Samstag, Dezember 28, 2024
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Lernt eure Mitgründer und ersten Mitarbeiter gut kennen

Wunderflats Online-Plattform für möbliertes Wohnen auf Zeit

Stellen Sie sich und Wunderflats kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Jan Hase, CEO von Wunderflats. Zusammen mit Arkadi Jampolski, COO, habe ich im Januar 2015 Wunderflats gegründet. Heute ist Wunderflats die führende Online-Plattform für möbliertes Wohnen auf Zeit in Deutschland. Alle Wohnungen auf unserer Plattform sind vollständig bezugsfertig und ab einer Mietdauer von einem Monat online buchbar. So können Mieter einen Umzug oder einen längeren Aufenthalt in einer anderen Stadt bequem aus der Ferne vorbereiten. Das nennen wir Housing as a Service. Wunderflats begleitet dabei den einfach und professionell gestalteten Buchungsprozess. Während wir den Vermietern als Experte für möbliertes Wohnen auf Zeit zur Seite stehen, sind wir ebenso der persönliche Ansprechpartner für Mieter und unterstützen diese bestmöglich auf der Suche nach einem neuen Zuhause.  

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Als mein Mitgründer Arkadi Jampolski und ich uns vor einigen Jahren auf einem Startup Weekend kennenlernten, hatten die Themen Mobilität und Wohnen für uns unabhängig voneinander bereits einen großen Stellenwert. Arkadi kommt ursprünglich aus Russland und zog im Alter von 8 Jahren mit seiner Familie nach Deutschland. Er hat am eigenen Leib erfahren, wie viel Aufwand und Energie dieser Umzug gekostet hat. Ich selber bin Berliner. Während meiner Zeit als freiberuflicher Entwickler musste ich regelmäßig Gigs in Städten außerhalb von Berlin ablehnen, weil ich keine temporäre Unterkunft finden konnte. Hotels waren aus Kostengründen keine Option. Jeder von uns war schon in jungen Jahren unternehmerisch aktiv und uns war schnell klar, dass wir zusammen ein Unternehmen aufbauen wollten, welches einen Beitrag zu vereinfachter Mobilität leisten sollte.

Welche Vision steckt hinter Wunderflats?

Unsere Vision bei Wunderflats ist es, allen Menschen die Freiheit zu geben, dort zu leben und zu arbeiten, wo sie möchten, indem sie ein neues Zuhause schnell und einfach online auf unserer Plattform buchen können. Damit tragen wir maßgeblich zur Weiterentwicklung des Wohnungsmarktes bei. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Gerade erst haben wir unsere Series B mit 8 Millionen Euro neuem Investment abgeschlossen. Das ist für uns gleichermaßen die Bestätigung, dass wir als Team in den letzten Jahren großartige Arbeit geleistet haben, als auch Motivation, unseren Weg weiterzugehen. Als neuen Lead-Investor konnten wir PropTech1 gewinnen, aber auch viele unserer Bestandsgesellschafter wie die IBB Beteiligungsgesellschaft, Axel Springer und Creathor Ventures haben erneut investiert. 

Der Weg, eine Firma zu gründen, ist gespickt von “größten Herausforderungen”. Ich bin mir sicher, dass bereits viel über Finanzierungen, den Aufbau eines großartigen Teams, die Entwicklung von komplett neuen Produkten, das Entlassen von Mitarbeitern etc. geschrieben wurde. Aber ich lese viel zu selten von der meiner Meinung nach wichtigsten Herausforderung: verantwortungsvoll gegenüber dem Unternehmen, der Gesellschaft und der Umwelt zu handeln. 

Gerade in unserer Industrie, der Wohnungswirtschaft, ist Nachhaltigkeit von extremer Bedeutung. Unsere Entscheidungen haben Einfluss auf unsere Mieter, Vermieter, Mitarbeiter, Geschäftspartner und Investoren, ebenso wie auf die Menschen, Häuser und Quartiere, in denen unsere Mieter wohnen. Sie haben Auswirkungen auf die Mietpreise und auf gesellschaftliche Gewohnheiten, die dadurch entstehen, dass wir Megatrends wie Mobilität, Individualisierung, Globalisierung, On-Demand-Konsum und Flexibilisierung in ein Wohnkonzept gegossen haben. Und nicht zuletzt haben sie auch Auswirkungen auf die Politik, die mit rapiden Veränderungen konfrontiert wird. Daher engagieren Arkadi und ich uns auch politisch und stehen jederzeit für Gespräche bereit, um bei der Lösung von Problemen mit anzupacken.

