Donnerstag, März 28, 2024
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Sich nicht von Schwarzmalern entmutigen lassen

Twostay verwandelt inspirierende Locations in Coworking Spaces

Stellen Sie sich und Twostay doch kurz unseren Lesern vor!

Hallo, wir sind Cecilia und Dorothea und wir sind die Gründer von Twostay. 

Cecilia: Ich bin Italienerin und vor drei Jahren nach Deutschland gezogen, nachdem ich bei verschiedenen Startups in Italien, Spanien, London und Brasilien gearbeitet habe. Seit Langem schon interessiere ich mich für Remote Work und wie Unternehmen davon profitieren können. Denn ich liebe meine Flexibilität, überall dort zu arbeiten, wo ich will, und die Möglichkeit, mein Geschäft mit nur meinem Laptop in verschiedenen Communities und an unterschiedlichen Standorten auszubauen. 

Dorothea: Ich habe drei Jahre lang ein Unternehmen in Chile im Bereich Green Economy aufgebaut. Die letzten vier Jahre war ich als Startup-Beraterin in München tätig. Meine Leidenschaft ist es, unsere Städte und den Raum, den sie bieten, besser zu nutzen. Gleichzeitig arbeite ich lieber Hands-on, statt „nur“ andere Leute bei ihren Projekten zu beraten. Ich genieße es, die Bedürfnisse der Kunden zu erforschen — und sogar Kaltakquise macht mir Spaß! 

Wir beide glauben – und Studien belegen das ja – , dass sich die Art und Weise, wie wir arbeiten, grundlegend verändert hat. Wir brauchen keine Büros, tägliches Pendeln und Nine-to-five-Jobs. Vielmehr will unsere Generation inspirierende Orte in der Stadt entdecken, die man nach eigenen Bedürfnissen auswählen kann.

Mit Twostay haben wir ein neues Konzept von Coworking Spaces entwickelt. Wir nehmen inspirierende Locations, die normalerweise tagsüber geschlossen sind (z.B. Bars oder Restaurants) und verwandeln diese in Coworking Spaces. Damit ist Twostay sehr schnell skalierbar, denn es fallen ja keine teuren und langwierigen Umbauten an – anders als bei konventionellen Coworking Spaces. Und skalieren und expandieren wollen wir so schnell wie möglich. Unser Traum: überall auf der Welt gibt es alle 150 m einen inspirierenden flexiblen Arbeitsplatz für dich.

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?

Cecilia: Die allererste Idee zu Twostay entstand im Mai 2018. In dieser Zeit hat Cecilia allein an der Idee gearbeitet. Sie hat ihren gut bezahlten Job bei einem renommierten stark wachsenden Startup an den Nagel gehängt, mit dem Ziel selbst ein Unternehmen zu starten. 

Erst einmal war die Idee nicht sehr klar. Aber auf ihrer Ideenliste war auch das Thema “Zukunft des Arbeitens Wirklichkeit werden lassen” und “Freelancern helfen”. 

Als sie selbst angefangen hat Coworking Spaces zu nutzen um an der Entwicklung ihrer Idee zu arbeiten, wurde ihr schnell klar, dass die bestehenden Lösungen allesamt unbefriedigend sind und dass eine neue Lösung gefunden werden muss:

  • Von zu Hause arbeiten macht schnell einsam und unstrukturiert.
  • Ein eigenes Büro ist genauso einsam und teuer und darüber hinaus noch atmosphärelos
  • Coworking Spaces sind meist teuer, und unflexibel (man kann nicht einfach nur für einen Tag kommen, sondern man muss sich vorher ankündigen, eine Tour mitmachen, Mitglied werde etc. oder Tagesnutzungen sind überhaupt nicht möglich) und Coworking-Ketten wie WeWork übertreffen bei weitem die Zahlungsmöglichkeit und kann auch kein Klima zum Arbeiten herstellen.
  • Cafés wie Starbucks sind oft voll, laut und unaufgeräumt.
  • Das schöne Café ums Eck hat kein Wifi.

Das muss doch auch anders gehen! Damit nahm Twostay Gestalt an. 

Dorothea: Ich bin also zu Twostay gekommen, als Cecilia bereits ein paar Monate daran gearbeitet hatte. Wir haben uns kennengelernt, als Cecilia sich als Gründerin für den Startup-Inkubator beworben hat, für den ich als Beraterin gearbeitet habe. Cecilias Pitch hat mich vom ersten Moment an überzeugt. 

Ich habe vor einigen Jahren schon ein Unternehmen aufgebaut und habe als sehr bereichernd erlebt, dass man selbst Entscheidungen trifft und dem Geschäft die Richtung vorgibt. Startups zu beraten war auch toll, aber irgendwann wollte ich wieder selber machen als nur gute Ratschläge zu geben.

Was war bei der Gründung von Twostay die größte Herausforderung?

Cecilia: Die Monate, in denen ich allein an der Idee gearbeitet habe. In dieser Zeit die Motivation aufrecht zu erhalten, an sich selbst und die Idee glauben, wenn es sonst niemand tut. Als Italienerin in einem fremden Land hatte ich es glaube ich besonders schwer.

