Donnerstag, November 27, 2025
StartFemale FoundersKann ein Genussmoment wirklich frei von schlechtem Gewissen sein?

Kann ein Genussmoment wirklich frei von schlechtem Gewissen sein?

treatfuls bietet moderne vegane Bio Süßigkeiten ohne raffinierten Zucker und verbindet hochwertigen Genuss mit natürlichen Zutaten für alle, die bewusst naschen möchten

Wie würden Sie treatfuls und das Team dahinter einem Menschen vorstellen, der noch nie von Ihnen gehört hat?

treatfuls steht für bessere Süßigkeiten – für alle, die das Leben genießen wollen und sich selbst und ihrem Körper dabei gleichzeitig etwas Gutes tun möchten. Hinter der Marke stehen wir beide: Magda und Tugce. Zwei Gründerinnen, die hochwertigen Genuss lieben und zeigen möchten, dass „better-for-you“ Snacks Spaß machen dürfen.

Unsere Produkte verbinden Lifestyle, Humor und hochwertige, vegane Bio-Zutaten zu einer modernen Alternative zu klassischen Süßigkeiten. Wir bringen frischen Wind in eine Kategorie, die oft als „öko, beige und langweilig“ wahrgenommen wird, und kombinieren vollwertige Rezepturen mit Farbe, Leichtigkeit und Geschmack.

treatfuls lebt von einer Mischung aus Professionalität und Freigeist: Wir arbeiten präzise, denken mutig, handeln verantwortungsvoll – und verlieren nie die Freude an dem, was wir tun.

Welche persönliche Motivation hat zur Gründung von treatfuls geführt und was treibt Sie heute noch an?

Unsere Motivation entstand aus einer sehr privaten Lücke: Tugce hat starke Cravings und braucht nach jeder herzhaften Mahlzeit etwas Süßes. Magda hingegen achtet extrem auf hochwertige, klare Zutaten und fand kaum etwas, das ihren Ansprüchen entsprach – bio, vegan, glutenfrei, ohne raffinierten Zucker.

Wir haben lange nach Snacks gesucht, die beides vereinen: echten Genuss und gute Inhaltsstoffe. Die Realität: Es gab sie nicht. Genau aus dieser Spannung heraus entstand die Idee für treatfuls. Bis heute treibt uns an, zu beweisen, dass Genuss und Gesundheit kein Widerspruch sind. Wir wollen Produkte schaffen, die Menschen täglich begleiten und zeigen, wie leicht „better-for-you“ sein kann – ohne Verzicht, ohne Dogma, ohne Kompromisse.

Welche Vision verfolgt treatfuls und welche konkreten Schritte planen Sie für die nächsten Jahre?

Unsere Vision ist klar: Wir wollen den Süßwarenmarkt neu denken und die Better-for-You-Snackmarke werden, zu der Menschen intuitiv greifen, wenn sie Süßes ohne raffinierten Zucker möchten. Wir sehen treatfuls eher als Lifestyleprodukt denn als klassische Süßigkeit.

Der Bio-Riegelbereich wird oft als „öko“ oder langweilig wahrgenommen – wir möchten ihn bunter, moderner und emotionaler machen. Weg vom Verzichtsnarrativ, hin zu Freude, Geschmack und Selbstverständlichkeit.

Die nächsten Schritte sind eindeutig: unser Sortiment weiterentwickeln, neue Kategorien erschließen, die Präsenz im Handel und online ausbauen und konsequent an unserem Anspruch festhalten – Geschmack, Qualität und bessere Zutaten.

Für welche Zielgruppen entwickeln Sie Ihre veganen Bio-Snacks – und welche Bedürfnisse erfüllen sie?

treatfuls richtet sich an alle Menschen, die Süßes lieben und wirklich den Geschmack klassischer Süßigkeiten erleben möchten, aber ohne raffinierten Zucker, ohne Zusatzstoffe und ohne schlechtes Gewissen.

Unser größtes Nutzerbedürfnis ist klar: Wir stillen das echte Craving nach etwas Süßem. Nicht ein „funktionaler Riegel“, sondern eine Süßigkeit, die schmeckt wie das, wonach man sich sehnt. Gleichzeitig passt treatfuls in jede Alltagssituation: morgens zum Frühstück, mittags zum Kaffee, als Energie vor oder nach dem Sport, unterwegs mit Kindern, im Büro während des Mittagstiefs, oder abends auf der Couch. Und das Besondere: Unsere Riegel decken rund 20 % des täglichen Ballaststoffbedarfs ab – sie stillen Heißhunger, sättigen sinnvoll und unterstützen das allgemeine Wohlbefinden.

Wie stellen Sie sicher, dass Geschmack, Nachhaltigkeit und Transparenz in jedem Produkt zusammenkommen?

Wir sind vom ersten Rezept bis zum fertigen Produkt persönlich involviert. Viele Ideen entstehen tatsächlich noch immer in Magdas Thermomix – dort testen wir Grundlagen, vergleichen klassische Süßwaren und überlegen dann, wie wir sie gesünder interpretieren können. Anschließend entwickeln wir die Rezepturen gemeinsam mit unseren europäischen Produktionspartnern weiter.

Unsere Zutaten entsprechen genau dem, wie wir selbst essen: bio, vegan, glutenfrei, ohne Soja und ohne raffinierten Zucker. Beim Schokoladen-Sourcing arbeiten wir u. a. mit Zotter, einem Bean-to-Bar-Familienunternehmen, das fair und transparent produziert.

