Zeedz aus Berlin am 16. Oktober 2023 stellt Sven Junglas in Die Höhle der Löwen sein innovatives Game vor, das Spielvergnügen mit echtem Klimaschutz verknüpft
Stellen Sie sich und das Startup Zeedz doch kurz vor!
Ich bin Sven Junglas, 33 Jahre alt, CEO und Co-Founder von Zeedz aus Berlin. Zeedz ist das erste Game, bei dem Spieler gegen CO2-Emissionen kämpfen, indem sie magische Pflanzenwesen – die Zeedles – sammeln, mit ihnen kämpfen und vieles mehr.
Vor Zeedz habe ich ein großes Storytelling- & Videounternehmen (Mynd) gegründet und als Geschäftsführer sechs Jahre lang geleitet. Wir waren ein Team aus über 100 tollen Menschen und hatten Kunden wie Adidas, EY und Mastercard. Ich lebe in Berlin, liebe Sport und Musik und bin stolzer Papa einer wirklich noch sehr kleinen Babytochter.
Wie ist die Idee zu Zeedz entstanden?
Millionen von Menschen investieren jeden Tag viel Zeit und Geld in Spiele. Allein in Deutschland spielen über 34 Millionen Menschen mindestens gelegentlich. Wir haben uns gefragt: „Was wäre, wenn wir diese kollektive Power für eine große und wichtige Sache nutzen könnten?“ Diese Frage hat uns am Ende dazu gebracht, ein neues Spielkonzept namens „Play-for-Purpose“ zu erfinden.
„Play-for-Purpose“ verbindet Gamification, Bildung und Technologie miteinander und macht aus ihnen ein motivierendes Spiel, das drei Hauptziele verfolgt: Finanzielle Beträge für eine bestimmte gute Sache zu generieren, Bewusstsein und Wissen über diese Sache zu vermitteln und schließlich eine inspirierende Gemeinschaft von Menschen da drumherum zu bauen, denen diese Sache wirklich wichtig ist.
Welche Vision steckt hinter Zeedz?
Wir wollen motivierende Spielerlebnisse schaffen, die zu Bewusstsein für Klimawandel und echtem Klimaschutz führen. Zeedz kombiniert in-game Challenges mit realen Wetterphänomenen und Lerninhalten (die sich gar nicht nach lernen anfühlen), um ein besseres Verständnis für unsere Welt zu erzeugen und damit echten Wandel hinzukriegen. Die von den Spielern generierten finanziellen Beiträge werden speziell ausgewählten und geprüften Non-Profit-Projekten zur Verfügung gestellt, die darauf abzielen, CO2-Emissionen zu reduzieren und so den Fortschritt der Spieler in direkte Emissionsreduktionen umzuwandeln.
Zehn Prozent unserer Einnahmen sowie 50% aller Gewinne auf unserem eigenen Marketplace finanzieren grüne Projekte weltweit – in Zusammenarbeit mit unserem offiziellen Nachhaltigkeitspartner The Gold Standard.
Wer ist die Zielgruppe von Zeedz?
Wir richten uns an die (Gelegenheits-)Spieler dieser Welt – also den breiten Mainstream! Wie erwähnt – in Deutschland spielt fast jeder Zweite, und weltweit schätzungsweise 3,09 Milliarden. Diese Menschen wollen wir als Helden im Kampf gegen den Klimawandel aktivieren und als Zeedz unseren Beitrag leisten – ganz gleich, wie klein dieser zu Beginn unserer Reise erstmal zu sein scheint.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, sich für die Sendung „Die Höhle der Löwen” zu bewerben?
Natürlich kannten wir, wie vermutlich die meisten Menschen in Deutschland, das Format bereits und fanden es schon immer spannend. Da wir vor dem Start unserer Seed-Finanzierungsrunde standen, haben alle möglichen Optionen ausgelotet, und eine Bewerbung bei DHDL hat einfach, neben weiteren Aktivitäten, aus vielerlei Hinsicht Sinn gemacht. Die Löwen sind Unternehmer mit viel Erfahrung und einem spannenden Netzwerk, das hilft Startups in unserer Phase enorm! Dazu kommt natürlich die potentielle mediale Reichweite, die jedem jungen Unternehmen, vor allem wenn es sich wie in unserem Fall direkt an Endkonsumenten, also Privatpersonen richtet, die dir dann da im Fernsehen zuschauen.
Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?
Pitch üben üben üben, Zahlen parat haben, und dann tief durchatmen und rein da. Am Ende ist es eine sehr außergewöhnliche Situation, auf die man sich nur bedingt perfekt vorbereiten kann. Aber wenn man das wirklich mag, was man da tut, also hinter der Vision der eigenen Firma steht und das mit allem verkörpert, was man hat, dann kommt am Ende auch viel von alleine, glaub ich zumindest.
Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, das es in die Sendung „Die Höhle der Löwen” geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?
So motivierend, wie nur irgendwas motivierend sein kann!! Gerade, wenn man sich in einer noch so frühen Phase befindet wie wir, ist das ein schönes Zeichen von der Außenwelt, dass das eigene Produkt nicht ganz so verkehrt sein kann. Und da man natürlich die potentielle Upside vor Augen hat, stachelt das ziemlich heftig an, und zwar das ganze Team, das hinter so einer Firma wie Zeedz steht. Alle waren sehr hyped!
Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch „Die Höhle der Löwen” viele Interessenten und auch Medien auf Zeedz aufmerksam werden?
Wie erwähnt: wir wollen mit unserem Produkt in den Mainstream, also richtig richtig viele Menschen erreichen. Vor diesem Hintergrund war das natürlich eine super wichtige Aktion, gar keine Frage. Und ich bin mega dankbar, dass wir diese Chance bekommen haben – am Ende spielt ja Glück auch absolut eine Rolle!
Ich glaube aber trotzdem, dass wir auch ohne DHDL unseren Weg gegangen und Vollgas gegeben hätten. Das soll nicht überheblich klingen, ich bin mir der Wirkung der Show absolut bewusst und wie gesagt: dafür extrem dankbar. Aber dennoch: als junges Unternehmen muss man mit diversen Szenarien planen, und wir hätten uns in jedem einzelnen unseren Allerwertesten für das Projekt aufgerissen und wären unseren Weg gegangen. Unser Team ist überragend, unsere Community absolut treu und inspirierend. Das sind gute Zutaten, weiterzumachen, egal was kommt.
Welchen Investor hatten Sie im Fokus?
Als Tech-Startup mit globalen Ambitionen haben wir natürlich ein Auge auf Carsten Maschmeyer geworfen. Aber wie gesagt, Mainstream ist eben nicht nur Tech – die Vision ist groß, deswegen ist er sicher nicht der einzige, der uns weiterhelfen würde.
Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir wollen mit Zeedz zu einem globalen Massenphänomen werden – ja, tatsächlich, das ist keine Floskel! Unser Produkt, die Vision und die Thematik Klimawandel geben das absolut her. Wenn also in fünf Jahren Menschen auf der ganzen Welt ihre kleinen Klima-Buddies (die Zeedles) in ihrer Hosentasche immer mit dabeihaben und über uns täglich Millionen von Menschen auf motivierende Weise dem Thema Klimawandel und Nachhaltigkeit begegnen, wären wir unfassbar glücklich.
Aber auch abseits vom reinen Game haben wir große Pläne: zum Beispiel die B2B-Integration sowie den Aufbau von weiteren Mediaformaten – um nur mal zwei Beispiele zu nennen. Wie niedlich wär das, wenn ihr die Zeedles schon bald in einer kleinen Streaming-Serie antreffen würdet!
Und unterm Strich steht natürlich: Wir wollen einen echten Impact haben und Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel leisten – das wollen wir in fünf Jahren mehr als deutlich bewiesen haben.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
#1 Wenn ihr Fundraising macht, dann Zähne zusammenbeißen. Es sind anspruchsvolle Zeiten, um Geld von Investoren einzusammeln, besonders, wenn man etwas ziemlich Neuartiges macht, für das es noch keine Blaupause gibt. Geht in die Breite, sprecht hunderte potentielle Investoren an, legt euch ein dickes Fell zu (es wird Neins hageln), und geht ab und zu zum Yoga und trinkt einen Tee (aka mentale Gesundheit – passt auf, das ist ne toughe Zeit!). Am Ende wird meistens alles gut.
#2 So früh wie möglich anfangen, Geld zu verdienen. Anknüpfend an den Punkt zuvor, scheinen die fetten VC-Jahre ein wenig vorbei zu sein – außer ihr macht irgendetwas mit A.I., völlig egal was. Haha. Aber ernsthaft: Ich finde es war noch nie cooler, bootzustrappen. Auch wir haben über €1,5M Umsatz gemacht, bevor wir das erste Investorengeld angenommen haben. Ich glaube, jedes Business Model ist es wert, auf frühes Geldverdienen abgeklopft zu werden, um am Ende unabhängiger und freier zu sein.
#3 Startet nichts, wofür ihr nicht entweder intrinsisch brennt, oder bei dem ihr einen Haufen wichtiger Sachen lernt, die dann für die nächste Sache, die ihr machen wollt, wichtig sind (die dann die intrinsisch motivierte sein sollte). Alles andere bringt unterm Strich nichts. Genau das hab ich auch durchlaufen, und auch, wenn wie gesagt am Ende immer alles gut wird, hätte ich rückblickend die eine oder andere Entscheidung früher und ehrlicher treffen können.
Bild: Sven Junglas präsentiert mit „Zeedz“ ein Climate Action Game. Er erhofft sich ein Investment von 600.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer
Sehen Sie Zeedz am 16. Oktober 2023 in #DHDL
Wir bedanken uns bei Sven Junglas für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.