WALLROUND saniert energetisch Mehrfamilienhäuser und Bürogebäude, reduziert Energieverschwendung und CO2-Ausstoß und bietet alles aus einer Hand
Können Sie uns eine kurze Vorstellung Ihres Unternehmens „WALLROUND“ geben und wer die Personen sind, die dahinter stehen?
Wir sanieren Mehrfamilienhäuser und Bürogebäude energetisch und sorgen dadurch dafür, dass diese Gebäude weniger Energie verschwenden und weniger Co2 ausgestoßen wird. Im Gegensatz zu klassischen Anbietern bieten wir aber alles aus einer Hand und entwickeln digitale sowie operative Prozesse, die es für unsere Kunden einfacher, schneller und besser machen. Unser Gründerteam besteht neben mir noch aus Henning und Tatiana und wir ergänzen uns perfekt: Henning hat viele Jahre als Projektleiter für Großbauvorhaben gearbeitet, Tatiana für über 13 Unternehmen (u.a. Rocket Internet) Technologie entwickelt und ich durch meine vorherigen Station und vor allem vorheriges Startup viel Erfahrung im Unternehmertum, digitaler Produktentwicklung und im Marketing und Vertrieb gesammelt. Die Mischung passt!
Was war die persönliche Motivation des Gründungsteams, „WALLROUND“ ins Leben zu rufen, und welche Geschichte steckt hinter Ihrem Startup?
Ich hatte letztes Jahr privat einiges mit Handwerksbetrieben zu tun und war ziemlich über deren Arbeitsweise und Prozesse verwundert. Außerdem wollte ich nach VEHICULUM etwas mit mehr echtem Impact machen. Ich habe mir deshalb den Markt genauer angeschaut, die Notwendigkeit gesehen, aber auch viele Fragen gehabt. Daraufhin habe ich meinen alten Freund Henning angerufen und hatte einen ziemlich langen Abend mit ihm. Ein paar Wochen später haben wir uns an die Arbeit gemacht und glücklicherweise auch relativ schnell Tatiana davon überzeugen können, an Bord zu kommen. Wir alle wollen einen Teil dazu beitragen, dass Handwerk wieder mehr junge Leute begeistert und attraktiver wird. Das wird extrem wichtig in den nächsten Jahren.
Wie würden Sie die Vision von WALLROUND beschreiben und welche konkreten Schritte unternehmen Sie, um diese Vision zu verwirklichen?
Wir wollen dazu beitragen, das Handwerk effizienter, digitaler und sexy zu machen. Aus unserer Sicht braucht es nämlich alle drei Dinge, um sowohl die Produktivität zu erhöhen also auch die junge Generation wieder für das Handwerk zu begeistern – was wiederum die beiden Grundvoraussetzungen für einen Co2 neutralen Gebäudebestand bis 2045 sind.
Wer zählt zu Ihrer Hauptzielgruppe und wie stellen Sie sicher, dass die Bedürfnisse und Wünsche dieser Zielgruppe erfüllt werden?
Wir fokussieren uns komplett auf kleinere Immobilieninvestoren bzw. Bestandshalter. Das ist eine Kundengruppe, welche viel Besitz (Eigentum) und dadurch auch viel Einfluss auf den CO2 Fußabdruck von Gebäuden hat, aber komplett alleine gelassen wird. Viele dieser Kunden sanieren nicht, weil es zu viel Zeit in Anspruch nimmt oder weil nicht klar ist, was gemacht werden soll oder wer die richtigen Ansprechpartner sind usw. Das Kapital und der Wille ist gegeben, die Zeit und Geduld aber nicht. Wenn man also den Aufwand minimiert, steigt auch die Nachfrage.
Was waren die größten Herausforderungen, denen Sie seit der Gründung von WALLROUND begegnet sind, und wie haben Sie diese gemeistert?
Man will ja immer, dass alles schneller geht, da helfen manchmal die Behörden & Bürokratie natürlich nicht. Aber eigentlich sind wir gut unterwegs und die ersten Monate liefen sogar besser als geplant.
Was unterscheidet „WALLROUND“ von anderen Anbietern im Bereich der energetischen Sanierung und was ist Ihr einzigartiger Verkaufsansatz (Unique Selling Point)?
Unsere USPs sind Einfachheit und Geschwindigkeit: wir reduzieren die Komplexität signifikant indem wir alle relevanten Stakeholder (z.B. Energieberater, Planer, Gutachter) in die Prozesskette integrieren und alles als Full-Service-Anbieter inkl. Projektsteuerung anbieten. Unsere Technologie wiederum führt dazu, dass z.B. Kostenkalkulationen und Wirtschaftlichkeitsberechnungen in wenigen Klicks anstatt vielen Wochen erledigt werden können. Außerdem fokussieren wir uns zu 100% auf ein Thema: energetische Sanierung von Bestandsgebäuden, speziell die Gebäudehülle, welche eine wesentlichen Anteil an der CO2-Reduzierung hat – das zusammen ist ziemlich einzigartig.
Wie sehen Ihre zukünftigen Pläne und Entwicklungen für das Unternehmen aus?
Wir sind ja noch ganz am Anfang und wollen erstmal unsere Hausaufgaben machen. In Berlin gibt es unfassbar viel Potential und eine steigende Nachfrage. Hier kann man deshalb perfekt testen, das Produkt weiterentwickeln und dabei signifikant Umsatz machen. Wenn unser „Playbook“ dann steht, wollen wir natürlich in andere Regionen expandieren.
Gibt es neue Produkte oder Projekte, die Sie in naher Zukunft einführen möchten?
Da gibt es viele Sachen, aber unser Tool ist im Fokus und wird jeden Tag besser. Wir arbeiten aktuell an zwei neuen größeren Feautures: Projekttracking und Dokumentenmanagement – beides Themen, die aktuell gar nicht existieren oder im besten Fall via Email Pingpong stattfinden. Wir wollen es unseren Kunden so einfach und transparent wie möglich machen, die ganze Customer Journey muss deshalb entschlackt werden. Deshalb setzen wir so stark auf eine end2end-Integration entlang der gesamten Wertschöpfungskette – Insellösungen ergeben aus unserer Sicht wenig Sinn.
Wie hat sich Ihr ganzheitlicher Ansatz der „Sanierung-as-a-Service“ auf Ihre Kunden und die Branche insgesamt ausgewirkt?
Ich würde nicht behaupten, dass wir nach 6 Monaten schon einen Einfluss auf die Branche haben, dafür braucht man Größe. Das kommt aber hoffentlich bald. Was aber auffällig ist: Kundenakquise fällt uns verhältnismäßig leicht & es melden viele potentielle Kunden über Empfehlungen. Daran merken wir, dass wir offensichtlich einen Nerv treffen, was uns natürlich sehr freut.
Welche Ratschläge würden Sie anderen Gründern geben, die ein eigenes Unternehmen starten möchten?
Einfach machen. Es kommt sowieso fast immer andes als man denkt. Von daher ist der wichtigste Teil vom Gründen, überhaupt zu starten und dann schauen, wie man von A nach B kommt.
Wie wichtig ist Ihnen die Qualität und das Zusammenspiel von Technologie und Handwerk bei der Umsetzung Ihrer Projekte?
Wir werden die Klimakrise nicht nur durch Software lösen. Aber eben auch nicht ohne. Daraus ergibt sich für uns, dass man ganzheitlich denken muss und ein gutes Zusammenspiel aus Software und ausführendem Handwerk braucht. Nur dann werden wir schneller und effizienter beim sanieren – und Kunden letztlich zufriedener.
Wie schaffen Sie es, die Komplexität und Risiken des Sanierungsprozesses für Ihre Kunden zu reduzieren und welche Rückmeldungen erhalten Sie von ihnen?
Das schaffen wir durch die bereits erwähnte Kombination aus Technologie, Projektsteuerung und Handwerk. Wenn diese drei Dinge in Einklang sind, nimmt die Komplexität ab und die Qualität steigt. Wir orientieren uns an dabei an erprobten Methoden für Großbauprojekte und adaptieren diese für kleinere Sanierungsprojekte. Das Feedback der Kunden ist bisher sehr positiv.
Wir bedanken uns bei Lukas Steinhilber für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.