Virtuelle Telefonassistenten VITAS entwickelt virtuelle Telefon- und Chatassistenten, die Unternehmen helfen, ihre Kundenkommunikation effizienter und zeitsparender zu gestalten.
Wie würden Sie VITAS in einem Satz beschreiben und was hat Sie dazu inspiriert, dieses Unternehmen zu gründen?
VITAS bietet eine Plattform für virtuelle Telefonassistenten und Chatassistenten, die Unternehmen helfen, ihre Kundenkommunikation effizienter und automatisierter zu gestalten, um mehr Zeit für die wichtigen Aufgaben zu schaffen und Fachkräfte zu entlasten.
Im Jahr 2018 wurde ich gemeinsam mit meinen Gründerkollegen Thomas Abend und René Straub von der Idee inspiriert, einen Sprachassistenten zu entwickeln, der ursprünglich für die Gastronomie geplant war. Schon vorher hatten sich Thomas und René intensiv mit Künstlicher Intelligenz (KI) in der Kundenkommunikation beschäftigt.
Welche Vision verfolgt VITAS und welche konkreten Meilensteine haben Sie bereits erreicht, um diese zu verwirklichen?
Unsere Vision bei VITAS ist es, KI als Unterstützung für den Menschen einzusetzen, nicht als Ersatz. Wir automatisieren repetitive und zeitintensive Aufgaben, damit Fachkräfte sich auf komplexe und wertvolle Tätigkeiten konzentrieren können.
Besonders im Gesundheitswesen, wo der Zeitdruck hoch ist, kann das einen großen Unterschied machen.
Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir bereits wichtige Meilensteine erreicht. Dazu gehört unsere ISO 27001-Zertifizierung, die bestätigt, dass wir höchste Standards in Sachen Datenschutz und IT-Sicherheit erfüllen.
Außerdem haben wir eine eigene Telefoninfrastruktur aufgebaut, um maximale Stabilität und Unabhängigkeit zu gewährleisten.
Unser letzter bedeutender Meilenstein ist unser Übergang zum Omnichannel, so haben wir Anfang Januar den VITAS Telefonassistenten auch in den Chatkanal gebracht. Damit schaffen wir eine flexible, intelligente Struktur, die Unternehmen hilft, Kundenanfragen über verschiedene Kommunikationswege effizient zu managen.
Wer ist Ihre Hauptzielgruppe und wie stellen Sie sicher, dass Ihre Produkte deren spezifische Herausforderungen lösen?
Unsere Hauptzielgruppe ist das Gesundheitswesen, aber VITAS ist grundsätzlich in jeder Branche einsetzbar. Wir bieten eine Plattform, die es ermöglicht, eigene Szenarien zu erstellen, die für die jeweiligen Unternehmen relevant sind – sei es für Terminvereinbarungen, Befundbesprechungen, Rezeptverlängerungen oder andere Anliegen. Unsere Nutzer können die Plattform flexibel, ganz ohne technische Kenntnisse, an ihre spezifischen Bedürfnisse anpassen, ohne dass maßgeschneiderte Lösungen erforderlich sind. So schaffen wir echten Mehrwert in jeder Branche.
Was unterscheidet Ihre Technologie von bestehenden Lösungen auf dem Markt?
Wir setzen nicht auf fertige KI-Module aus dem Ausland, sondern haben die gesamte Infrastruktur selbst entwickelt und behalten die volle Kontrolle darüber. Als eingetragener Telefonanbieter bei der Bundesnetzagentur und ISO27001-zertifiziert gewährleisten wir, dass die Anrufe ausschließlich über deutsche Subunternehmen abgewickelt werden, ohne Beteiligung ausländischer Mutterkonzerne. Dank dieser Eigenentwicklung können wir auf unserer Plattform ein Höchstmaß an individuellen Anpassungsmöglichkeiten den Schutz sensibler Daten auf höchstem Niveau anbieten.
Gab es einen Moment oder eine Herausforderung, die VITAS nachhaltig geprägt hat?
Ein Moment, der VITAS nachhaltig geprägt hat, war die schnelle Anpassung unserer Technologie zu Beginn der Corona-Pandemie. Ursprünglich war ein Assistent für die Gastronomie geplant, der im Februar 2020 auf den Markt kam. Doch als sich die Situation durch Corona veränderte, reagierten wir flexibel und passten den Assistenten innerhalb von nur drei Wochen so an, dass wir der Kassenärztlichen Bundesvereinigung einen Sprachassistenten für Standardfragen rund um Corona zur Verfügung stellen konnten. Dieser war dann von April 2020 bis Juni 2021 unter der bundesweiten Rufnummer 116 117 im Einsatz. Dieser Schritt zeigte uns, wie wichtig Flexibilität und schnelles Handeln sind, um auf unvorhergesehene Herausforderungen zu reagieren.
Wie sieht der typische Arbeitsalltag bei VITAS aus und welche Rolle spielt Kreativität im Team?
Da wir uns in einem dynamischen Markt bewegen, gleicht für mich kaum ein Tag dem anderen – von tiefgehenden technischen Diskussionen über spontane Kundengespräche bis hin zu kreativen Brainstorming-Sessions für neue Features.
Kreativität braucht es bei uns in jeder Abteilung: in der Produktentwicklung, wenn es darum geht, neue Features anzugreifen, im Frontend, um Nutzerführung intuitiv zu gestalten oder im Marketing, um komplexe Inhalte greifbar zu vermitteln.
Aktuell sind wir 32 Mitarbeitende und wachsen weiter – mit Menschen, die Lust haben, Dinge zu hinterfragen, zu gestalten und VITAS mit uns weiterzuentwickeln.
Welche langfristigen Ziele haben Sie für VITAS und welche Märkte möchten Sie in Zukunft erschließen?
Bis heute investieren wir kontinuierlich in die Weiterentwicklung der VITAS Plattform, um sie noch leistungsfähiger und benutzerfreundlicher zu machen. Dabei legen wir großen Wert darauf, dass unsere Lösungen stets den höchsten Qualitäts- und Sicherheitsstandards entsprechen. Zusätzlich streben wir an, unsere Zertifizierungen durch das C5-Testat weiter auszubauen, um unseren Kund:innen noch mehr Vertrauen und Transparenz zu bieten. Unser Anspruch ist es, den besten deutschen Virtuellen Telefonassistenten anzubieten – ohne Kompromisse. Jede Neuerung wird mit größter Sorgfalt entwickelt, getestet und optimiert, um den spezifischen Anforderungen unserer Kund:innen gerecht zu werden.
Langfristig möchten wir unsere Position als Marktführer im Bereich KI-Assistenten für das Gesundheitswesen und den öffentlichen Sektor weiter festigen. Auf mittelfristige Sicht planen wir, auch internationale Märkte zu erschließen und unsere Lösungen weltweit anzubieten.
Welche Trends in der künstlichen Intelligenzbranche sehen Sie als besonders spannend oder wegweisend?
Ein besonders wegweisender Trend in der KI-Branche ist der Fokus auf Datenschutz, insbesondere angesichts der Herausforderungen, die mit der zunehmenden Verwendung von generativen KI-Modellen verbunden sind. Viele dieser Modelle neigen darüber hinaus dazu, ungenaue oder „halluzinierte“ Informationen zu erzeugen, was in sensiblen Bereichen wie dem Gesundheitswesen oder der öffentlichen Verwaltung problematisch sein kann. Unser Ansatz bei VITAS setzt auf eine Kombination aus Large Language Model (LLM) und regelbasierter Technologie, die vom Menschen konfiguriert wird. Dadurch stellen wir sicher, dass unsere KI keine halluzinierten Inhalte erzeugt und gleichzeitig höchsten Datenschutzanforderungen gerecht wird.

Was motiviert Sie persönlich, Ihre Vision für VITAS weiter voranzutreiben?
Mich motiviert die Möglichkeit, einen echten Unterschied im Leben der Menschen zu machen. Wir verbessern die Art und Weise, wie Unternehmen und Institutionen mit ihren Kunden und Patienten kommunizieren, durch den Einsatz von KI, die nicht ersetzt, sondern unterstützt.
Besonders im Gesundheitswesen, wo dringend benötigte Fachkräfte täglich an ihrer Belastungsgrenze arbeiten, sehen wir ein riesiges Potenzial für, sie mit effizienten, datenschutzkonformen Virtuelle Telefonassistenten Lösungen zu entlasten – damit ihre Zeit dort ankommt, wo sie am meisten gebraucht wird. Ganz nach unserem Motto: Hände frei für das, was zählt!
Diese Veränderung in den Alltag der Menschen zu bringen, mit einem Team zusammenzuarbeiten, das genauso leidenschaftlich an dieser Vision arbeitet und dabei kontinuierlich neue Möglichkeiten zu erschließen – das ist das, was mich Tag für Tag motiviert.
Was würden Sie anderen Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben, die ein Unternehmen in einem innovativen Bereich starten möchten?
Also, mein erster Ratschlag wäre, sich immer an der langfristigen Vision zu orientieren, aber immer bereit zu sein, Anpassungen daran vorzunehmen. Es wird immer Rückschläge und Herausforderungen geben – das gehört dazu. Wichtig ist, dass man nicht aufgibt, sondern weiter an die Idee glaubt und daraus lernt.
Außerdem ist es super wichtig, von Anfang an ein starkes Team aufzubauen, das die gleichen Werte teilt und bereit ist, gemeinsam zu wachsen.
Seid offen für Veränderungen und macht nicht den Fehler, stur an einer Idee festzuhalten, wenn der Markt oder die Bedürfnisse sich ändern. Seht Fehler als Lernchancen, nicht als Rückschläge. Und auch wenn ihr in einem innovativen Bereich seid, vergesst nie, was die Kunden wirklich brauchen und auch in deren Arbeitsalltag produktiv nutzen können. Am Ende geht’s immer darum, echten Mehrwert zu schaffen und das Problem der Leute zu lösen.
Wie stellen Sie sicher, dass VITAS und der Virtuelle Telefonassistenten auch in fünf Jahren noch relevant und innovativ bleibt?
Wir beobachten den Markt und neue Technologien ganz genau und investieren kontinuierlich in unsere Lösung. Das sorgt dafür, dass wir immer am Puls der Zeit bleiben.
Wichtig ist aber auch, dass wir eine Kultur der Innovation im Team haben. Jeder hier kann Ideen einbringen und mitgestalten, wie wir uns weiter verbessern können. Gleichzeitig sind wir ständig im Austausch mit unseren Kunden und Partnern. Nur so verstehen wir, wie sich ihre Bedürfnisse ändern und können flexibel reagieren.
Bild: VITAS Gründerteambild Fotograf: © Vanessa Mund
Wir bedanken uns bei Tobias Bäumler für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.
Premium Start-up: VITAS

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Ansprechpartner: Tobias Bäumler