Die WEYSTAHL Group entwickelt und fertigt nachhaltige, hochpräzise Stahlkomponenten für industrielle Anwendungen
Was genau steckt hinter der Gründung der WEYSTAHL Group und wer sind die Köpfe hinter dem Unternehmen?
Wir – Maximilian Obert, Max Dorer und Tom Breuer – haben die WEYSTAHL Group gegründet, weil wir überzeugt sind: Stahlverarbeitung braucht einen neuen industriellen Standard.
Maximilian verantwortet Strategie, Geschäftsentwicklung und Kommunikation. Tom leitet als technischer Geschäftsführer die Entwicklung, Fertigung und Qualitätssicherung. Max steuert den kaufmännischen Bereich und arbeitet eng mit Tom an der operativen Umsetzung.
Unser gemeinsames Ziel ist es, ein Unternehmen aufzubauen, das technologisch führend ist, wirtschaftlich tragfähig und bereit für industrielle Skalierung.
Wie kam es zum Wechsel von der Mode- in die Industriebranche – und welche Erkenntnisse aus der Modewelt fließen nun bei WEYSTAHL mit ein?
In der Mode haben wir gelernt, wie wichtig Materialien, Markenführung und Tempo in der Umsetzung sind. Diese Denkweise hilft uns heute, auch in der Industrie schneller, klarer und kundenorientierter zu arbeiten.
Wir bringen frische Perspektiven in eine Branche, die oft zu starr denkt – mit dem Anspruch, funktionale Produkte mit durchdachter Gestaltung und strukturellem Anspruch zu verbinden.
Was bedeutet für WEYSTAHL der Anspruch, technische Präzision mit ökologischer Verantwortung zu vereinen?
Für uns bedeutet Präzision nicht nur Maßhaltigkeit, sondern auch Ressourceneffizienz. Wir arbeiten bevorzugt mit recyceltem Stahl, planen intelligent und setzen auf langlebige Konstruktionen.
Ein modernes Industrieunternehmen muss heute mitdenken: in Materialien, Energie und Wirkung. Das tun wir – nicht aus Marketinggründen, sondern weil es wirtschaftlich sinnvoll ist.
An wen richtet sich das Leistungsportfolio der WEYSTAHL Group konkret – und wie geht ihr auf die speziellen Bedürfnisse eurer Kunden ein?
Unsere Kunden sind Unternehmen mit komplexen technischen Anforderungen – aus dem Maschinenbau, der Energiebranche oder dem Sonderanlagenbau.
Wir bieten keine Katalogprodukte, sondern entwickeln gemeinsam mit unseren Kunden Lösungen, die in Funktion, Toleranz und Haltbarkeit exakt auf ihren Bedarf abgestimmt sind. Das beginnt bei der Idee – und endet in der Serie.
Welche Rolle spielt das Thema Innovation bei der mechanischen Fertigung und technischen Veredelung eurer Stahlbauteile?
Innovation ist für uns die Grundlage industrieller Relevanz. Wir arbeiten mit modernen CNC-Technologien, automatisierter QS, digitaler Planung und kontinuierlicher Prozessoptimierung.
Tom bringt hier tiefes technisches Verständnis ein, Max sorgt für wirtschaftliche Skalierung und Maximilian für die strategische Positionierung – so schaffen wir ein Innovationsdreieck mit technischer Substanz.
Mit welchen Herausforderungen seid ihr beim Aufbau eines nachhaltigen Stahlunternehmens konfrontiert – und wie begegnet ihr diesen?
Die größte Herausforderung ist die Gleichzeitigkeit: Effizienz, Nachhaltigkeit und Qualität müssen zusammengedacht werden.
Deshalb arbeiten wir mit klaren Prozessen, zuverlässigen Lieferketten und einem starken Team. Jeder bei uns weiß, worauf es ankommt. Inspiration für diese Denkweise kam unter anderem durch das Unternehmen SYNTARI®, das für uns ein gutes Beispiel dafür ist, wie unternehmerische Klarheit und ökologisches Denken in Einklang gebracht werden können.
Wie unterscheidet sich WEYSTAHL von klassischen Stahlverarbeitern – was macht euch wirklich besonders?
Wir denken nicht in Werkstücken, sondern in Lösungen. Unsere Prozesse sind schnell, durchdacht und dokumentiert. Wir kommunizieren auf Augenhöhe, liefern zuverlässig – und bleiben strukturiert, auch bei wachsendem Volumen.
Was uns besonders macht: unser unternehmerischer Anspruch, unser technisches Verständnis und unser Wille, wirklich etwas aufzubauen – nicht nur Produkte.
Welche Technologien setzt ihr ein, um ressourceneffizient und gleichzeitig hochpräzise zu fertigen?
Wir setzen auf moderne CNC-Zentren, 3D-Konstruktion, automatisierte Messtechnik und digitale Rückverfolgbarkeit. Schon bei der Planung achten wir auf Materialausnutzung und Wiederverwendbarkeit.
Unsere Prozesse sind darauf ausgelegt, Qualität, Ressourcenschonung und Wiederholgenauigkeit in Einklang zu bringen – egal ob Einzelstück oder Serie.
Wie sieht euer typischer Projektverlauf aus – von der ersten Idee bis zur Serienproduktion?
Ein Projekt beginnt mit einer klaren technischen Bedarfsermittlung. Danach folgen Konstruktion, Prototyping, Tests und bei Freigabe die Serienfertigung.
Wir dokumentieren jeden Schritt, sichern die Qualität mehrfach ab und liefern nachvollziehbare, belastbare Ergebnisse – auch bei hoher Taktung und komplexen Spezifikationen.
Welche Zukunftspläne verfolgt die WEYSTAHL Group? Gibt es neue Märkte oder technologische Entwicklungen, auf die ihr euch vorbereitet?
Unser Ziel ist klar: Wir wollen WEYSTAHL zu einem führenden Anbieter im Bereich nachhaltiger, industrieller Stahlkomponenten entwickeln.
Dafür bauen wir unsere Fertigungskapazitäten aus, entwickeln Automatisierung weiter und bereiten uns auf langfristige Partnerschaften mit großen Industrieunternehmen vor.
Robotik, KI in der Fertigung, modulare Serienlösungen – das sind unsere nächsten Schritte.
Was würdet ihr rückblickend anderen Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben?
Baut ein echtes Unternehmen – mit klaren Rollen, Substanz und Struktur. Sucht euch ein Team, dem ihr vertraut. Und denkt vom Produkt aus, nicht vom Pitch.
Industriegründung ist kein Sprint, sondern ein präzise geplanter Marathon. Aber es lohnt sich – wenn man für Qualität und Verantwortung steht.
Wie stellt ihr sicher, dass Qualität, Nachhaltigkeit und Kundenanforderungen langfristig im Gleichgewicht bleiben?
Durch konsequente Struktur. Unsere Prozesse sind messbar, unsere Entscheidungen nachvollziehbar. Qualität ist bei uns nicht nur ein Ziel, sondern ein System.
Wir denken wirtschaftlich – aber nicht kurzfristig. Und wir bauen WEYSTAHL so auf, dass technisches Wachstum, ökologische Verantwortung und Kundennähe dauerhaft zusammen funktionieren.
Bild v.l.n.r. Maximilian Obert und Max Dorer @ WEYSTAHL Group
Wir bedanken uns bei Maximilian Obert für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.