Wer ist die Zielgruppe von Wunderflats?

Zu Beginn richtete sich das Angebot von Housing as a Service hauptsächlich an die Generation geographisch mobiler Berufstätiger, Praktikanten, Freelancer oder Expats, die für Projekte oder Jobs einen Neuanfang in einer anderen Stadt oder sogar einem anderen Land wagen. Heute sehen wir jedoch, dass ein Großteil der Mieter selbst aus der Stadt kommt, in der sie eine Wohnung auf Zeit buchen. Gründe dafür sind veränderte Lebenssituationen wie z.B. Trennungen, die Sanierung der eigenen Wohnung oder der Wunsch, sich im Alter nicht mehr selbst um die Wohnung kümmern zu müssen. Auch viele Unternehmen wie Google, Microsoft, Axel Springer, Zalando und N26 sind regelmäßige Kunden und finden mithilfe von Wunderflats ein Zuhause auf Zeit für ihre Mitarbeiter, um Ihnen den Einstieg in eine neue Stadt zu vereinfachen. 

Wie funktioniert Wunderflats? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Einfach ausgedrückt: Wunderflats bringt Vertrauen in den Mietprozess, indem alle Teilnehmer des Buchungsprozesses verifiziert werden: Vermieter, Mieter und sogar die voll ausgestatteten Wohnungen, die direkt online angemietet werden können.

Dahinter stecken natürlich viele technische Innovationen, die Mietern und Vermietern Werkzeuge an die Hand geben, um möglichst einfach zusammenzufinden. Zudem helfen wir Vermietern, ihre internen Prozesse zu verschlanken, um so Kosten und Aufwand zu sparen.

Oft werden wir auch gefragt, was Wunderflats von Ferienanbietern unterscheidet. Das ist sehr leicht zu beantworten: Wunderflats ist ausschließlich auf das Wohnsegment ausgerichtet. Eine Wunderflats-Wohnung kann daher nur ab einer Mietdauer von einem Monat angemietet werden und man muss nachweisen können, dass man seinen Lebensmittelpunkt an den gewünschten Ort verlegt, das heißt dort zum Beispiel studiert oder arbeitet.

Wie ist das Feedback?

4,7 Sterne auf Google und Kununu. Viele Mieter freuen sich besonders über den persönlichen Kontakt, den sie während des Buchungsprozesses zu Wunderflats haben. Auch von Vermietern bekommen wir oft die Rückmeldung, dass sie sich und ihre Wohnung bei uns gut aufgehoben fühlen. Auch bei ihnen kommen der persönliche Kontakt und die Betreuung in allen relevanten Themen zum Vermieten auf Zeit gut an. 

Wunderflats, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Für die Zukunft sehen wir Housing as a Service als ein etabliertes Segment im Wohnungsmarkt und Wunderflats als Top-Player in diesem Markt, der seinen Pflichten als verantwortungsvolles, nachhaltiges Unternehmen nachkommt – national sowie international. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

  1. Lernt eure Mitgründer und ersten Mitarbeiter gut kennen. Ihr werdet hoffentlich lange miteinander arbeiten. 
  2. Wenn ihr alleine gründet, sucht euch jemanden zum Reden. Ihr werdet vor Problem stehen, die euch an eure Grenzen stoßen lassen und die man nicht mit seinem Partner, Freunden, Mitarbeitern oder Eltern teilen kann. Dabei helfen im Zweifel Organisationen wie die Entrepreneurs Organisation oder GründertrainerInnen.
  3. Übernehmt Verantwortung für euer Handeln und seid euch eurer Vorbildrolle bewusst.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Jan Hase für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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