Unsere Produktion findet in Spanien, Portugal und Bulgarien statt. Diese Partner haben wir persönlich ausgewählt, und wir besuchen sie mindestens einmal jährlich, um Prozesse, Qualität und Beziehungen auf Augenhöhe sicherzustellen. Nachhaltigkeit bedeutet für uns: faire Arbeitsbedingungen, faire Preise und langfristige Partnerschaften – nicht kurzfristige Optimierung.

Welche Herausforderungen begegnen Ihnen aktuell im Food- und Snackmarkt – und wie gehen Sie damit um?

Der klassische Einzelhandel ist für junge Marken anspruchsvoll: Entscheidungen dauern lange, Listungen werden in Stufen getestet und der Wettbewerb um Regalplätze ist enorm. Das verursacht hohe Kosten und eine lange Vorlaufzeit. Hinzu kommen volatile Rohstoffpreise, die sich heute oft monatlich ändern – früher waren Jahrespreise üblich. Für Startups wie uns bedeutet das: Unsicherheit in Kalkulation, Liquidität und Pricing.

Unsere Antwort darauf ist eine klare finanzielle Disziplin: präzise Liquiditätsplanung, abgestimmte Zahlungsfristen, fokussierter Cashflow-Aufbau und starke, langfristige Partnerschaften entlang der Lieferkette.

Was macht treatfuls im Vergleich zu anderen veganen Snackmarken wirklich einzigartig?

Wir verbinden Better-for-You-Qualität mit einer spielerischen, emotionalen Markenwelt. Unsere Verpackungen mit Statements wie „sweeter than your ex“ oder „best date you’ll ever have“ sorgen für ein Schmunzeln am Regal – und öffnen die Tür zu Menschen, die sonst vielleicht nie zu gesunden Snacks greifen würden.

treatfuls flirtet quasi mit den Konsument*innen. Die Verpackung zieht an, der Geschmack überzeugt, und die Werte halten das Versprechen. Wir sind eine Better-for-You-Marke, die nicht belehrt, sondern begeistert – für Gesundheitsbewusste und alle, die Lust auf Genuss und gute Laune haben.

Wie wichtig sind Verpackung, Inhaltsstoffe und Fair-Trade-Schokolade für Ihr Markenversprechen – und warum?

Unser Anspruch, „alles anders und besser“ zu machen, beginnt bei den Inhaltsstoffen: Bio, vegan, glutenfrei, ohne Soja und ohne raffinierten Zucker. So essen wir selbst und genauso möchten wir, dass treatfuls ist. Fairtrade-Schokolade ist für uns nicht verhandelbar. Gute Produkte können nur dann gut sein, wenn die Menschen dahinter fair behandelt werden.

Und schließlich das Packaging: Es bringt Humor und Leichtigkeit in eine Kategorie, die oft mit Moral oder Verzicht verbunden wird.
Unser Markenversprechen lautet: „it’s a treat, not a cheat“ – Genuss ohne Reue, aber mit Spaß.

Welche Entwicklungen oder Produktneuheiten dürfen wir in naher Zukunft erwarten?

Es kommt einiges: Ein Highlight ist unser neuer Matcha-Aufstrich – inspiriert durch eine Asienreise und in dieser Form im europäischen Markt bisher einzigartig. Außerdem arbeiten wir an einer neuen Kategorie im Bereich gebackener Süßwaren, unter anderem an gesünderen Cookies, die unser Portfolio perfekt ergänzen. Unsere Linie bleibt dabei konstant: natürliche Zutaten, bessere Nährwerte und ein Geschmackserlebnis, das klassische Süßwaren neu interpretiert.

Wie hat sich der Markt für gesunde Snacks verändert – und was bedeutet das für Ihre Strategie?

Der Better-for-You-Markt wächst seit Jahren deutlich stärker als der klassische Süßwarenmarkt – rund 30 % versus 3–5 % pro Jahr. Während viele Marken auf Proteine setzen, sehen wir ein starkes Momentum im Bereich Ballaststoffe und natürlicher Zutaten. Unsere Riegel decken rund 20 % des täglichen Ballaststoffbedarfs ab und entsprechen damit genau diesem Trend. Der Verzicht auf raffinierten Zucker ist für uns ein weiterer zentraler Baustein. Wir verbinden „better-for-you“ mit echtem Süßigkeitenfeeling – genau das wünschen sich immer mehr Konsument*innen.

Drei Ratschläge für Gründer*innen im Food-Bereich

Erstens: Austausch suchen. Die Foodbranche lebt von gegenseitiger Unterstützung. Wer sich vernetzt, lernt schneller und vermeidet teure Fehler.

Zweitens: Hartnäckig bleiben. Viele Türen öffnen sich erst nach mehreren Anläufen – der Handelsweg ist lang und komplex.

Drittens: Lücken erkennen und mutig besetzen. Erfolgreiche Marken entstehen dort, wo andere blind sind. Wer seine Kategorie wirklich versteht, kann bewusst besser sein.

Welche langfristigen Ziele verfolgen Sie mit treatfuls – und wo sehen Sie das Unternehmen in einigen Jahren?

Wir sehen treatfuls als langfristiges, gesund wachsendes Unternehmen, das wir mit Freude weiterentwickeln möchten. Die Süßwarenbranche bietet enormes Innovationspotenzial – in neuen Kategorien, Produkten und Märkten.

Unser Ziel ist ambitioniert, aber klar: Wir möchten die führende Better-for-You-Snackmarke in Europa werden. Eine Marke, die Innovation, Werte und Geschmack vereint und Menschen zeigt, wie moderne Ernährung aussehen kann: genussvoll, natürlich, fair und voller Spaß.

Bild Gründerinnen Fotocredit treatfuls

Wir bedanken uns bei Tugce Cakir und Magdalena Parylak für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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