Dorothea: Für mich war die größte Herausforderung wohl, mich wieder von der bequemen Angestelltenwelt zu verabschieden. Obwohl ich einerseits unbedingt gründen wollte und wieder unabhängig sein wollte, war es andererseits unheimlich schwer den Schritt zu tun zu kündigen. Das hängt sicher mit meinem privaten Umfeld zusammen. Meine Eltern z.B. sind sehr risikoavers (Lehrer…) und für sie ist es schwer nachvollziehbar, warum ich die Sicherheit aufgeben wollte. 

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Dorothea: Na klar, sonst fängt man ja nie an!

Cecilia: Die Idee entsteht, während man startet. Zu Beginn sah Twostay ja auch noch anders aus.

Welche Vision steckt hinter Twostay?

Wir machen Coworking inspirierend, flexibel und bezahlbar. Wir wollen überall mit einem Twostay Coworking Space verfügbar sein, damit man, wo auch immer man ist, immer einen inspirierenden Raum erreichen kann. Dahinter stehen zwei große Themen die uns leiten: die Zukunft der Arbeitens und Nachhaltigkeit.

Wir lassen das große Thema Zukunft des Arbeitens Wirklichkeit werden und machen es greifbar. Warum? Die Millennials steigen ab 2022 in den Arbeitsmarkt ein und unter ihnen ist Freelancing die bevorzugte Art des Arbeiten. In 10 Jahren werden 38% der Vollzeitangestellten remote arbeiten. Und schon heute gibt es immer mehr Angestellte, die Flexibilität hinsichtlich Arbeitsort- und zeiten fordern (Stichwort Work-Life-Balance). Twostay ist hier eine Hilfe für Unternehmen remote work zu implementieren. 

Das zweite Thema ist die Nachhaltigkeit. Twostay nutzt Raum, der bereits besteht bzw. verbaut ist besser. Der Bausektor ist für 40% der CO2-Emissionen verantwortlich. Langfristig kann Twostay dazu beitragen, dass weniger Büro- oder Coworking-Gebäude neu gebaut werden. Auch fallen bei Twostay nicht einmal Umbauten an. Damit sparen wir Ressourcen und in unseren Städten bleibt mehr Platz zum Leben. Das ist die Vision.

Wer ist die Zielgruppe von Twostay?

Twostay hat 2 Kundengruppen: 

1) Freiberufler (Grafiker, Coaches, Webentwickler), frühphasige Startups 

2) Unternehmen (bieten Mitarbeitern Remote-Arbeit bei Twostay an und/oder benötigen komplette Spaces für interne Projekte oder Co-Creation).

In jeder Großstadt (> 0,5 Mio. Einwohner) kann Twostay 1.500 aktive Freiberufler und Startup-Mitglieder erreichen und 10 offene Coworking Spaces einrichten. Zusätzlich 10 exklusive Twostay Spaces nur für je eine einzige Firma. Für jede Großstadt gibt es 5 kleinere potenzielle Städte, in denen Twostay ebenfalls präsent sein kann.

In EU 15 gibt es heute bereits 58 Millionen Menschen, die ihr Geld hauptsächlich als Selbstständige verdienen (McKinsey). Die Millennials (betreten 2022 den Arbeitsmarkt) bevorzugen Freelancing. 

Mehr und mehr Firmen und Angestellte wünschen Remote Work. In 10 Jahren werden 38% aller Vollzeitangestellter remote arbeiten. 

Der Coworking Markt ist heute schon $ 26 B wert und wächst bis 2022 um weitere 43%.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir sind anders als andere Coworking Space-Ketten. Twostay nimmt keine Neu-/ Umbauten vor. Das spart Twostay Zeit, Kosten, Platz und Ressourcen. Das erlaubt Twostay günstigere Preise anzubieten, was für Freelancer und KMU sehr attraktiv ist. Weiterhin ist bei Twostay die schnelle Eröffnung neuer Spaces möglich, auch in Stadtvierteln und kleineren Städten. Außerdem hat bei Twostay jeder Space hat einen eigenen Stil.

Twostay, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Das Ziel von Twostay ist es, der größte Anbieter von flexiblen Arbeitsplätzen zu werden. In den nächsten Monaten nehmen wir 22 neue Twostay Spaces in 7 deutschen Städten in Betrieb. Ab da können wir massiv skalieren.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

  1. Anfangen. Auch wenn noch überhaupt nichts da ist, noch nichts klar ist. Der Weg entsteht dann. “Wenn du schon darüber nachdenkst, es zu tun, solltest du es wahrscheinlich tun.”
  2. Weitermachen. Sich nicht von Schwarzmalern entmutigen lassen. Feedback immer annehmen! Nur: „Das wird nicht funktionieren!“, ist kein konstruktives Feedback. 
  3. An die Idee glauben und weitermachen. Und wenn man den glauben verliert, den Usern zuhören, die dein Produkt lieben.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns beiCecilia und Dorothea  für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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