Donnerstag, November 14, 2024
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Miesmachern keine Chance bieten!

Auf der VisaBee Plattform findet der Deutsche Mittelstand KMU Fachkräfte aus dem Ausland

Stellen Sie sich und das Startup VisaBee kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Bastian Mahmoodi, Gründer und Geschäftsführer der Innozation GmbH, die ich im Mai 2018 gegründet habe. Seitdem realisieren mein Team und ich den Dienstleistungsanbieter ‚VisaBee‘, der im Zuge der Öffnung Deutschlands gegenüber Fachkräften aus dem Ausland eine Lösung darstellt, mit Hilfe derer Mittelständische Unternehmen in Deutschland (KMU) und Fachkräfte aus dem – insbesondere – Nicht-EU-Ausland zueinander finden. Eine Art Plattform, die zugleich an den entscheidenden Stellen Dienstleistungen anbietet und somit eine Brücke zwischen beiden Seiten baut. Während meiner Studienzeit habe ich nebenbei als freier Berater Ärzte aus dem Ausland an deutsche Krankenhäuser gebracht. Hierbei wurden für mich systemische Defizite klar, weshalb die Zuwanderung nicht in dem Umfang funktioniert, wie sie eigentlich funktionieren sollte, um dem Fachkräftemangel in Deutschland entsprechend entgegenzuwirken. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Nach der Feststellung dieser Defizite im Zuwanderungssystem Deutschlands habe ich mich dann entschieden, zu gründen, um eine skalierbare Lösung anbieten zu können, die einer Vielzahl von Fachkräften aus dem Ausland zur Verfügung stehen sollte. Es ging also primär darum, Qualität auf hohem Niveau bei Dienstleistungen und Prozessen anzubieten, die Menschen auf dem Weg in ein neues Leben in einem fremden Land begleiten. Die grundsätzliche Entscheidung gründen zu wollen war bereits nach dem Abitur getroffen und hat sich über die Zeit während des Studiums nur verstärkt. Das Unternehmerdasein ermöglicht mir, meine Fähigkeiten und meine Kreativität jederzeit maximal anwenden zu können. Das empfinde ich grundsätzlich als sehr spannend. 

Welche Vision steckt hinter VisaBee?

Die Vision sehe ich darin, dass KMU und Fachkräfte aus dem Ausland einen uneingeschränkten und bisher nicht dagewesenen Zugang zueinander erhalten. Das Potenzial von Menschen, die noch nicht in Deutschland leben, nach Deutschland in die Unternehmen zu holen und die deutsche Volkswirtschaft nachhaltig zu stärken. Hierbei kann VisaBee eine wesentliche Rolle einnehmen, indem durchdachte Lösungen von A-Z bisherige Flickenteppiche ersetzen, die zu hohen Kosten, Chaos in der Abwicklung und letztendlich oftmals vermeidbarer Fluktuation führen.  

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Vor einer wesentlichen Herausforderung stand ich bereits, als der Umzug nach München anstand und ich eine Wohnung finden musste. Herausfordernd empfand ich auch, einen Überblick über die Fördermaßnahmen und Gründungsunterstützungen zu bekommen und die richtigen Gründungsberater zu finden, da man auch in diesem Markt aufpassen muss, da alle Beteiligten möglichst viel Geld verdienen wollen – dies geht oft zu Lasten der langfristigen Strategie. Schwierig war vor der Finanzierung vor allem auch annähernd realistische Zahlen für einen Liquiditätsplan zusammenzustellen, da es ein solches Geschäftsmodell bisher nicht gegeben hatte. Eine Finanzierung habe ich schließlich durch einen privaten Investor, die Bayerische Beteiligungsgesellschaft und Eigenkapital sicherstellen können. 

Wer ist die Zielgruppe von VisaBee?

