vialytics: Künstliche Intelligenz für bessere Straßen – Straßenerhaltung in den Kommunen
Stellen Sie sich und das Startup vialytics kurz unseren Lesern vor!
Straßen bilden in Deutschland die Infrastrukturgrundlage der Mobilität.
Mit vialytics haben wir es uns zum Ziel gesetzt, Kommunen mit unserem System einen nachhaltigen Straßenerhalt zu ermöglichen. Unter dem Motto: „Künstliche Intelligenz für bessere Straßen“ ermöglichen wir es Kommunen, ihre Straßenzustandserfassung selbstständig durchzuführen. Die Kommunen erhalten von uns dabei ein modifiziertes Smartphone, auf welchem die vialytics-App installiert ist. Das Smartphone muss dann nur noch in kommunalen Fahrzeugen, wie zum Beispiel Kehrmaschinen installiert werden. Da diese Fahrzeuge täglich unterwegs sind, läuft die Datensammlung parallel zu der eigentlichen Arbeit ab und ist somit für die Kommune mit keinem Mehraufwand verbunden.
Alle vier Meter nimmt das Smartphone ein Bild der Straße auf. Das Bildmaterial wird dann im Anschluss mithilfe neuronaler Netze analysiert. Der Algorithmus erkennt dabei automatisch alle Schäden, wie Risse oder Schlaglöcher, und kategorisiert diese in die jeweilige Schadensklasse ein. Die Kommune erhält die Ergebnisse von uns in Form einer dynamischen Karte, mit der sie auf einen Blick erkennen kann, in welchem Zustand ihre Straßen sind und welche Schäden sich wo befinden. Dies ermöglicht es Potentiale zu erkennen, sowie die richtigen Sanierungsmaßnahmen abzuleiten und diese zu priorisieren. Durch die stets aktuelle Datengrundlage kann die Kommune ihre Straßen um ein Vielfaches nachhaltiger und effizienter bewirtschaften.
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Wir drei Gründer Achim Hoth, Danilo Jovicic und Patrick Glaser haben uns bei dem StartUp Programm Actvtr von Pioniergeist und der EnBW kennengelernt. Wir hatten alle drei das Ziel selbst etwas auf die Beine zu stellen. Unter dem vorgegeben Thema „autonomes Fahren“ hatten wir die Aufgabe ein Produkt bzw. System zu entwicklen. Die Idee zu vialytics entstand über die Zeit, wir hatten viele Ideen, haben mit vielen Leuten gesprochen und einiges wieder verworfen. Dabei haben wir herausgefunden, dass das Thema Straßenerhalt in den Kommunen äußert präsent ist und dass aktuelle Informationen über den Straßenzustand dabei helfen bessere Entscheidungen zu treffen und Geld zu sparen. Wir haben gemerkt dass unsere Idee Potential hat und unseren Kunden einen echten Nutzen bieten kann. Damit stand für uns die Entscheidung fest vialytics zu gründen.
Welche Vision steckt hinter vialytics?
In erster Linie wollen wir den Kommunen ein nachhaltigeres und effizienteres Erhaltungsmanagement ihrer Straßen ermöglichen, indem wir regelmäßig objektive und aktuelle Daten über den Straßenzustand liefern. Durch ein präventives und nachhaltiges Straßenerhaltungsmanagement können hohe Kosten gespart werden, da die Nutzungsdauer der Straße um ein Vielfaches verlängert wird. Große Sanierungsmaßnahmen bei welchen die Straßen komplett erneuert werden müssen sind teuer und eine Belastung für die Umwelt. Diese können stark reduziert werden. Wir wollen Kommunen mit unserem System ein Werkzeug an die Hand geben, mit dem sie Erhaltungspotentiale erkennen und die richtigen Sanierungsmaßnahmen ableiten und umsetzen können.
Davon profitiert letztendlich jeder Bürger, egal ob er mit dem Rad, dem Auto oder zu Fuß unterwegs ist.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Eine der größten Herausforderungen war es das notwendige Vertrauen der Kommunen zu gewinnen. Wir gehen mit einem neuen neuen, innovativen System auf die Kommunen zu, was natürlich meist auf eine gewisse Skepsis stößt. Eine Herausforderung ist es deshalb immer diese erste Skepsis zu überwinden und sich das Vertrauen der Kommunen zu erarbeiten.
Wer ist die Zielgruppe von vialytics?
Die direkte Zielgruppe von vialytics sind Kommunen, hierbei primär Tiefbauämter, welche durch Arbeitsentlastung, Objektivität und Einsparmöglichkeiten bei rechtzeitiger Sanierung profitieren. Bei frühzeitiger Sanierung kann der kosteneinsparende Effekt einen Faktor von fünf einnehmen, was der ganzen Kommune zu Gute kommt. Die freiwerdenden Finanzmittel können anderweitig verwendet werden. Damit wird auch die Lebensqualität der Einwohner erhöht, welche folglich indirekt von diesem Projekt profitieren.
Wie funktioniert vialytics? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Wir liefern Kommunen ein praxisnahes System. Daten über den Straßenzustand können von der Kommune selbst mit Smartphones erhoben werden. Die Smartphones können von jedermann bedient werden und geben dadurch Flexibilität. Dadurch, und durch unsere KI die Schäden auf den erhobenen Bilddaten automatisch erkennt und auswertet, können die Zustandsdaten stets aktuell gehalten werden. Dadurch können kleinere Schäden und Potentiale frühzeitig erkannt und zu geringen Kosten behoben werden.
Andere Anbieter nutzen Spezialfahrzeuge welche mit Kameras und Sensoren ausgestattet sind. Diese Fahrzeuge sind teuer und die damit aufgenommenen Bilddaten werden noch immer manuell ausgewertet.
Wie ist das Feedback?
Mittlerweile arbeiten wir mit 50 Kommunen in ganz Deutschland zusammen und wir bekommen viel positives Feedback. Die Kommunen schätzen an uns vor allem, dass wir das System im engen Kontakt mit ihnen weiterentwickeln und an deren Bedürfnisse anpassen.
vialytics, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Schlechte Straßen sind nicht nur in Deutschland ein großes Problem, weshalb wir in Zukunft auch Städte, Regionen und Gemeinden auf der ganzen Welt mit vialytics ausstatten möchten und damit einen Beitrag für bessere Straßen leisten wollen.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Wir wussten nicht auf was wir uns einlassen und das war gut so. Eine unvoreingenommene Sicht auf die Dinge hilft dabei zu hinterfragen und Dinge anders zu machen.
Nehmt euch Zeit mit euren Kunden zu sprechen.
Fokussiert euch zu Beginn auf das Wesentliche.
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Al Lakhani für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder