Sonntag, November 24, 2024
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Klar definieren, für welche Zielgruppe das Produkt entwickelt werden soll

Virtuo digitaler Car-On-Demand Anbieter – Autovermietung auf Basis einer App

Stellen Sie sich und das Startup Virtuo doch kurz unseren Lesern vor!

Hi, ich bin Karim Kaddoura, Co-Founder und CEO des digitalen Car-On-Demand-Anbieters Virtuo. Thibault Chassagne und ich haben Virtuo 2016 mit dem Ziel gegründet, das Erlebnis der Autovermietung auf Basis einer App neu zu erfinden. Wir wollten eine Buchungserfahrung schaffen, die es Nutzer:innen ermöglicht, ihre Miete ohne Papierkram und lange Warteschlangen zu starten und das Auto kontaktlos zu öffnen.

Seit der Gründung hat sich Virtuo dabei nicht nur als Alternative zur klassischen Autovermietung entwickelt. Wir wollen eine echte Alternative zum eigenen Auto für Stadtbewohner:innen anbieten, um dem oftmals hektischen Stadtgeschehen auch spontan entfliehen zu können. Wie die meisten unserer Kund:innen sehe auch ich das Auto als Symbol individueller Freiheit. Gleichzeitig nehmen geparkte Autos im Privatbesitz wichtigen Platz im öffentlichen Raum unserer Städte ein – und stellen zudem einen kontinuierlichen Kostenfaktor für ihre Besitzer:innen dar. Mit unserem Car-On-Demand-Angebot möchten wir Stadtbewohner:innen die Freiheiten eines Autos zurückgeben, ohne dabei ein eigenes Auto besitzen zu müssen und die Städte und die Umwelt unnötig zu belasten. 

Mit unserem Deutschlandstart im Mai 2022 in Berlin und in München im Juni 2022 sind wir nun in sechs Ländern (Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal und Großbritannien) und über 29 europäischen Großstädten vertreten, darunter Berlin, München, Paris, London, Manchester, Barcelona und Mailand.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Thibault und ich kennen uns aus unserer gemeinsamen Studienzeit an der Science Po in Paris. 2008 haben wir dann mit neowebcar.com, einem Vergleichsportal für Neuwagen, zum ersten Mal im Automotive-Bereich gegründet. Nach dem erfolgreichen Verkauf des Unternehmens haben wir uns den Markt der Autovermietungen angesehen: einen Markt mit einem kontinuierlichen Wachstum. Dabei haben wir zum einen erkannt, dass die Qualität und Kundenfreundlichkeit der verfügbaren Autovermietungslösungen allein nicht mit dem Freiheitsgefühl mithalten können, den der Besitz eines eigenen Autos bietet. Zum anderen haben wir feststellen müssen, dass die Beziehung zum Auto in unserer Gesellschaft zu einer untragbaren Belastung für unsere Städte geworden ist.

Als Konsequenz sind wir 2016 mit der Gründung von Virtuo an den Start gegangen: Einem Car-On-Demand-Service, der es Stadtbewohner:innen ermöglicht, einen Mietwagen flexibel und komfortabel über eine App zu mieten und zu öffnen. Wir sind davon überzeugt, dass Menschen in Großstädten kein Auto besitzen müssen, wenn sie stattdessen ein Fahrzeug jederzeit auf Abruf für Fahrten außerhalb der Stadt – dem Hauptgrund vieler Städter:innen für ein eigenes Auto – buchen können. Wir möchten mit Virtuo die Plattform für ein besseres Mietwagenerlebnis schaffen.

Welche Vision steckt hinter Virtuo?

Wir wollen mit Virtuo Inspiration für eine Zukunft ohne eigene Autos in den Städten schaffen. Eine Zukunft, in der der Besitz eines eigenen Autos die Ausnahme und stattdessen die Miete bei Bedarf die Regel werden. Wir glauben, dass die Nutzung von Autos, wie wir es heute tun, nicht nachhaltig sein kann, sondern eine Belastung für uns selbst, unsere Städte und die Umwelt darstellt. Wir sind davon überzeugt, dass eine bessere Zukunft möglich ist: Hierfür braucht es neue Angebote, die sich an die On-Demand-Generation von Fahrer:innen richten, denen Flexibilität und Freiheit, aber auch Verantwortung gegenüber der Umwelt wichtig sind.

Unsere Vision von Virtuo beschreibt ein Auto, das dann verfügbar ist, wenn man es braucht und wieder verschwindet, wenn es nicht mehr benötigt wird. Wir wollen ein digitales Mieterlebnis schaffen, das sich den individuellen Bedürfnissen der Nutzer:innen anpasst und das jederzeit auf dem Smartphone verfügbar ist. 

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Seit der Gründung von Virtuo im Jahr 2016 konnten wir bereits wichtige Meilensteine erreichen. So wurde unsere App gleich im Gründungsjahr im Apple App Store in Frankreich als beste App ausgezeichnet und wir konnten seitdem in insgesamt fünf Märkten expandieren, ohne Kompromisse in unserer Servicequalität eingehen zu müssen. Als junges, stetig wachsendes Unternehmen mussten wir uns dennoch auch einigen Herausforderungen stellen. Da wir uns mit unserem Business in der Mobilitäts- und Reisebranche bewegen, hat uns die globale COVID-19-Pandemie natürlich stark betroffen. Zwar wurden unsere Autos während der Hochphase nicht für reguläre Fahrten genutzt, jedoch konnten wir tragenden Berufsgruppen im Kampf gegen die Pandemie kostenlos Autos zur Verfügung stellen. Nach dem Lockdown haben wir dann einen starken Aufwind für unser Angebot gespürt, insbesondere da die Nachfrage nach Staycation-Trips, also dem Urlaub in der eigenen Region, stark zugenommen hat. Genau hier liegt letztlich auch unser Kerngeschäft.

Eine weitere Herausforderung ergibt sich aus unserem eigenen Anspruch an unser Angebot, das richtige Auto für die richtige Person zur richtigen Zeit in bestmöglicher Servicequalität anbieten zu können. Mit dem Wachstum unseres Kundenstamms gehen natürliche operative Herausforderungen einher. Um die steigende Nachfrage bedienen und ein breites Spektrum an Nutzer:innen ansprechen zu können, haben wir unsere Flotte zuletzt stark erweitert und arbeiten hierfür mit neuen Herstellern zusammen. 

Wir sind sehr glücklich über das Vertrauen unserer Investoren und Partner in das Geschäftsmodell von Virtuo. Zuletzt konnten wir somit erfolgreich eine Series C Finanzierungsrunde mit einer Finanzierungssumme von 80 Millionen Euro abschließen. Bis heute haben wir bereits 110 Millionen Euro von unseren Investoren erhalten, darunter AXA Venture Partners, Raise Ventures, Bpifrance, Iris Capital, H14, Alpha Intelligence Capital, Balderton Capital.

Wer ist die Zielgruppe von Virtuo?

Unsere Zielgruppe sind Bewohner:innen europäischer Großstädte, die sich die Freiheit eines Autos wünschen, gleichzeitig aber nicht den finanziellen wie auch organisatorischen Aufwand eines eigenen Autos tragen wollen.

Wie funktioniert Virtuo? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

An erster Stelle verstehen wir uns als Tech-Unternehmen, das ein vollständig digitales und kundenorientiertes On-Demand-Autovermietungserlebnis anbietet. Unabhängig davon, ob das Auto an einer unserer Stationen abgeholt oder aber zum Wunschort geliefert wird: Der Buchungsprozess und das Öffnen des Wagens erfolgen vollkommen digital über die Virtuo App. Bei Rückfragen steht unser Kundenservice rund um die Uhr zur Verfügung. Durch unser digitales Geschäftsmodell bieten wir den Vorteil einer besonders flexiblen Buchung, Modifikation sowie Stornierung, wobei die Mietdauer zwischen einem und 90 Tagen betragen kann. Kund:innen erhalten bei uns zudem genau jenes Fahrzeug, welches zuvor von ihnen ausgewählt wurde. 