Die Zielgruppen unterscheiden sich einen klassischen B2C (Bewerber/ Fachkräfte) und B2B Markt (KMU). Das besondere an VisaBee ist, dass es beide Zielgruppen gleichermaßen bearbeitet und auch bearbeiten muss, um das gewünschte Ergebnis – eine langfristige Zusammenarbeit – erreichen zu können. Wichtig war mir besonders, dass es keine einseitige Incentivierung wie in der Personalvermittlung gibt, bei der mindestens eine Seite stets benachteiligt wird. 

Wie funktioniert VisaBee? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

VisaBee ermöglicht zunächst Unternehmen (KMU) ihre offenen Stellen multilingual (standardmäßig achtsprachig) über VisaBee auszuschreiben. Diese werden dann in entsprechenden Kanälen – vorrangig über Social Media – zielgruppensicher an die passenden Fachkräfte im Ausland weiterpubliziert. Die Vielsprachigkeit der Stellenanzeigen haben wir deshalb gewählt, weil ich aus Erfahrung weiß, dass es viele Fachkräfte gibt, die sich für eine Anstellung in Deutschland interessieren, aber in ihrer Muttersprache keine Informationen erhalten.

Mit unserer Lösung überwinden wir dieses Problem und erreichen qualifizierte Fachkräfte schon lange bevor mit einem Deutschkurs im Heimatland begonnen wird und können wirklich vermitteln, wie eine Tätigkeit im jeweiligen Unternehmen aussehen könnte. Dies hat natürlich den Vorteil, dass bereits im Vorwege Missverständnisse vermieden und konkretes Interesse geweckt wird. Es ist nämlich nicht verwunderlich, dass wenn KMU ihre Stellen auf Stellenportalen in Deutschland ausschreiben, keine (qualifizierten) Bewerbungen aus dem Ausland kommen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass eingehende Bewerbungen in vielerlei Sprachen dann nicht direkt beim inserierenden Unternehmen eingehen, sondern bei VisaBee. D

as Team kümmert sich dann zunächst um eine Auswertung und prüft, ob und in welchem Umfang Einwanderungspotenzial vorliegt. Das KMU erhält dann eine qualifizierte Auswertung und hat etwas Handfestes zum Entscheiden in der Hand. Sofern sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer einige werden, übernehmen wir dann die Abwicklung bis zur Ankunft am Arbeitsplatz in Deutschland.

Wie ist das Feedback?

Das Feedback ist bisher tatsächlich durchweg positiv, da jedermann die Plausibilität der Lösung erkennt und VisaBee ein großes Marktpotenzial nachgesagt wird.

VisaBee, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir hoffen uns innerhalb der kommenden zwei Jahre als Plattform und Dienstleister fest im KMU-Markt etablieren zu können. Da dieser sehr langwierig und schwierig ist, sind fünf Jahre insgesamt ein guter Ausblick. Wir möchten unsere Lösungen weiter digitalisieren, automatisieren und vermehrt KI einsetzen, um unserer Zeit immer ein Stückweit voraus zu sein. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Tipp 1: Trotz einer Vision und eines eindeutigen Konzepts niemals versuchen 100 % zu erreichen. Man erreicht niemals 100 % in einer Entwicklungsphase, da diese fließend ist und kontinuierlich andauern wird. Man sollte sich vor Augen halten, dass der potenzielle Kunde die eigenen Ideen nicht kennt und oftmals schon mit einer marginalen Neuerung sehr zufrieden ist.

Tipp2: Immer wieder Annahmen bei der Konzeptentwicklung, die man einst getroffen hat, in Frage stellen und diese überprüfen. Oft ist der Ausgangsgedanke richtig gewesen, welcher jedoch angepasst werden muss, wenn sich bestimmte Situationen verändern.

Tipp 3: Immer man selbst bleiben, Informationen und Ratschläge Dritter sehr sorgfältig für sich überprüfen und Miesmachern keine Chance bieten!

Wir bedanken uns bei Bastian Mahmoodi für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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