitung von Kindern, den Erhalt des Hofes und die Versorgung der Tiere eingesetzt werden können.
Welche drei Ratschläge möchtet ihr anderen Gründerinnen und Gründern geben, die ebenfalls soziale Projekte ins Leben rufen wollen
Viel Motivation um durchzuhalten, ausreichend Geduld für die Weiterentwicklung und starke Resilienz bei Rückschlägen sind wichtige Faktoren für ein Sozialprojekt.
Bild: Therapiehof Regenbogental Pitch in der Sendung 2 Minuten 2 Millionen @ PULS 4 Fotograf Gerry Frank
Wir bedanken uns bei Raphaela Ehrenhofer für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.