Wir sehen unser Angebot somit vor allem als flexible Alternative zu klassischen Autovermietungen. Im Unterschied zu den bestehenden Angeboten ist unser Produkt vollständig digital und auf eine maximale Kundenorientierung ausgerichtet. Von den existierenden Angeboten aus dem Carsharing-Bereich grenzen wir uns durch eine größere Auswahl an Modellen ab und richten uns an Kund:innen mit einer längeren Mietdauer, die weitere Strecken fahren. 

Unsere Fahrzeuge werden bei Bedarf bis vor die eigene Haustür geliefert und werden vor jeder Miete professionell geprüft und gereinigt. Wir folgen damit dem Premium-Anspruch von Mietwagenanbietern, ermöglichen aber die Flexibilität von Carsharing-Angeboten. Außerdem sind weitere Fahrer ohne zusätzliche Kosten in der App hinzubuchbar, wobei sich der digitale Schlüssel in der App einfach übertragen lässt. 

Virtuo, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir haben uns bei Virtuo seit dem ersten Tag darauf konzentriert, ein Unternehmen aufzubauen, das es auch in 50 Jahren noch geben wird und nicht nur eine Eintagsfliege ist. In diesem Sinne werden wir unsere Services und unser Angebot ständig verbessern und weiterentwickeln. Neue Produktfunktionen und Nutzungsmodelle sowie die stetige Individualisierung unseres Produkterlebnisses sind dabei stets der Kern unserer Bemühungen. 

Wir werden unsere Präsenz auf dem europäischen Markt kontinuierlich ausbauen. Unser Ziel für die Zukunft ist es, so viele Städte wie möglich von der Last des eigenen Autos zu befreien und eine echte, nachhaltige Alternative zu schaffen. Hierfür wird unser Fuhrpark bis 2025 zu 50 % und bis 2030 zu 100 % aus Elektrofahrzeugen bestehen. Zusätzlich haben wir im letzten Jahr unser Produkt zum CO₂-Ausgleich eingeführt.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Zuerst sollte jedes Unternehmen mit dem Ziel gegründet werden, ein bestehendes Problem zu lösen. Nur wer die Bedürfnisse und Probleme seiner Kund:innen kennt, kann ein Produkt entwickeln, das einen konkreten Fokus und Relevanz hat. Wenn nicht von Anfang an klar ist, welche Probleme bei zukünftigen Kund:innen gelöst werden sollen, wird es schwierig sein, ein zielgerichtetes Produkt zu entwickeln. 

Als zweites – und dieser Punkt geht Hand in Hand mit der Problemlösung – muss klar definiert sein, für welche Zielgruppe das Produkt entwickelt werden soll. Ein beispielhafter Test hierfür ist, sich einen Raum voller Menschen vorzustellen. Man sollte genau sagen können, wer in diesem Raum zu den eigenen potentiellen Kunden zählen kann. Wenn man der Meinung ist, dass alle Anwesenden die eigenen Kunden sein könnten, dann stimmt etwas nicht.

Zu guter Letzt sollten von Anfang an klare Investments in das Team und dessen Kultur gemacht werden. Jedes Team braucht eine gemeinsame Teamkultur, die von jedem und jeder Einzelnen getragen wird. Ich bin stolz auf unser Virtuo Team, das den Kundennutzen und das bestmögliche Mieterlebnis stets in den Mittelpunkt seines Handelns stellt. 

Wir bedanken uns bei Karim Kaddoura für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: Virtuo

Kontakt:

Virtuo Technologies GmbH
c/o WeWork Atrium Tower
Eichhornstraße 3
D-10785 Berlin

https://www.govirtuo.com/de
contact@govirtuo.com

Ansprechpartner: Karim Kaddoura

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Sabine Elsässer
Sabine Elsässer
Sabine Elsaesser is an experienced entrepreneur and media/startup expert. Since 2016, she has served as the Chief Editor and CEO of StartupValley Media & Publishing. In this role, she is responsible for managing the company and providing strategic direction for its media and publishing activities. Sabine Elsaesser takes great pleasure in assisting individuals and businesses in reaching their full potential. Her expertise in establishing sales organizations and her passion for innovation make her a valuable advocate for startups and entrepreneurs.

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